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... im August 2018

Nr. 7: "Ein Teil von ihr" von Karin Slaughter


Gebundene Ausgabe: 544 Seiten
Verlag: HarperCollins; Auflage: 1 (1. August 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3959672144
ISBN-13: 978-3959672146
Originaltitel: Pieces Of Her


Inhaltsangabe:

Wieder und wieder sieht Andrea Oliver das Gesicht ihrer Mutter Laura vor sich: gelöst, gutmütig, beherrscht – während sie einem Menschen das Leben nimmt. Nur knapp konnten sie beide einer grauenvollen Schießerei entkommen. Andrea will Antworten, doch stattdessen zwingt ihre Mutter sie in eine riskante Flucht. Weil sie verfolgt wird. Weil sie ein dunkles Geheimnis hat. Andrea folgt dem Befehl ihrer Mutter. Doch je weiter sich ihr die wahre Identität dieser Frau enthüllt, desto mehr entpuppt sich ihr Leben als eine Lüge. Wer ist ihre Mutter wirklich?

Autoreninfo:

Sie scheint Spitzenplätze in den Bestsellerlisten abonniert zu haben – mit bereits 70 Millionen verkauften Büchern in 30 Sprachen. Wie schafft Karin Slaughter (geboren 1971) diesen Erfolg? Sie schreibt Thriller, die von Anfang an nervenaufreibend spannend sind, voller Überraschungen und trotzdem überzeugend. Sie lässt dabei kein Tabuthema aus und lotet gesellschaftliche, charakterliche und psychische Abgründe aus. 

Meine Meinung:

Titel: Wer ist die eigene Mutter wirklich?

Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen, war aber besonders auf dieses gespannt wegen der speziellen Mutter- Tochter- Beziehung.

In der Geschichte geht es um Andrea und ihre Mutter Laura. Die letzten 30 Jahre haben sie ein tolles Leben geführt, doch dann geraten sie in eine Schießerei in einem Diner. Nur knapp entkommen sie dem Tod, weil Laura agiert wie jemand, der scheinbar eine Nahkampfausbildung hat. Wieso hat sich Laura nur so komisch verhalten? Warum kennt sie sich mit Verteidigung aus? Und plötzlich befindet sich Andrea auf der Flucht und ihr Leben ist nicht mehr das, was es einmal war...

Bereits auf den ersten Seiten spürt man die geballte Ladung Spannung und Nervenkitzel, die während der kompletten Lektüre vorhanden sind.

Die Handlung spielt zum einen in der Gegenwart, zum anderen im Jahr 1986 und ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Geschehnisse. Zunächst erschließt sich einem als Leser nicht welche Verbindung die beiden Erzählstränge miteinander haben. Dies kristallisiert sich erst nach und nach heraus, was Frau Slaughter sehr gut umgesetzt hat.

Je näher man der Auflösung aller Mysterien kommt, desto atemloser liest man und man kann dann einfach nicht mehr aufhören.

Ich finde, dass die Einblicke in das Leben einer reichen Familie sehr realistisch waren, denn alles Geld sorgt nicht dafür, dasss man weniger Probleme als andere Familien hat.

Andrea als Figur ging mir anfänglich ziemlich auf die Nerven, aber mit der Zeit entwickelt sie sich und man mag sie immer lieber.

Mit Laura konnte ich mich besonders gut identifizieren, steckte ich jahrelang in einer ähnlich vergifteten Beziehung, wie sie es tat. Alles darüber las sich schlüssig und nachvollziehbar.

Mir hat zudem gut gefallen, dass man als Leser immer wieder miträtselt wie die beiden Fälle zusammengehören könnten und man am Schluss auch selbst auf die Auflösung kommt.

Fazit: Wer Spannung und Action mag, der wird diesen Thriller lieben. Ich habe ihn gern gelesen und spreche eine Leseempfehlung aus. Atemraubend!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 6: "Königskinder" von Alex Capus


Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG (20. August 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3446260099
ISBN-13: 978-3446260092


Inhaltsangabe:

Als Max und Tina in ihrem Auto eingeschneit auf einem Alpenpass ausharren müssen, erzählt Max eine Geschichte, die genau dort in den Bergen, zur Zeit der Französischen Revolution, ihren Anfang nimmt. Jakob ist ein Knecht aus dem Greyerzerland. Als er sich in Marie, die Tochter eines reichen Bauern, verliebt, ist dieser entsetzt. Er schickt den Jungen erst in den Kriegsdienst, später als Hirte an den Hof Ludwigs XVI. Dort ist man so gerührt von Jakobs Unglück, dass man auch Marie nach Versailles holen lässt. Meisterhaft verwebt Alex Capus das Abenteuer des armen Kuhhirten und der reichen Bauerntochter mit Max' und Tinas Nacht in den Bergen.

Autoreninfo:

Alex Capus, geboren 1961 in der Normandie, lebt heute in Olten. Er studierte Geschichte, Philosophie und Ethnologie in Basel und arbeitete einige Jahre als Journalist bei mehreren Schweizer Tageszeitungen. 1994 veröffentlichte er seinen ersten Erzählungsband "Diese verfluchte Schwerkraft", dem seitdem vierzehn weitere Bücher mit Kurzgeschichten, Romanen und Reportagen folgten. 

Meine Meinung:

Titel: Manchmal lässt das Glück etwas länger auf sich warten...

Seit "Leon und Louise" hat mich der Autor mit seiner Schreibe verzaubert und so begann ich gespannt mit der Lektüre.

In der Geschichte gibt es zwei Handlungsstränge. Zum einen erleben wir Tina und Max in der Gegenwart, die in einem Schneesturm mit dem Auto stecken bleiben, zum anderen begleiten wir Kuhhirte Jakob und sein Schicksal zur Zeit der französischen Revolution.

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch beide Handlungsstränge, nur dass bei der Geschichte um Jakob unser Protagonist Max der Erzähler ist.

Die Geschichten laufen paralell nebeneinander her, was für reichlich Spannung und Abwechslung sorgt, da es schon etwas Besonderes ist sich mal zum Ende des 18. Jahrhundert und mal in der Gegenwart mittels dieser Lektüre aufzuhalten und die Unterbrechungen immer an den spannendsten Stellen stattfinden.

An Max und Tina fand ich so klasse, dass man genau spürt wie sehr sie sich lieben auch wenn sie sich recht ordentlich streiten. Über ihre Kommunikation musste ich doch immer wieder schmunzeln, da es typisch für Ehepaare ist.

Die Handlung um Kuhhirte Jakob nimmt deutlich mehr Raum ein im Buch und liest sich beinahe wie ein Märchen aus der Sammlung der Gebrüder Grimm. Ich mochte Jakob und seine eigenwillige Art sehr gern.

Die zart eingeflochtene Liebesgeschichte berührt und bewegt. Sie kommt komplett ohne Kitsch aus und liest sich wie dem echten Leben entsprungen. Man muss auch mal leiden können, um am Ende glücklich zu werden.

Völlig begeistert war ich von der Schilderung zum damaligen Vulkanausbruch auf Island und die Folgen, was ja wie vieles andere auch im Buch der Realität entnommen wurde und geschichtlich belegt ist.

Fazit: Zauberhafte Lektüre, die berührt, bewegt und zum lächeln anregt. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Gelungen!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 5: "Guten Morgen, Genosse Elefant" von Christopher Wilson





Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (16. August 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462050761
ISBN-13: 978-3462050769
Originaltitel: The Zoo


Inhaltsangabe:

Die lustige, traurige, spannende, lehrreiche, herzzerreißende Geschichte von Juri Zipit, der ein paar Wochen in Stalins Datscha verbringt und sein Vorkoster Erster Klasse wird. "Mein Name ist Juri Zipit. Ich bin zwölfeinhalb Jahre alt und lebe in einer Personalwohnung im Hauptstadtzoo gleich gegenüber vom Seelöwenteich hinter der Bisonweide, direkt neben dem Elefantengehege. Mein Papa ist Doktor Roman Alexandrowitsch Zipit, Professor für Veterinärmedizin, Fachgebiet Neurologie der Großhirnrinde, also ein Spezialist für alles, was im Kopf der Tiere schiefgehen kann. Als ich sechseinviertel Jahre alt war, passierte mir das größte Pech. Ein Milchwagen ist von hinten in mich reingerumst. Hat mich durch die Luft gepfeffert, bis ich auf den Boden geknallt bin, kopfvoran aufs Kopfsteinpflaster. Dann kam hinterrücks die Straßenbahn und ist über mich rüber. So was hinterlässt einen bleibenden Eindruck.Ich möchte Ihnen erzählen, wie ich einmal ein paar Wochen im Zentrum der Macht verbracht habe. Es waren höchst vertrauliche Angelegenheiten und dubiose Ereignisse, die zu düsteren Geschehnissen führten. Geheimnisse versteckt in der Geschichte. Ich baue auf Ihr Schweigen. Außerdem will ich Sie beschützen. Zu Ihrer eigenen Sicherheit. Also, psssst."

Autoreninfo:

Christopher Wilson studierte und erforschte die Psychologie des Humors und lehrte zehn Jahre lang an der Goldsmiths Universität in London. Er unterrichtet kreatives Schreiben in Gefängnissen, an der Universität und für die Arvon Foundation. Christopher Wilson lebt in London.

Meine Meinung:

Titel: Völlig anders als erwartet...

Bereits das auffällige Cover mit dem roten Stern und der kernige Titel des Buches haben meine Neugier wecken können. Gerechnet habe ich mit humoriger Literatur, bekommen habe ich so viel mehr.

In der Geschichte geht es um den 12- Jährigen Juri Romanowitsch Zipit, allgemein bekannt als Sohn des Tierarztes vom Hauptstädtischen Zoo und im Kopf leicht meschugge. Seit einem Unfall ist Juri in manchen Dingen etwas eingeschränkt, hat aber dadurch die Gabe, dass andere Menschen ihm gern Geheimnisse anvertrauen, weil er so einfältig drein schaut. Durch eine mysteriöse Begebenheit wird er zum ersten Vorkoster Stalins und bald dessen engster Vertrauter. Wie kommt er mit der neuen Rolle zurecht? Und was bedeutet diese Vertrautheit für den Rest seines Lebens?

Durch die Handlung führt uns Juri als Ich- Erzähler, so dass wir als Leser ganz nah dran sind an seiner Gefühls- und Gedankenwelt, was es so ungemein schwer macht dieses Buch zu lesen, da man von den Schilderungen tief berührt wird und teilweise sprachlos ist.

Juri als Figur ist einfach herzallerliebst. Trotz allem was er bisher durchmachen musste wie den Unfall mit einer Straßenbahn, getroffen vom Blitz und diversen Hänseleien von seinen Mitschülern, schaut er stets nach vorne und hat ein unglaublich sonniges Gemüt. Ich fühlte mich ihm als Protagonisten tief verbunden und mit seiner liebenswürdigen Art hat er ganz klar mein Herz erreicht.

Besonders interessant war hier vor allem die letzten Tage von Stalin zu erleben. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das Geschilderte wie Lebensmittel im Überfluss, amerikanische Western und ähnliches der damaligen Realität sehr nahe kommen.

Da ich ein eher lustiges Buch erwartet hatte, war ich doch sehr bestürzt über die Geschehnisse um Juri. Nie im Leben hätte ich erwartet, dass man einem Kind so etwas antun würde.

Etwas schwergängig haben sich für mich die diversen Namen lesen lassen, die meist aus drei oder vier Einzelnamen bestanden und oft musste ich online nachforschen wer der ein oder andere ist, da ich in der Ostblockprominenz nicht sonderlich bewandert bin.

Fazit: Der Roman war völlig anders als erwartet, hat mich aber tief berührt und teilweise sprachlos zurückgelassen. Wer sich von Misshandlungen an Kindern nicht abschrecken lässt, der wird mit einer emotionalen und gefühlvollen Geschichte belohnt, die einen nicht kalt lässt und die noch lange nachwirkt.

Bewertung: 4/5 Sternen

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Nr. 4: "White Maze - Du bist längst mittendrin" von June Perry




Gebundene Ausgabe: 376 Seiten
Verlag: Arena (13. Juli 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3401603728
ISBN-13: 978-3401603728
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre


Inhaltsangabe:

Mit einem Schlag endet Vivians sorgenfreies Leben: Ihre Mutter Sofia wurde ermordet! Die erfolgreiche Game-Entwicklerin stand kurz vor dem Release eines bahnbrechenden Computerspiels. „White Maze“ wird mit neuartigen Lucent-Kontaktlinsen gespielt  - dank ihnen erleben die Spieler virtuelle Game-Welten mit allen Sinnen. Aber warum zerstörte Vivians Mutter kurz vor ihrem Tod die Prototypen der Linsen? Zusammen mit dem schulbekannten Hacker Tom will Viv den Mord an Sofia aufklären. Dazu muss Viv selbst Lucent-Linsen einsetzen und tief in die virtuelle Welt eintauchen. Doch dort ist es für den Mörder ein Leichtes, die falsche Realität nach seinen Spielregeln zu manipulieren. Kann Vivian ihren eigenen Gefühlen vertrauen, wenn alles, was sie sieht, hört, riecht und schmeckt, bloße Lüge ist?

Autoreninfo:

June Perry alias Marion Meister liebt es, in andere Charaktere und ungesehene Welten zu schlüpfen. Besonders gerne erfindet sie zukünftige Szenarien, die von unserer Gegenwart nicht weit entfernt sind. Die ersten Augmented-Reality-Spiele hat sich June auf den Reisen durch alte Ruinen selbst erdacht, später entdeckte sie Paper & Pen sowie Video-Adventure-Games für sich. Inzwischen fiebert sie den unbegrenzten Spiel-Möglichkeiten der Virtuellen und Erweiterten Realität entgegen – diese haben sie zu ihrem Jugendbuch „White Maze - Du bist längst mittendrin“ inspiriert.

Meine Meinung:

Titel: Realität oder Fiktion, das ist hier die Frage...

Als Fan von Jugendbüchern und Dystopien kam ich nicht umhin über dieses Buch zu stolpern und bereits der Klappentext zum Buch hatte mich vollends in seinen Bann gezogen. Gespannt begann ich mit der Lektüre, die mich nicht mehr loslassen wollte.

In der Geschichte geht es um Vivian Tallert, die ihre Mutter durch einen Herzinfarkt völlig überraschend verlor. Aber ihre Mutter war kerngesund und fidel, wie kann sie da an einem Herzinfarkt sterben? Viv bekommt Zweifel und beginnt zu forschen was wirklich hinter dem Tod ihrer Mutter steckt. Dabei stößt sie auf etwas, dass nicht von hier zu sein scheint. Wird sie es aufhalten können?

Alles rund um Vivian wird uns über sie persönlich als Ich- Erzählerin nahe gebracht. Sobald es um andere Figuren geht, führt uns ein beobachtender Erzähler durch die Handlung.

Direkt gefallen hat mir, dass Vivian weder eine extreme Schönheit noch eine krasse Außenseiterin ist, sondern ein ganz normales Mädel wie du und ich. Sie agiert ihrem Alter entsprechend und war mir als Leser direkt sympathisch und ich konnte mich mit ihr identifizieren.

Auch die Nebencharaktere werden recht gut beleuchtet, allen voran Boot, dessen Vergangenheit ihn nicht loslässt. Auch wenn er griesgrämig durchs Leben läuft und er wenig von Viv hält, so konnte man sein Verhalten im Verlauf der Geschichte immer besser verstehen und auch ihn mag man irgendwann gern.

Der Autorin gelingt es besonders gut die Trauer einzufangen. Die Trauer um Sofia, die Mutter von Vivian, ist immer gegenwärtig, nimmt aber nie die komplette Handlung ein. Viv ist traurig, funktioniert aber auch, um den Fall rund um ihre Mom zu lösen.

Die zart eingeflochtene Liebesgeschichte war glaubwürdig und kommt zum Glück ohne Kitsch aus. Ich mochte, dass sich die Protagonisten nicht enorm anschmachten oder ähnlich teenielastige Dinge tun. Es las sich einfach ungemein angenehm und realistisch.

Die AR- Welt, die June Perry in ihrem Buch erschafft, hat mir unglaublich gut gefallen. Anfänglich hatte ich Probleme mir alles vorzustellen und diverse Fragen, die aber mit der Zeit alle geklärt werden. Man kann sich die aufgezeigte Welt gut vorstellen und ich fand sie einfach nur himmlisch und kann sehr gut verstehen, wenn man ihr erliegt.

Fazit: Ein überaus gelungenes Jugendbuch, das nicht nur gut unterhält, sondern auch mit Spannung und Charme zu überzeugen weiß. Seit "Erebos" habe ich kein so gutes Buch über Computerspiele gelesen. Klasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 3: "Never loved before" von Monica Murphy


Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (11. Juni 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453580656
ISBN-13: 978-3453580657
Originaltitel: Never Tear Us Apart


Inhaltsangabe:

Vor langer Zeit, als ich fünfzehn und eine komplett andere Person war, habe ich einem Mädchen das Leben gerettet. Ich habe nur ein paar Stunden mit ihr verbracht, aber irgendwie entstand eine Verbindung – und seitdem war ich nicht mehr derselbe. Niemand versteht, was wir durchgemacht haben. Niemand weiß, was es bedeutet, wir zu sein. Wir haben überlebt, aber ich fühle mich nicht, als ob ich richtig leben würde – bis jetzt. Acht Jahre später habe ich sie gefunden. Ich will, dass sie zu mir gehört. Aber sie wird mich für immer hassen, wenn sie herausfindet, wer ich wirklich bin.

Autoreninfo:

Monica Murphy ist New York Times-, USA Today- und internationale Bestsellerautorin. Mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt die gebürtige Kalifornierin in der Nähe des Yosemite-Nationalparks. Monica ist ein Workaholic und liebt ihren Job als Autorin. Wenn sie nicht gerade schreibt, liest sie und verreist mit ihrer Familie. 

Meine Meinung:

Titel: CSI trifft auf Leidenschaft und Erotik... 

Aufgrund des hübschen Covers und des mysteriösen Klappentextes wollte ich dieses Buch unbedingt lesen und bekam etwas völlig anderes geboten als ich erwartet hatte. Und gleich vorweg: ich habe bisher noch kein Buch der Autorin gelesen und Erotikromane sind ebenfalls nicht wirklich mein Metier.

In der Geschichte geht es um Katie und Will, denen als Kinder etwas Schreckliches passiert ist. Katherine wurde als 12 Jährige verschleppt und grausam misshandelt und einst rettete Will sie aus den Fängen ihres Peinigers. Nie wird sie die schrecklichen Erlebnisse vergessen können, genauso wie sie Will, ihren ehemaligen Helden, nicht vergessen kann. Was macht er jetzt? Ob es ihm wohl gut geht?

Die Handlung wird uns über drei Ich- Erzähler nahe gebracht, denn mal begleiten wir Katie, mal Will und mal Ethan. Durch diese Perspektivwahl erhalten wir tiefe Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt von allen wichtigen Charakteren, was ich richtig gut fand. Zudem erleben wir im steten Wechsel mal die Vergangenheit und mal die Gegenwart, so dass sehr viel Spannung aufgebaut wird.

Die Autorin geht wirklich sehr gefühlvoll und einfühlsam mit dem Thema sexuellen Missbrauch an Kindern um. Es wird stets nur angedeutet, nie muss man als Leser die grausamen Taten mitlesen, sondern es bleibt der eigenen Vorstellungskraft vorbehalten, was man sich da ausmalt.

Katie hatte ich bereits auf den ersten Seiten direkt ins Herz geschlossen. Sie tut einem enorm leid, weil sie so Schreckliches erleiden musste und dennoch versucht sie immer wieder alles zu verarbeiten. Die Szenen bei der Psychologin empfand ich als sehr realistisch geschildert, auch ihre Hin- und Hergerissenheit was Ethan betrifft. Man darf nicht vergessen, dass sie sich nicht wie eine normale 20 Jährige verhalten kann, weil sie keinerlei Übung hat, da sie ja ewig zurückgezogen gelebt hat. Daher hat es mich persönlich nur wenig gestört, dass sie an manchen Stellen enorm naiv agiert, aber eben nur weil ihr die Erfahrung fehlt.

Vor Ethan hatte ich am Anfang richtig Angst, denn er gibt sich ja wirklich wie ein Stalker und Psychopath. Erst im Verlauf der Geschichte merkt man warum er tut, was er eben macht und das nie ohne schlechten Hintergedanken. Auch hier müssen wir daran denken, dass er eine schlimme Kindheit hatte und demnach hat er sich doch enorm positiv entwickelt.

Die erotischen Szenen empfand ich als sehr ansprechend beschrieben, haben mich aber bei der Thematik Missbrauch etwas verwirrt, aber letztendlich benötigt jeder Mensch irgendwann wieder Normalität und natürlich auch Intimität.

Die Handlung ist an manchen Stellen vorhersehbar, was mich aber bei der Art der Lektüre nicht gestört hat.

Die Schreibe der Autorin lässt sich ansonsten ungemein flüssig lesen, ich flog nur so durch die Seiten, einfach weil ich wissen wollte, ob Katie aus ihrem Schneckenhaus heraus kommt.

Das Buch endet mit einem gemeinen Cliffhanger, so dass man wohl oder übel gezwungen ist auch den zweiten Band zu lesen, wenn man mehr erfahren will.

Fazit: Als leicht zu lesende Urlaubslektüre ideal. Wer sich gänzlich vor dem Thema Missbrauch an Kindern sträubt, der sollte die Finger vom Buch lassen. Ich wurde durchaus positiv überrascht und empfehle es daher.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 2: "Revolution im Herzen - Die heimliche Liebe des Karl Marx" von Claudia und Nadja Beinert


Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: Knaur HC (3. April 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426654334
ISBN-13: 978-3426654330


Inhaltsangabe:

In Zeiten todbringender Armut und Ausbeutung muss sich Lenchen Demuth schon früh als Dienstmädchen verdingen. Im Haushalt der Familie Marx wird sie der jungen Ehefrau Jenny zur engen Freundin und bald auch Vertraute des großen Philosophen Karl Marx. Fasziniert verfolgt sie seine Studien und erkennt bald, dass diese auch mit ihrem eigenen Leben zu tun haben. Doch dann verliebt sich Lenchen rettungslos in Karl Marx.. Als sie ein Kind erwartet, steht nicht nur ihre Freundschaft mit Jenny, sondern auch das Werk von Marx und Engels auf dem Spiel. Mit tiefer historischer Kenntnis verweben die Beinert-Schwestern Fakten und Fiktion zu einem einfühlsamen Roman um eine geheime große Liebe.

Autoreninfos:

Dr. Claudia Beinert, Jahrgang 1978, ist genauso wie ihre Zwillingsschwester Nadja in Staßfurt geboren und aufgewachsen. Claudia studierte Internationales Management in Magdeburg, arbeitete lange Zeit in der Unternehmensberatung und hatte eine Professur für Finanzmanagement inne. Sie lebt und schreibt in Erfurt und Würzburg.
 

Nadja Beinert studierte ebenfalls Internationales Management und ist seit mehreren Jahren in der Filmbranche tätig. Die jüngere der Zwillingsschwestern ist in Erfurt zu Hause.

Meine Meinung:

Titel: Gegen die Liebe kann man sich nicht wehren...

Ich wollte schon immer etwas über Karl Marx lesen und als ich dieses Buch sah, wusste ich, dass das genau das Richtige für mich ist. Und je mehr ich las, desto mehr bestätigte sich auch mein Bauchgefühl.

In der Geschichte geht es um die junge Helena Demuth, die nach dem Ableben ihres Vateres keine andere Möglichkeit sieht als ihre Familie damit zu entlasten, dass sie sie verlässt und als Dienstmädchen in Trier anheuert. Dort nimmt das Schicksal seinen Lauf und das Lenchen lernt den griesgrämigen Karl Marx das erste Mal kennen. Kann der junge Mann auch anders als immer nur garstig gucken? Alsbald ist es um Leni geschehen und ihr Herz schlägt nur noch für einen Mann...

Bevor es mit dem eigentlichen Roman los geht, gibt es ein Inhaltsverzeichnis und ein Personenregister. Das Buch ist in 6 Abschnitte unterteilt, die sich nach bestimmten Lebensabschnitten unserer handelden Figuren richten.

Die Handlung wird uns über Helena als Ich- Erzählerin nahe gebracht. Diese Erzählperspektive passt für meinen Geschmack hier besonders gut, da ein Dienstmädchen diesen Menschen Karl Marx ganz anders betrachtet, als es eine Person vom gleichen Stand oder gar seine verliebte Ehefrau tun würden. So hat man beim Lesen stets das Gefühl den echten Marx live erleben zu dürfen.

Man merkt dem Buch auf jeden Fall an, dass hier sehr gut recherchiert wurde. Es liest sich wie eine spannend erzählte Geschichtsdokumentation. Zudem lernte ich durch die Lektüre sehr viel über das Schaffen von Karl Marx und seinem Leben im Besonderen.

Lenchen als Figur ist einfach nur zauberhaft und im Verlauf der Geschichte wuchs sie mir immer mehr ans Herz. Ein ums andere Mal wollte ich sie einfach nur umarmen, liest man doch eher selten von jemanden, der so selbstlos, so gütig und freundlich zu seinen Mitmenschen ist. Für die Familie Marx gibt sie sich beinahe selbst auf. Enormes  Herzklopfen bekam ich als sie sich von ihrem liebsten Schatz Freddy trennen musste. Auch wenn ich keine Mutter bin, so konnte ich mich doch sehr in die Situation hineinversetzen.

Karl Marx als Persönlichkeit kommt hier unheimlich authentisch rüber. Ich finde es ehrlich gesagt etwas niedlich, dass jemand der so gar nicht mit Geld umgehen kann, die Machenschaften der reichen Fabrikanten angeprangert hat, wo er doch selbst fast ausschließlich vom Geld anderer lebte, aber er ist nun mal jemand mit Ecken und Kanten ohne dabei an Sympathie missen zu lassen.

Ebenfalls gut gefallen hat mir, dass man beim Lesen tiefe Einblicke in die damalige Gesellschaft bekommt und auch die Rolle der Frau beleuchtet wird. Es fällt einem in der heutigen Zeit, gerade als Frau, immens schwer zu glauben, dass man als Schwangere ohne Trauschein nahezu immer sein Leben verdorben hat. Zum Glück sind die Zeiten jetzt anders.

Des Weiteren möchte ich loben, dass es im Anhang ein ausführliches Nachwort gibt, was mir vieles aus dem Roman noch besser vor Augen geführt hat und ein Glossar, um bestimmte Begrifflichkeiten besser verstehen zu können.

Fazit: Für mich ein augenöffnendes Buch, was ich regelrecht verschlungen habe. Daher kann ich nur eine uneingeschränkte Kauf- und Leseempfehlung aussprechen. Spitzenklasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 1: "Der Kreidemann" von C.J. Tudor


Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (29. Mai 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 344231464X
ISBN-13: 978-3442314645
Originaltitel: The Chalk Man


Inhaltsangabe:

Alles begann an dem Tag, an dem sie auf den Jahrmarkt gingen. Als der zwölfjährige Eddie den Kreidemann zum ersten Mal traf. Der Kreidemann war es auch, der Eddie auf die Idee mit den Zeichnungen brachte: eine Möglichkeit für ihn und seine Freunde, sich geheime Botschaften zukommen zu lassen. Und erst einmal hat es Spaß gemacht – bis die Figuren sie zur Leiche eines jungen Mädchens führten. Das ist dreißig Jahre her, und Eddie dachte, die Vergangenheit liegt hinter ihm. Dann bekommt er einen Brief, der nur zwei Dinge enthält: ein Stück Kreide und die Zeichnung eines Strichmännchens. Und als die Geschichte beginnt, sich zu wiederholen, begreift Eddie, dass das Spiel nie zu Ende war

Autoreninfo:

C.J. Tudor wuchs auf in Nottingham, wo sie auch heute mit ihrem Lebensgefährten und ihrer kleinen Tochter lebt. Im Lauf der Jahre hatte sie eine Vielzahl von Jobs, unter anderem als Synchronsprecherin, Werbetexterin, TV-Moderatorin und Dogwalkerin. Ihr erster Thriller "Der Kreidemann", ebenfalls im Goldmann Verlag erschienen, sorgte international für Furore und wurde in 40 Länder verkauft. 

Meine Meinung:

Titel: Wenn du Kreidestaub findest, dann renn!

Irgendwie lief mir dauernd Werbung zu diesem Buch über den Weg, so dass ich es einfach lesen musste.

In der Geschichte geht es um Eddie und seine Freunde Fat Gav, Metal Mickey, Hoppo und Nicky. Einst bekam Eddie von jemanden die Idee eingepflanzt, dass man in der Clique herrlich mit Kreidezeichnungen kommunizieren kann. Dies taten die Kids dann auch, bis den einfachen Strichmännern bald Taten folgten. Plötzlich müssen Menschen sterben und an jedem Fundort der Toten werden Kreidemännchen vorgefunden. Wer ist der Täter? Und sind Eddie und die anderen Kids ebenfalls bald dran?

Ed Munster, mit Spitznamen Eddie, führt uns als Ich- Erzähler durch die Handlung. Mit ihm begeben wir uns sowohl in das Jahr 1986 als auch 30 Jahre danach in das Jahr 2016.

Kaum mit der Lektüre begonnen, fühlte sich der Thriller ähnlich einem Stephen King an. Gerade die Erzählweise und die Andeutungen auf Geschehnisse ließen den Verdacht bei mir entstehen, dass sich die Autorin an diesem großen Erzähler orientiert hat.

Mir hat gut gefallen, dass C.J. Tudor nicht nur ihr Augenmerk bei Ed belässt, sondern auch die anderen Kinder beleuchtet. Jedes der Kinder hat sein ganz eigenes Päckchen zu tragen, was jeden für sich sympathisch macht und jeder Leser einen Charakter finden wird, mit dem er sich identifizieren kann. 

Am nächsten habe ich mich Nicky gefühlt, auch wenn ich keinen Pastor als Vater aufweisen kann, aber wie sie habe ich lieber mit den Jungs gespielt, mich gern dreckig gemacht und Buden gebaut.

Ed, den ich hier mal als Hauptakteur bezeichnen möchte, war mir an vielen Stellen doch arg suspekt. Sein Verhalten als Erwachsener ist schon etwas sonderbar, aber dennoch mochte ich ihn. Was er als Kind auf dem Jahrmarkt erlebt hat, das muss man erstmal wegstecken können.

Im gesamten Buch ist konstant Spannung vorhanden, allerdings völlig anders als erwartet. Es gibt so viele Andeutungen und Vermutungen, die man daraufhin anstellt, dass man zum Ende des Buches fast Sorge hat, dass nicht alles aufgelöst werden würde.

Besonders heftig lasen sich für mich die Szenen, in denen Kindern und Teenagern etwas passiert, denn egal wie gemein sich manch einer verhält, so hat derjenige noch lange nicht den Tod als Strafe verdient.

Die Idee mit den Strichmännchen aus Kreide fand ich super, denn das hatte gleich etwas Mysteriöses.

Die Auflösung war dann doch völlig unerwartet, aber in jedem Fall schlüssig und nachvollziehbar.

Fazit: Ein solider Thriller, der nahezu alles mitbringt, was für gute Unterhaltung sorgt. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Gelungen!

Bewertung: 4/ 5 Sternen