Nr. 6: "Say yes to strong" von Antonia Elena
Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Edition Michael Fischer / EMF Verlag; Auflage: 1. (2. Januar 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3863559096
ISBN-13: 978-3863559090
Inhaltsangabe:
Antonia Elena weiß, was es bedeutet, hart für einen gesunden und
kräftigen Körper zu arbeiten. Mit viel Energie und Disziplin hat sie es
geschafft, ihre Essstörung hinter sich zu lassen und zu einem
selbstbewussten Umgang mit ihrem Körper zu finden. Heute gehört sie zu
den einflussreichsten Fitness-Influencern. Welche Rezepte und Übungen
sich besonders eignen, was Antonia Elena motiviert und inspiriert und
welche Tipps sie für einen schönen starken Körper hat, verrät sie in
ihrem neuen Buch.
Im Fitness-Teil stellt sie die besten Kraft-Übungen
im Gym vor, die effektivsten Bauch-Beine-Po-Programme und das richtige
Stretching nach einem erfolgreichen Workout. Sie gibt Hinweise zur
richtigen Ausführung der Übungen an den Geräten und zahlreiche Tipps für
den besten Bodyforming-Effekt. Doch ein gestählter Körper beginnt in
der Küche und zwar mit proteinreicher Ernährung - ihre Lieblingsrezepte
für eine ausgewogene Ernährung präsentiert sie im Ernährungsteil.
Autoreninfo:
Auf ihren Social-Media-Kanälen zeigt die erfolgreiche
Fitness-Influencerin Antonia Elena ihre Trainingsroutine, teilt ihren
Fans Fortschritte mit und gibt wertvolle Tipps aus ihrem
Erfahrungsschatz. Ihr Ziel: anderen Mut zu machen, für einen gesunden
und starken Körper zu kämpfen!
Meine Meinung:
Titel: Zum Großteil perfekt für Anfänger und für Fans der Influencerin ein Muss!
Ich
verfolge Antonia Elenas Lifestyle nun seit gut 1,5 Jahren und empfinde
das was sie macht als große Motivation für mich selbst. Daher wollte ich
unbedingt ihr Buch haben und habe den Kauf absolut nicht bereut, da es
kaum was zu meckern gibt.
Positiv
anmerken möchte ich zunächst den Aufbau. Die Autorin erzählt zunächst
etwas über sich. Hier hätte ich nur zu gern noch mehr über sie erfahren,
aber ich kann verstehen, dass sie uns Lesern nicht komplett alles
enthüllt, weil es dann doch zu privat ist.
Nachdem
man ihre Motivation kennt, spricht sie nicht nur alle an, die abnehmen
wollen, sondern auch diejenigen, die fitter werden wollen oder eben auch
gesund leben und zunehmen wollen. Genau das ist es, was mir besonders
gefällt, da sonst bei Fitnessbüchern immer nur von Abnehmen die Rede
ist. Klar gibt es wohl mehr Menschen, die eher abnehmen als zunehmen
wollen, aber es gibt eben auch Menschen, denen es schwer fällt
zuzunehmen und da finde ich es gut, dass Antonia eben solche auch nicht
vergisst.
Die
Infos zu Makro- und Mikronährstoffen, sowie Nahrungsergänzungsmitteln
sind leicht verständlich und ausreichend erklärt für jeden, der neu
anfangen möchte.
Den
Großteil des Buches nimmt dann der Rezeptteil ein, der mir richtig gut
gefallen hat, einfach weil es eine tolle Mischung ist, die für jede
Menge Abwechslung auf dem Teller sorgt. Richtig gut finde ich hier, dass
man nicht noch unzählige Pülverchen benötigt, sondern alles mit
natürlichen und vor allem unverarbeiteten Lebensmitteln zu machen ist,
was mir persönlich sehr wichtig ist. Das unterstreicht nämlich auch wie
wichtig ihr gesunde Ernährung ist.
Der
einzige Part, den ich als etwas schwach empfand war der Trainingsteil.
In meinen Augen ist gerade für Anfänger und Leute, die Gewicht verlieren
wollen ein Split- Training nicht empfehlenswert. Als Ideengeber sind
die Übungen durchaus geeignet, allerdings ersetzt das Buch niemals das
Gespräch mit einem ausgebildeten Trainer und den regelmäßigen Gang ins
Fitnessstudio.
Gelungen ist der Autorin auf jeden Fall einen als Leser zu motivieren und dass man sein Vorhaben einfach mal in die Hand nimmt.
Optisch
gesehen ist das Buch ein echtes Highlight. Die Rezepte sind zahlreich
bebildert und das in Farbe und auch von der Autorin gibt es ansprechende
Bilder, die zeigen wo man hinkommen könnte.
Fazit:
In meinen Augen sehr gut für Anfänger geeignet. Dieses Buch ist ähnlich
gut wie die von Sophia Thiel. Gern spreche ich eine Kaufempfehlung aus.
Bewertung: 4/ 5 Sternen
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Nr. 5: "Optimale Ernährung für Bodybuilder und Kraftsportler" von Philipp Rauscher
Taschenbuch: 192 Seiten
Verlag: Riva (22. Januar 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3742303007
ISBN-13: 978-3742303004
Inhaltsangabe:
Ob Kraftsportler und Bodybuilder ihre Ziele erreichen, hängt maßgeblich
von der optimalen Ernährung ab. Philipp Rauscher erklärt in diesem Buch
ausführlich, was man bei der Zusammensetzung der Nahrung beachten sollte
und worauf es wirklich ankommt, wenn man die perfekte Muskeldefinition
und Körperzusammensetzung erreichen will. Insbesondere muss man den
Energiebedarf korrekt ermitteln, Proteine, Fette und Kohlenhydrate
anpassen, sowie die richtige Mahlzeitenfrequenz und das Timing
unterschiedlicher Nährstoffe beachten. Mit Mythen wie der 30-Gramm-Regel
für Proteine wird ebenso aufgeräumt wie mit der Behauptung, viel
Nahrungsfett würde automatisch zu mehr Körperfett führen. Es wird
vielmehr die Wichtigkeit von Nahrungsfetten für den Kraftsportler und
Bodybuilder erläutert, auf die Unterschiede einzelner Fettsäuren und
deren Bedeutung genauer eingegangen sowie der Stoffwechsel von Eiweiß
und Kohlenhydraten näher beschrieben. Des Weiteren erläutert der Autor
die wichtigsten Fakten zu Sinn und Unsinn einzelner
Nahrungsergänzungsmittel und Spezialpraktiken bei der
Wettkampfvorbereitung. Abgerundet wird das Buch durch Beispiele aus der
Praxis und eine Bewertung einzelner Diät- und Ernährungsmethoden wie
Low-Carb oder ketogene Ernährung.
Autoreninfo:
Philipp Rauscher ist selbstständiger Ernährungsberater, Krafttrainer,
Autor und Dozent für private Bildungseinrichtungen. Als Autor verfasste
er bereits mehrere Bücher, er schreibt für Men’s Health sowie die
Fitnessplattformen Team Andro und fitnessfreaks.com und bietet Coachings
über seine Homepage www.logisch-ernaehren.com an. Sein Schwerpunkt ist
die Ernährungsberatung von Fitnesssportlern, aber auch die
ernährungstherapeutische Betreuung von Personen mit Krebs und
Stoffwechselerkrankungen. Er betreute vom Amateursportler bis zum
Handball- und Fußballbundesligisten und Olympioniken Athleten in den
unterschiedlichsten Sportarten und bereitet Natural Bodybuilder auf
Wettkämpfe vor. Zudem ist Rauscher im Bereich Produktentwicklung für
Sportnahrungsergänzungsmittel tätig. Schon immer im Kraftsport zu Hause,
erreichte er den Höhepunkt seiner sportlichen Karriere 2009 mit dem
Titel des Deutschen Meisters und des Vizeweltmeisters der World Fitness
Federation (WFF) im Bodybuilding.
Meine Meinung:
Titel: Für alle, die bereits Vorkenntnisse haben ideal
Seit
nun mehr zwei Jahren begeistere ich mich für Krafttraining und auch an
neuen Ernährungsformen bin ich stets interessiert. Dieses Buch fiel mir
eher zufällig in die Hände und aufgrund des vielversprechenden
Klappentextes war mein Interesse geweckt.
Vorab
sei gesagt, dass dieses Buch vor allem für alljene ist, die sich schon
mit dem Thema Kraftsport und Ernährungsumstellung beschäftigt haben und
nun an einem Punkt sind, wo sich nichts mehr bewegt beim Muskelaufbau
und Fettabbau.
Für
Neulinge im Kraftsport ist das Buch eher ungeeignet, da viele
Fachbegriffe verwendet werden, bei denen ich auch nicht immer wusste was
gemeint ist. Zudem muss man schon eine gewisse Körperform erreicht
haben, um die im Buch genannten Tipps anwenden zu können.
Gut
gefallen hat mir, dass der Autor über Kohlenhydrate, Fette, Protein,
Vitamine und Co aufklärt und deren Bedeutung stets erläutert. Hier gibt
es kein Verteufeln von Fett oder ähnlichem, sondern vielmehr wird klar
wozu die Makro- und die Mikronährstoffe wichtig sind und dass man als
Sportler alle benötigt, um seine Ziele zu erreichen. Nur deren
Verteilung kann je nach sportlichem Ziel eben völlig unterschiedlich
sein, was mir bisher nicht klar war und wo dieses Buch wirklich für
erhellende Momente gesorgt hat.
Herr Rauscher zeigt an Beispielen wie man was erreichen kann. Dies kann man sehr gut auf sich selbst reflektieren und umrechnen.
Das
Buch ist komplett in schwarz weiß gehalten und gleicht eher einer Art
Studienarbeit, was ich aber nicht als störend empfand, da mir der Inhalt
wichtiger ist als die eigentliche Optik.
Sehr
schade fand ich hingegen, dass es sich bei dem doch recht hochpreisigen
Buch um ein Taschenbuch handelt und das die ersten zehn Seiten bereits
beim ersten Blättern aus der Bindung gefallen sind. Das empfinde ich als
sehr ärgerlich, das sollte nicht passieren. So kann ich dieses Buch
nicht an Freunde verleihen, was ich sonst normalerweise tun würde, um
dieses interessante Wissen zu teilen und mich mit anderen auszutauschen.
Fazit:
Sehr theoretisch wird das Erreichen von Zielen erörtert, was sich gut
für erfahrene Sportler eignet. Denen würde ich das Buch auch klar ans
Herz legen. Kraftsportanfänger sollten sich dagegen erstmal Bücher von
Influencern a la Sophia Thiel oder ähnlichen holen, um einfacher in die
Thematik einsteigen zu können.
Bewertung: 4/ 5 Sternen
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Nr. 4: "Walter muss weg" von Thomas Raab
Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (7. September 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462050958
ISBN-13: 978-3462050950
Inhaltsangabe:
Eine abgelegene Postkartenidylle: sanfte Hügel, dichte Wälder,
anständige Bürger, Frischluft sowieso. Hannelore Huber aber weiß es
besser, schließlich lebt sie am Rande des Dorfes Glaubenthal, und so
manches stinkt hier gewaltig zum Himmel. Ganz besonders die Leichen in
diversen Kellern. Und eine davon steht im Mittelpunkt von Thomas Raabs
neuem Roman: Hannis Ehemann. Unter äußerst mysteriösen Umständen kam er
ums Leben. Aber wozu hinterfragen! Hauptsache tot. Die beiden haben zwar
beinah das ganze Leben miteinander verbracht, den größten Teil
allerdings aneinander vorbei. Und zwar konsequent. Folglich freut sich
die alte Huber nun auf ihren wohlverdienten Ruhestand – doch sie freut
sich zu früh. Vor den Augen der versammelten Trauergemeinde fällt der
Sarg in die Grube, springt auf und offenbart einen falschen Leichnam. Da
stellt sich natürlich nicht nur die Frage, wer diesen Toten auf dem
Gewissen hat oder was in Glaubenthal sonst noch alles in den Gräbern
herumliegt, sondern vor allem: Wo ist der verstorbene Ehegatte?
Autoreninfo:
Thomas Raab, geboren 1970, lebt nach abgeschlossenem Mathematik- und
Sportstudium als Schriftsteller, Komponist und Musiker mit seiner
Familie in Wien. Zahlreiche literarische und musikalische Nominierungen
und Preise, u.a. den "Buchliebling" 2011 und den Leo-Perutz-Preis 2013.
Die Kriminalromane rund um den Restaurator Willibald Adrian Metzger
zählen zu den erfolgreichsten in Österreich. Zwei davon wurden bereits
für die ARD verfilmt. Außerhalb der Metzger-Reihe erschien 2015 der von
Feuilleton hoch gelobte Serienmörderroman "Still. Chronik eines
Mörders". 2017 wurde Thomas Raab mit dem erstmals verliehenen
Österreichischen Krimipreis ausgezeichnet.
Meine Meinung:
Titel: Wie werde ich ihn endlich los?
Über
das Buch hatte ich so viel Positives gehört und da ich gern mal etwas
Lustiges mit Lokalcholorit lese, begann ich gespannt mit der Lektüre.
In
der Geschichte geht es um die Ü70erin Hannelore Huber, die von allen
nur die alte Huberin genannt wird. Ihr Mann stirbt auf ungeklärte Weise
und als er auf seiner eigenen Beerdigung nicht in seinem Sarg liegt,
beginnt Hannelore selbst zu ermitteln. Wo ist die Leiche ihres Mannes
abgeblieben? Sie will Gewissheit und auch endlich ihren Ruhestand ohne
Mann genießen. Wird sie den Fall auflösen?
Richtig
gut gefallen hat mir, dass es sich bei dem Buch um eine Mischung aus
Krimi, humoriger Geschichte und eben einem Roman handelt.
Die
Hauptfigur Hannelore macht es einem zu Beginn echt schwer sie zu mögen,
weil sie wie eine griesgrämige Großmutter daherkommt, die ihr Leben
verflucht. Doch je mehr man über sie erfährt, desto mehr wächst sie
einem ans Herz und man versteht, warum sie kein einfacher Charakter ist.
Der
Humor im Buch ist sehr niveauvoll. Bei vielen Situationen und
Äußerungen zeigt sich der Witz erst auf dem zweiten Blick. Ich habe
jedenfalls sehr oft schmunzeln können und Glaubenthal als Ort erinnerte
mich durchaus an das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin.
Der
Kriminalfall ist spannend geschildert und man möchte unbedingt wissen
wie Walter zu Tode gekommen ist und was die mysteriösen Gestalten im
Dorf zu suchen haben. Der Autor streut so viele Fährten, dass man als
Leser immer wieder in die Irre geführt wird.
Die Auflösung des Falls hatte ich so absolut nicht erwartet und gefällt mir enorm gut.
Der
Roman hat sich wie eine abgeschlossene Geschichte gelesen. Dass es sich
hier um den ersten Fall für Frau Huber handelt, ist interessant. Ich
würde mich über ein Wiederlesen mit der alten Dame freuen.
Im
Übrigen mochte ich hier besonders das Polizistenduo um den stabilen
Swoboda und die große Polizistin Unterberger- Sattler. Die
Verballhornung um ihren Namen durch Swoboda war einfach nur herrlich.
Fazit: Gern spreche ich eine Leseempfehlung für diesen lustigen Krimi aus. Gelungen!
Bewertung: 4/ 5 Sternen
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Nr. 3: "Der Verrat" von Ellen Sandberg
Broschiert: 480 Seiten
Verlag: Penguin Verlag (27. Dezember 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3328100903
ISBN-13: 978-3328100904
Inhaltsangabe:
Ein Weingut an der Saar. Ein altes Verbrechen. Und eine Schuld, die nie verjährt ...
Als
Nane nach zwanzig Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen wird, hat
sich vieles verändert. Nicht aber die Schuld, die weiter auf ihr lastet.
Nicht die Erinnerung an die Nacht, die ihr Leben zerstörte und schon
gar nicht das Verhältnis zu ihrer Schwester Pia.
Pia hat es gut
getroffen. Die erfolgreiche Restaurateurin lebt mit ihrem Mann auf einem
idyllischen Weingut an der Saar. Da lässt es sich gut verdrängen, auf
welch zerbrechlichem Fundament ihr Glück gebaut ist. Doch dann tritt
ihre Schwester Nane wieder in ihr Leben und Pia ahnt: Es ist Zeit für
die Wahrheit. Und damit Zeit für Rache oder Vergebung.
Autoreninfo:
Ellen Sandberg ist das Pseudonym einer erfolgreichen Münchner Autorin,
deren Kriminalromane regelmäßig auf der Bestsellerliste stehen. Sie
arbeitete zunächst in der Werbebranche, ehe sie sich ganz dem Schreiben
widmete. Mit dem groß angelegten Spannungs- und Familienroman "Die
Vergessenen" schlägt sie einen neuen schriftstellerischen Weg ein und
widmet sich dabei einem Thema, das ihr ein persönliches Anliegen ist:
den Verbrechen der jüngeren Vergangenheit und der Notwendigkeit, diese
nicht zu vergessen.
Meine Meinung:
Titel: Blut ist eben doch nicht immer dicker als Wasser...
Nachdem
ich "Die Vergessenen" von der Autorin gelesen hatte, war klar dass ich
bei der Schreibqualität auch ihr nächstes Werk lesen muss. Bei dem
vorliegenden Buch haben wir nun zwar eine ganz andere Geschichte, die
aber nicht minder spannend ist, sondern uns ebenfalls in die
menschlichen Abgründe blicken lässt.
In
der Geschichte geht es um die drei Schwestern Pia, Nane und Birgit,
deren Leben unterschiedlicher kaum gelaufen sein könnte. Während Pia ein
glückliches Leben führt, hält sich Birgit gerade so über Wasser und
Nane ist eben erst aus dem Gefängnis entlassen worden. Pia möchte zu
ihrer Knastschwester keinen Kontakt, doch warum ist das so? Was
passierte vor zwanzig Jahren wirklich, was die Schwestern so sehr
entzweit hat?
Ich
muss ehrlich gestehen, dass ich jede Figur für sich zu Beginn des
Buches mochte, einfach weil alle sehr authentisch und aus dem Leben
gegriffen wirken.
Mit
Nane konnte ich mich dabei am meisten identifizieren. Leider hat sie
mich bei ihren Männergeschichten doch sehr oft an eigene Erfahrungen und
die von Freundinnen erinnert. Sicherlich ist sie psychisch gesehen
nicht die Stabilste, aber wer kann es ihr verübeln bei den Erfahrungen,
die sie machen musste?
Pia
mochte ich am Anfang richtig gern. Man genießt regelrecht mit ihr
zusammen ihr gutes Leben. Dass es hinter der Fassade reichlich brodelt,
merkt man erst im Verlauf der Handlung und erst da wird klar, dass Pia
gar nicht so ist wie sie scheint.
Birgit
bleibt als Einzige der Schwestern etwas blass beschrieben, aber auch
ihr Schicksal hat mich berührt. Man weiß nun mal nicht wo die Liebe
hinfällt und ob man sich damit ins Unglück stürzt oder eben nicht.
Der
eigentliche Fall kristallisiert sich erst im Verlauf der Handlung raus,
denn am Anfang ist gar nicht klar warum Nane eigentlich zwanzig Jahre
ins Gefängnis musste.
Der
Autorin gelingt es in dem Buch vor allem Charaktere mit dunklen
Geheimnissen zu schaffen und das so real, dass man genau deswegen eine
Gänsehaut bekommt.
Die
Auflösung des Falls ist sehr strukturiert und stets nachvollziehbar. Zu
keiner Zeit hatte ich Zweifel daran, dass es genauso und nicht anders
passiert ist.
Besonders
ist zudem, dass die Abgründe hier innerhalb einer Familie stattfinden
und man sich beim Lesen echt fragt, ob es einem auch so ergehen könnte
oder ob die eigenen Familienmitglieder gefestigtere Charaktere sind?
Fazit:
Ein Roman, der mich sehr begeistern konnte und mir spannende
Lesestunden im Urlaub verschafft hat. Ich spreche sehr gern eine
Leseempfehlung dafür aus!
Bewertung: 5/ 5 Sternen
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Nr. 2: "Bösland" von Bernhard Aichner
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: btb Verlag (1. Oktober 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442756383
ISBN-13: 978-3442756384
Inhaltsangabe:
Sommer 1987. Auf dem Dachboden eines Bauernhauses wird ein Mädchen
brutal ermordet. Ein dreizehnjähriger Junge schlägt sieben Mal mit einem
Golfschläger auf seine Mitschülerin ein und richtet ein Blutbad an.
Dreißig Jahre lang bleibt diese Geschichte im Verborgenen, bis sie
plötzlich mit voller Wucht zurückkommt und alles mit sich reißt: Der
Junge von damals mordet wieder …
Autoreninfo:
Bernhard Aichner (geb. 1972) lebt als Schriftsteller und Fotograf in
Innsbruck/Österreich. Aichner schreibt Romane, Hörspiele und
Theaterstücke. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen
und Stipendien ausgezeichnet. Nach den Spannungsromanen Nur Blau (2006)
und Schnee kommt (2009) erschienen bei Haymon die Max-Broll-Krimis Die
Schöne und der Tod (2010), Für immer tot (2011) und Leichenspiele
(2012). Totenfrau ist der erste Thriller, der bei btb erscheint. Für die
Recherche dazu arbeitete Aichner ein halbes Jahr bei einem
Bestattungsinstitut als Aushilfe.
Meine Meinung:
Titel: Ein Missverständnis verändert ein ganzes Leben...
Ich
wollte schon immer mal ein Buch dieses Autors lesen und nun ist es mir
endlich geglückt. Dabei erwartete mich ein sehr erfrischender, anderer
Stil als ich es bisher bei Thrillern gewohnt war.
In
der Geschichte geht es um Ben, der vor 30 Jahren als Kind wegen Mordes
verurteilt wurde. Er kann sich an die Tat selbst nicht erinnern und
versucht seit Jahren seine Erinnerungen wiederzufinden. Was geschah
damals wirklich? Er begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit, nur um
auf ein Geheimnis zu stoßen, dass sein eigenes Leben bedroht...
Das
Besondere an dem Buch ist wohl, dass immer im Wechsel mal Handlung
geschildert wird, egal ob aus der Gegenwart oder aus der Vergangenheit,
und mal reine Dialoge zum Lesen zur Verfügung stehen, ohne dass dabei
beschrieben wird, wie die Figuren dabei agieren. Dies empfand ich als
sehr erfrischend und neuartig.
Der
Fall von damals hat es mir dabei wirklich am meisten angetan, denn man
fragt sich ja schon warum ein Kind ein anderes Kind einfach töten kann.
Dieser Umstand wird auch nachvollziehbar erläutert.
Mit
Ben als Figur kann man sich zwar nicht so wirklich identifizieren,
einfach weil man schlichtweg seine negativen Erfahrungen zum Glück nie
machen musste, aber man versteht wie er agiert. Ich mochte ihn beim
Lesen immer mehr, was vor allem daran lag, weil er sich trotz allem was
passiert war für andere einsetzt, auch wenn ihn das in Gefahr bringt.
Ansonsten
war mir persönlich sehr schnell klar, wer hier der eigentlich Böse ist,
weil der Autor bereits zu Beginn zahlreiche Indizien streut. Mir
persönlich hat das gut gefallen, da ich es lieber mag, wenn man selbst
auf des Rätsels Lösung kommt als wenn einem eine an den Haaren
herbeigezogene Lösung präsentiert wird.
Die
ersten zwei Drittel des Buches lasen sich wirklich wie ein echter
Pageturner. Hier hatte der Thriller echtes Suchtpotential. Das letzte
Drittel war dann etwas abgefahren und ließ mich ein wenig an der
Glaubwürdigkeit der Handlung zweifeln.
Fazit:
Ich habe es nicht bereut diesen Thriller gelesen zu haben, da es
wirklich mal etwas anderes war. Gern spreche ich eine Leseempfehlung
aus!
Bewertung: 4/5 Sternen
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Nr. 1: "Jahre aus Seide" von Ulrike Renk
Taschenbuch: 576 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 2. (7. Dezember 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3746634415
ISBN-13: 978-3746634418
Inhaltsangabe:
1932: Ruth hat eine unbeschwerte Jugend. Die meiste Zeit verbringt sie
in der Villa des benachbarten Seidenhändlers Merländer. Sie ist
fasziniert von den kunstvoll bedruckten Stoffen, lernt Schnittmuster zu
entwerfen und Taschen und Zierrat zu fertigen. Und sie begegnet Kurt,
ihrer ersten großen Liebe. Als die Nazis an die Macht kommen, scheint es
für sie keine Zukunft zu geben, denn sie sind beide Juden. Kurts
Familie trägt sich mit dem Gedanken auszuwandern, auch Ruth soll gegen
ihren Willen ihr Elternhaus verlassen. Und dann kommt der Tag, an dem
das Schicksal ihrer Familie in Ruths Händen liegt.
Autoreninfo:
Ulrike Renk, geboren 1967 in Detmold, zog ein paar Jahre später mit
Eltern und Bruder nach Dortmund, wo sie auch die Schule besuchte.
Studienaufenthalt in den USA, Studium der Anglistik,
Literaturwissenschaften und Soziologie an der RWTH Aachen. Sie ist
Mutter von vier Kindern. Heute lebt sie mit ihrem Mann, dem jüngsten
Sohn, zwei Alaskan Malamute, drei ordinären Hauskatzen und zwei
indischen Laufenten, in Krefeld am Niederrhein und arbeitet als freie
Autorin.
Meine Meinung:
Titel: Ein Buch voller ungehaltener Versprechen...
Die
Autorin konnte mich vor einigen Jahren mit ihrer Australien- Saga so
sehr begeistern, dass ich jetzt unbedingt mal wieder ein Buch von ihr
lesen wollte. Leider wird nicht ein Versprechen des Klappentextes
gehalten.
In
der Geschichte geht es um die Jüdin Ruth, die unbeschwert in
Deutschland groß wird und ein erfülltes Leben genießt bis die Nazis an
die Macht kommen. Was wird sich in ihrem Leben alles ändern? Und was
wird aus der Liebe zu Kurt, dessen Eltern unbedingt auswandern wollen,
wenn es hart auf hart kommt?
Selten
fiel es mir schwer in ein Buch hineinzufinden wie hier. Dies liegt vor
allem daran, weil eigentlich während des ganzen Buches nicht wirklich
viel passiert. Interessante Passagen wie etwa Ruth ihren Kurt
kennenlernt, werden auf einer halben Seite abgerissen, während Feiertage
ausführlichst beschrieben werden, aber eben nicht wirklich die Bräuche,
sondern was es jeweils für Festessen gibt.
Zudem
ist der Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht, gänzlich anders als
beim Inhalt beschrieben. Ewig geht es erstmal um Ruths Mutter Martha
und wie gut es doch der Familie geht. Man erlebt Ruth bereits als
Kleinkind, was ich ehrlich gesagt als unnötig empfand.
Des
Weiteren gelang es der Autorin nicht mir einen der Charaktere
schmackhaft zu machen, da keine Figur wirklich aus dem Leben gegriffen
erscheint.
Die
Hauptfigur Ruth kann bereits in jungen Jahren Dinge, die ich mir
einfach nicht vorstellen kann und als unglaubwürdig empfunden habe.
Natürlich können Kinder besondere Begabungen haben, aber nicht in der
Ausprägung, da gerade bei der Schneiderei ja auch handwerkliches
Geschick gefragt ist, was aber gewisse motorische Ausprägungen
erfordert, die Kinder in jungen Jahren schlichtweg noch nicht haben.
Auch
Ruths Mutter konnte mich leider nur sehr selten berühren, da ich
überhaupt keinen Zugang zu ihr gefunden habe. Klar hat es mir gut
gefallen, dass sie eine gute Mutter sein wollte, aber alle Pflichten,
die damit einhergehen, gibt sie an das Hauspersonal ab. Zudem empfand
ich ihr Leben doch als sehr langweilig, wenn sie ausschließlich
Gesellschaften gibt, aber sonst nichts weiter kann.
Karl
war für mich ein Charakter, der einfach zu gut für die Welt ist. Auch
wenn das im wahren Leben so abgelaufen sein soll, empfand ich seine
enorme Gutmütigkeit, mit der er seine Familie teilweise sogar in Gefahr
bringt, als anstrengend und belastend. Beim Lesen fragte ich mich schon,
was denn der Messias Karl als nächstes für gute Taten vollbringen wird?
Außerdem
wurde immer wieder betont, dass die Familie sehr reich sei und nahezu
mit materiellen Dingen geprahlt. Auch als es schon zahlreichen Familien
schlecht geht, soll sich Ruth Skier kaufen und ihr Leben genießen. Wo
bleibt da das Feingefühl den anderen Mädchen gegenüber?
Die
Geschichte erschien mir leider an vielen Stellen an den Haaren
herbeigezogen. Nie gibt es wirkliche Höhen und Tiefen in der Handlung.
Wenn mal etwas Schlimmes passiert, ist wenige Zeilen später die Lösung
da. Daher fiel es mir auch unendlich schwer konstant zu lesen, weil ich
immer wieder hoffte, das nun endlich etwas mit Wums passiert und dann
kommt dies wieder nicht.
Man
merkt schon, dass durchaus recherchiert worden ist, aber die
Einstreuung von politischen Ereignissen wirkt einfach zu gestelzt und
gewollt. Auch führen die jüdischen Mädchen wie Anne Frank Tagebuch, was
auch so sehr betont worden ist, dabei haben Mädchen in dem Alter wohl
schon immer das Bedürfnis gehabt Tagebuch zu führen, egal welcher Ethnie
oder Glaubensrichtung sie angehören.
Ehrlich gesagt bin ich jetzt sogar erleichtert, dass das Buch zu Ende ist. Die Fortsetzungen dazu werde ich gewiss nicht lesen.
Fazit:
Für Leser, die sehr seichte Kost mögen, die zudem sprachlich nicht
anspruchsvoll ist, werden sicherlich einen Mehrwert in diesem Buch
entdecken. Ich kann hier jedenfalls keine Leseempfehlung aussprechen.
Bewertung: sehr gut gemeinte 2/5 Sternen