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... im Januar 2019

Nr. 6: "Say yes to strong" von Antonia Elena 


Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Edition Michael Fischer / EMF Verlag; Auflage: 1. (2. Januar 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3863559096
ISBN-13: 978-3863559090


Inhaltsangabe:

Antonia Elena weiß, was es bedeutet, hart für einen gesunden und kräftigen Körper zu arbeiten. Mit viel Energie und Disziplin hat sie es geschafft, ihre Essstörung hinter sich zu lassen und zu einem selbstbewussten Umgang mit ihrem Körper zu finden. Heute gehört sie zu den einflussreichsten Fitness-Influencern. Welche Rezepte und Übungen sich besonders eignen, was Antonia Elena motiviert und inspiriert und welche Tipps sie für einen schönen starken Körper hat, verrät sie in ihrem neuen Buch.
Im Fitness-Teil stellt sie die besten Kraft-Übungen im Gym vor, die effektivsten Bauch-Beine-Po-Programme und das richtige Stretching nach einem erfolgreichen Workout. Sie gibt Hinweise zur richtigen Ausführung der Übungen an den Geräten und zahlreiche Tipps für den besten Bodyforming-Effekt. Doch ein gestählter Körper beginnt in der Küche und zwar mit proteinreicher Ernährung - ihre Lieblingsrezepte für eine ausgewogene Ernährung präsentiert sie im Ernährungsteil.


Autoreninfo:

Auf ihren Social-Media-Kanälen zeigt die erfolgreiche Fitness-Influencerin Antonia Elena ihre Trainingsroutine, teilt ihren Fans Fortschritte mit und gibt wertvolle Tipps aus ihrem Erfahrungsschatz. Ihr Ziel: anderen Mut zu machen, für einen gesunden und starken Körper zu kämpfen! 

Meine Meinung:

Titel: Zum Großteil perfekt für Anfänger und für Fans der Influencerin ein Muss!

Ich verfolge Antonia Elenas Lifestyle nun seit gut 1,5 Jahren und empfinde das was sie macht als große Motivation für mich selbst. Daher wollte ich unbedingt ihr Buch haben und habe den Kauf absolut nicht bereut, da es kaum was zu meckern gibt.

Positiv anmerken möchte ich zunächst den Aufbau. Die Autorin erzählt zunächst etwas über sich. Hier hätte ich nur zu gern noch mehr über sie erfahren, aber ich kann verstehen, dass sie uns Lesern nicht komplett alles enthüllt, weil es dann doch zu privat ist.

Nachdem man ihre Motivation kennt, spricht sie nicht nur alle an, die abnehmen wollen, sondern auch diejenigen, die fitter werden wollen oder eben auch gesund leben und zunehmen wollen. Genau das ist es, was mir besonders gefällt, da sonst bei Fitnessbüchern immer nur von Abnehmen die Rede ist. Klar gibt es wohl mehr Menschen, die eher abnehmen als zunehmen wollen, aber es gibt eben auch Menschen, denen es schwer fällt zuzunehmen und da finde ich es gut, dass Antonia eben solche auch nicht vergisst.

Die Infos zu Makro- und Mikronährstoffen, sowie Nahrungsergänzungsmitteln sind leicht verständlich und ausreichend erklärt für jeden, der neu anfangen möchte.

Den Großteil des Buches nimmt dann der Rezeptteil ein, der mir richtig gut gefallen hat, einfach weil es eine tolle Mischung ist, die für jede Menge Abwechslung auf dem Teller sorgt. Richtig gut finde ich hier, dass man nicht noch unzählige Pülverchen benötigt, sondern alles mit natürlichen und vor allem unverarbeiteten Lebensmitteln zu machen ist, was mir persönlich sehr wichtig ist. Das unterstreicht nämlich auch wie wichtig ihr gesunde Ernährung ist.

Der einzige Part, den ich als etwas schwach empfand war der Trainingsteil. In meinen Augen ist gerade für Anfänger und Leute, die Gewicht verlieren wollen ein Split- Training nicht empfehlenswert. Als Ideengeber sind die Übungen durchaus geeignet, allerdings ersetzt das Buch niemals das Gespräch mit einem ausgebildeten Trainer und den regelmäßigen Gang ins Fitnessstudio.

Gelungen ist der Autorin auf jeden Fall einen als Leser zu motivieren und dass man sein Vorhaben einfach mal in die Hand nimmt.

Optisch gesehen ist das Buch ein echtes Highlight. Die Rezepte sind zahlreich bebildert und das in Farbe und auch von der Autorin gibt es ansprechende Bilder, die zeigen wo man hinkommen könnte.

Fazit: In meinen Augen sehr gut für Anfänger geeignet. Dieses Buch ist ähnlich gut wie die von Sophia Thiel. Gern spreche ich eine Kaufempfehlung aus.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 5: "Optimale Ernährung für Bodybuilder und Kraftsportler" von Philipp Rauscher


Taschenbuch: 192 Seiten
Verlag: Riva (22. Januar 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3742303007
ISBN-13: 978-3742303004


Inhaltsangabe:

Ob Kraftsportler und Bodybuilder ihre Ziele erreichen, hängt maßgeblich von der optimalen Ernährung ab. Philipp Rauscher erklärt in diesem Buch ausführlich, was man bei der Zusammensetzung der Nahrung beachten sollte und worauf es wirklich ankommt, wenn man die perfekte Muskeldefinition und Körperzusammensetzung erreichen will. Insbesondere muss man den Energiebedarf korrekt ermitteln, Proteine, Fette und Kohlenhydrate anpassen, sowie die richtige Mahlzeitenfrequenz und das Timing unterschiedlicher Nährstoffe beachten. Mit Mythen wie der 30-Gramm-Regel für Proteine wird ebenso aufgeräumt wie mit der Behauptung, viel Nahrungsfett würde automatisch zu mehr Körperfett führen. Es wird vielmehr die Wichtigkeit von Nahrungsfetten für den Kraftsportler und Bodybuilder erläutert, auf die Unterschiede einzelner Fettsäuren und deren Bedeutung genauer eingegangen sowie der Stoffwechsel von Eiweiß und Kohlenhydraten näher beschrieben. Des Weiteren erläutert der Autor die wichtigsten Fakten zu Sinn und Unsinn einzelner Nahrungsergänzungsmittel und Spezialpraktiken bei der Wettkampfvorbereitung. Abgerundet wird das Buch durch Beispiele aus der Praxis und eine Bewertung einzelner Diät- und Ernährungsmethoden wie Low-Carb oder ketogene Ernährung.

Autoreninfo:

Philipp Rauscher ist selbstständiger Ernährungsberater, Krafttrainer, Autor und Dozent für private Bildungseinrichtungen. Als Autor verfasste er bereits mehrere Bücher, er schreibt für Men’s Health sowie die Fitnessplattformen Team Andro und fitnessfreaks.com und bietet Coachings über seine Homepage www.logisch-ernaehren.com an. Sein Schwerpunkt ist die Ernährungsberatung von Fitnesssportlern, aber auch die ernährungstherapeutische Betreuung von Personen mit Krebs und Stoffwechselerkrankungen. Er betreute vom Amateursportler bis zum Handball- und Fußballbundesligisten und Olympioniken Athleten in den unterschiedlichsten Sportarten und bereitet Natural Bodybuilder auf Wettkämpfe vor. Zudem ist Rauscher im Bereich Produktentwicklung für Sportnahrungsergänzungsmittel tätig. Schon immer im Kraftsport zu Hause, erreichte er den Höhepunkt seiner sportlichen Karriere 2009 mit dem Titel des Deutschen Meisters und des Vizeweltmeisters der World Fitness Federation (WFF) im Bodybuilding. 

Meine Meinung:

Titel: Für alle, die bereits Vorkenntnisse haben ideal

Seit nun mehr zwei Jahren begeistere ich mich für Krafttraining und auch an neuen Ernährungsformen bin ich stets interessiert. Dieses Buch fiel mir eher zufällig in die Hände und aufgrund des vielversprechenden Klappentextes war mein Interesse geweckt.

Vorab sei gesagt, dass dieses Buch vor allem für alljene ist, die sich schon mit dem Thema Kraftsport und Ernährungsumstellung beschäftigt haben und nun an einem Punkt sind, wo sich nichts mehr bewegt beim Muskelaufbau und Fettabbau.

Für Neulinge im Kraftsport ist das Buch eher ungeeignet, da viele Fachbegriffe verwendet werden, bei denen ich auch nicht immer wusste was gemeint ist. Zudem muss man schon eine gewisse Körperform erreicht haben, um die im Buch genannten Tipps anwenden zu können.

Gut gefallen hat mir, dass der Autor über Kohlenhydrate, Fette, Protein, Vitamine und Co aufklärt und deren Bedeutung stets erläutert. Hier gibt es kein Verteufeln von Fett oder ähnlichem, sondern vielmehr wird klar wozu die Makro- und die Mikronährstoffe wichtig sind und dass man als Sportler alle benötigt, um seine Ziele zu erreichen. Nur deren Verteilung kann je nach sportlichem Ziel eben völlig unterschiedlich sein, was mir bisher nicht klar war und wo dieses Buch wirklich für erhellende Momente gesorgt hat.

Herr Rauscher zeigt an Beispielen wie man was erreichen kann. Dies kann man sehr gut auf sich selbst reflektieren und umrechnen.

Das Buch ist komplett in schwarz weiß gehalten und gleicht eher einer Art Studienarbeit, was ich aber nicht als störend empfand, da mir der Inhalt wichtiger ist als die eigentliche Optik.

Sehr schade fand ich hingegen, dass es sich bei dem doch recht hochpreisigen Buch um ein Taschenbuch handelt und das die ersten zehn Seiten bereits beim ersten Blättern aus der Bindung gefallen sind. Das empfinde ich als sehr ärgerlich, das sollte nicht passieren. So kann ich dieses Buch nicht an Freunde verleihen, was ich sonst normalerweise tun würde, um dieses interessante Wissen zu teilen und mich mit anderen auszutauschen.

Fazit: Sehr theoretisch wird das Erreichen von Zielen erörtert, was sich gut für erfahrene Sportler eignet. Denen würde ich das Buch auch klar ans Herz legen. Kraftsportanfänger sollten sich dagegen erstmal Bücher von Influencern a la Sophia Thiel oder ähnlichen holen, um einfacher in die Thematik einsteigen zu können.

Bewertung: 4/ 5 Sternen 

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Nr. 4: "Walter muss weg" von Thomas Raab


Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (7. September 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462050958
ISBN-13: 978-3462050950


Inhaltsangabe:

Eine abgelegene Postkartenidylle: sanfte Hügel, dichte Wälder, anständige Bürger, Frischluft sowieso. Hannelore Huber aber weiß es besser, schließlich lebt sie am Rande des Dorfes Glaubenthal, und so manches stinkt hier gewaltig zum Himmel. Ganz besonders die Leichen in diversen Kellern. Und eine davon steht im Mittelpunkt von Thomas Raabs neuem Roman: Hannis Ehemann. Unter äußerst mysteriösen Umständen kam er ums Leben. Aber wozu hinterfragen! Hauptsache tot. Die beiden haben zwar beinah das ganze Leben miteinander verbracht, den größten Teil allerdings aneinander vorbei. Und zwar konsequent. Folglich freut sich die alte Huber nun auf ihren wohlverdienten Ruhestand – doch sie freut sich zu früh. Vor den Augen der versammelten Trauergemeinde fällt der Sarg in die Grube, springt auf und offenbart einen falschen Leichnam. Da stellt sich natürlich nicht nur die Frage, wer diesen Toten auf dem Gewissen hat oder was in Glaubenthal sonst noch alles in den Gräbern herumliegt, sondern vor allem: Wo ist der verstorbene Ehegatte?

Autoreninfo:

Thomas Raab, geboren 1970, lebt nach abgeschlossenem Mathematik- und Sportstudium als Schriftsteller, Komponist und Musiker mit seiner Familie in Wien. Zahlreiche literarische und musikalische Nominierungen und Preise, u.a. den "Buchliebling" 2011 und den Leo-Perutz-Preis 2013. Die Kriminalromane rund um den Restaurator Willibald Adrian Metzger zählen zu den erfolgreichsten in Österreich. Zwei davon wurden bereits für die ARD verfilmt. Außerhalb der Metzger-Reihe erschien 2015 der von Feuilleton hoch gelobte Serienmörderroman "Still. Chronik eines Mörders". 2017 wurde Thomas Raab mit dem erstmals verliehenen Österreichischen Krimipreis ausgezeichnet.

Meine Meinung:

Titel: Wie werde ich ihn endlich los?

Über das Buch hatte ich so viel Positives gehört und da ich gern mal etwas Lustiges mit Lokalcholorit lese, begann ich gespannt mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um die Ü70erin Hannelore Huber, die von allen nur die alte Huberin genannt wird. Ihr Mann stirbt auf ungeklärte Weise und als er auf seiner eigenen Beerdigung nicht in seinem Sarg liegt, beginnt Hannelore selbst zu ermitteln. Wo ist die Leiche ihres Mannes abgeblieben? Sie will Gewissheit und auch endlich ihren Ruhestand ohne Mann genießen. Wird sie den Fall auflösen?

Richtig gut gefallen hat mir, dass es sich bei dem Buch um eine Mischung aus Krimi, humoriger Geschichte und eben einem Roman handelt.

Die Hauptfigur Hannelore macht es einem zu Beginn echt schwer sie zu mögen, weil sie wie eine griesgrämige Großmutter daherkommt, die ihr Leben verflucht. Doch je mehr man über sie erfährt, desto mehr wächst sie einem ans Herz und man versteht, warum sie kein einfacher Charakter ist.

Der Humor im Buch ist sehr niveauvoll. Bei vielen Situationen und Äußerungen zeigt sich der Witz erst auf dem zweiten Blick. Ich habe jedenfalls sehr oft schmunzeln können und Glaubenthal als Ort erinnerte mich durchaus an das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin.

Der Kriminalfall ist spannend geschildert und man möchte unbedingt wissen wie Walter zu Tode gekommen ist und was die mysteriösen Gestalten im Dorf zu suchen haben. Der Autor streut so viele Fährten, dass man als Leser immer wieder in die Irre geführt wird.

Die Auflösung des Falls hatte ich so absolut nicht erwartet und gefällt mir enorm gut.

Der Roman hat sich wie eine abgeschlossene Geschichte gelesen. Dass es sich hier um den ersten Fall für Frau Huber handelt, ist interessant. Ich würde mich über ein Wiederlesen mit der alten Dame freuen.

Im Übrigen mochte ich hier besonders das Polizistenduo um den stabilen Swoboda und die große Polizistin Unterberger- Sattler. Die Verballhornung um ihren Namen durch Swoboda war einfach nur herrlich.

Fazit: Gern spreche ich eine Leseempfehlung für diesen lustigen Krimi aus. Gelungen!

Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 3: "Der Verrat" von Ellen Sandberg


Broschiert: 480 Seiten
Verlag: Penguin Verlag (27. Dezember 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3328100903
ISBN-13: 978-3328100904


Inhaltsangabe:

Ein Weingut an der Saar. Ein altes Verbrechen. Und eine Schuld, die nie verjährt ...

Als Nane nach zwanzig Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen wird, hat sich vieles verändert. Nicht aber die Schuld, die weiter auf ihr lastet. Nicht die Erinnerung an die Nacht, die ihr Leben zerstörte und schon gar nicht das Verhältnis zu ihrer Schwester Pia.

Pia hat es gut getroffen. Die erfolgreiche Restaurateurin lebt mit ihrem Mann auf einem idyllischen Weingut an der Saar. Da lässt es sich gut verdrängen, auf welch zerbrechlichem Fundament ihr Glück gebaut ist. Doch dann tritt ihre Schwester Nane wieder in ihr Leben und Pia ahnt: Es ist Zeit für die Wahrheit. Und damit Zeit für Rache oder Vergebung.


Autoreninfo:

Ellen Sandberg ist das Pseudonym einer erfolgreichen Münchner Autorin, deren Kriminalromane regelmäßig auf der Bestsellerliste stehen. Sie arbeitete zunächst in der Werbebranche, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Mit dem groß angelegten Spannungs- und Familienroman "Die Vergessenen" schlägt sie einen neuen schriftstellerischen Weg ein und widmet sich dabei einem Thema, das ihr ein persönliches Anliegen ist: den Verbrechen der jüngeren Vergangenheit und der Notwendigkeit, diese nicht zu vergessen. 

Meine Meinung:

Titel: Blut ist eben doch nicht immer dicker als Wasser...

Nachdem ich "Die Vergessenen" von der Autorin gelesen hatte, war klar dass ich bei der Schreibqualität auch ihr nächstes Werk lesen muss. Bei dem vorliegenden Buch haben wir nun zwar eine ganz andere Geschichte, die aber nicht minder spannend ist, sondern uns ebenfalls in die menschlichen Abgründe blicken lässt.

In der Geschichte geht es um die drei Schwestern Pia, Nane und Birgit, deren Leben unterschiedlicher kaum gelaufen sein könnte. Während Pia ein glückliches Leben führt, hält sich Birgit gerade so über Wasser und Nane ist eben erst aus dem Gefängnis entlassen worden. Pia möchte zu ihrer Knastschwester keinen Kontakt, doch warum ist das so? Was passierte vor zwanzig Jahren wirklich, was die Schwestern so sehr entzweit hat?

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich jede Figur für sich zu Beginn des Buches mochte, einfach weil alle sehr authentisch und aus dem Leben gegriffen wirken.

Mit Nane konnte ich mich dabei am meisten identifizieren. Leider hat sie mich bei ihren Männergeschichten doch sehr oft an eigene Erfahrungen und die von Freundinnen erinnert. Sicherlich ist sie psychisch gesehen nicht die Stabilste, aber wer kann es ihr verübeln bei den Erfahrungen, die sie machen musste?

Pia mochte ich am Anfang richtig gern. Man genießt regelrecht mit ihr zusammen ihr gutes Leben. Dass es hinter der Fassade reichlich brodelt, merkt man erst im Verlauf der Handlung und erst da wird klar, dass Pia gar nicht so ist wie sie scheint.

Birgit bleibt als Einzige der Schwestern etwas blass beschrieben, aber auch ihr Schicksal hat mich berührt. Man weiß nun mal nicht wo die Liebe hinfällt und ob man sich damit ins Unglück stürzt oder eben nicht.

Der eigentliche Fall kristallisiert sich erst im Verlauf der Handlung raus, denn am Anfang ist gar nicht klar warum Nane eigentlich zwanzig Jahre ins Gefängnis musste.

Der Autorin gelingt es in dem Buch vor allem Charaktere mit dunklen Geheimnissen zu schaffen und das so real, dass man genau deswegen eine Gänsehaut bekommt.

Die Auflösung des Falls ist sehr strukturiert und stets nachvollziehbar. Zu keiner Zeit hatte ich Zweifel daran, dass es genauso und nicht anders passiert ist.

Besonders ist zudem, dass die Abgründe hier innerhalb einer Familie stattfinden und man sich beim Lesen echt fragt, ob es einem auch so ergehen könnte oder ob die eigenen Familienmitglieder gefestigtere Charaktere sind?

Fazit: Ein Roman, der mich sehr begeistern konnte und mir spannende Lesestunden im Urlaub verschafft hat. Ich spreche sehr gern eine Leseempfehlung dafür aus!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 2: "Bösland" von Bernhard Aichner


Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: btb Verlag (1. Oktober 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442756383
ISBN-13: 978-3442756384


Inhaltsangabe:

Sommer 1987. Auf dem Dachboden eines Bauernhauses wird ein Mädchen brutal ermordet. Ein dreizehnjähriger Junge schlägt sieben Mal mit einem Golfschläger auf seine Mitschülerin ein und richtet ein Blutbad an. Dreißig Jahre lang bleibt diese Geschichte im Verborgenen, bis sie plötzlich mit voller Wucht zurückkommt und alles mit sich reißt: Der Junge von damals mordet wieder … 

Autoreninfo:

Bernhard Aichner (geb. 1972) lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck/Österreich. Aichner schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet. Nach den Spannungsromanen Nur Blau (2006) und Schnee kommt (2009) erschienen bei Haymon die Max-Broll-Krimis Die Schöne und der Tod (2010), Für immer tot (2011) und Leichenspiele (2012). Totenfrau ist der erste Thriller, der bei btb erscheint. Für die Recherche dazu arbeitete Aichner ein halbes Jahr bei einem Bestattungsinstitut als Aushilfe.

Meine Meinung:

Titel: Ein Missverständnis verändert ein ganzes Leben... 

Ich wollte schon immer mal ein Buch dieses Autors lesen und nun ist es mir endlich geglückt. Dabei erwartete mich ein sehr erfrischender, anderer Stil als ich es bisher bei Thrillern gewohnt war.

In der Geschichte geht es um Ben, der vor 30 Jahren als Kind wegen Mordes verurteilt wurde. Er kann sich an die Tat selbst nicht erinnern und versucht seit Jahren seine Erinnerungen wiederzufinden. Was geschah damals wirklich? Er begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit, nur um auf ein Geheimnis zu stoßen, dass sein eigenes Leben bedroht...

Das Besondere an dem Buch ist wohl, dass immer im Wechsel mal Handlung geschildert wird, egal ob aus der Gegenwart oder aus der Vergangenheit, und mal reine Dialoge zum Lesen zur Verfügung stehen, ohne dass dabei beschrieben wird, wie die Figuren dabei agieren. Dies empfand ich als sehr erfrischend und neuartig.

Der Fall von damals hat es mir dabei wirklich am meisten angetan, denn man fragt sich ja schon warum ein Kind ein anderes Kind einfach töten kann. Dieser Umstand wird auch nachvollziehbar erläutert.

Mit Ben als Figur kann man sich zwar nicht so wirklich identifizieren, einfach weil man schlichtweg seine negativen Erfahrungen zum Glück nie machen musste, aber man versteht wie er agiert. Ich mochte ihn beim Lesen immer mehr, was vor allem daran lag, weil er sich trotz allem was passiert war für andere einsetzt, auch wenn ihn das in Gefahr bringt.

Ansonsten war mir persönlich sehr schnell klar, wer hier der eigentlich Böse ist, weil der Autor bereits zu Beginn zahlreiche Indizien streut. Mir persönlich hat das gut gefallen, da ich es lieber mag, wenn man selbst auf des Rätsels Lösung kommt als wenn einem eine an den Haaren herbeigezogene Lösung präsentiert wird.

Die ersten zwei Drittel des Buches lasen sich wirklich wie ein echter Pageturner. Hier hatte der Thriller echtes Suchtpotential. Das letzte Drittel war dann etwas abgefahren und ließ mich ein wenig an der Glaubwürdigkeit der Handlung zweifeln.

Fazit: Ich habe es nicht bereut diesen Thriller gelesen zu haben, da es wirklich mal etwas anderes war. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus!

Bewertung: 4/5 Sternen

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 Nr. 1: "Jahre aus Seide" von Ulrike Renk


Taschenbuch: 576 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 2. (7. Dezember 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3746634415
ISBN-13: 978-3746634418


Inhaltsangabe:

1932: Ruth hat eine unbeschwerte Jugend. Die meiste Zeit verbringt sie in der Villa des benachbarten Seidenhändlers Merländer. Sie ist fasziniert von den kunstvoll bedruckten Stoffen, lernt Schnittmuster zu entwerfen und Taschen und Zierrat zu fertigen. Und sie begegnet Kurt, ihrer ersten großen Liebe. Als die Nazis an die Macht kommen, scheint es für sie keine Zukunft zu geben, denn sie sind beide Juden. Kurts Familie trägt sich mit dem Gedanken auszuwandern, auch Ruth soll gegen ihren Willen ihr Elternhaus verlassen. Und dann kommt der Tag, an dem das Schicksal ihrer Familie in Ruths Händen liegt.

Autoreninfo:

Ulrike Renk, geboren 1967 in Detmold, zog ein paar Jahre später mit Eltern und Bruder nach Dortmund, wo sie auch die Schule besuchte. Studienaufenthalt in den USA, Studium der Anglistik, Literaturwissenschaften und Soziologie an der RWTH Aachen. Sie ist Mutter von vier Kindern. Heute lebt sie mit ihrem Mann, dem jüngsten Sohn, zwei Alaskan Malamute, drei ordinären Hauskatzen und zwei indischen Laufenten, in Krefeld am Niederrhein und arbeitet als freie Autorin. 

Meine Meinung:

Titel: Ein Buch voller ungehaltener Versprechen...

Die Autorin konnte mich vor einigen Jahren mit ihrer Australien- Saga so sehr begeistern, dass ich jetzt unbedingt mal wieder ein Buch von ihr lesen wollte. Leider wird nicht ein Versprechen des Klappentextes gehalten.

In der Geschichte geht es um die Jüdin Ruth, die unbeschwert in Deutschland groß wird und ein erfülltes Leben genießt bis die Nazis an die Macht kommen. Was wird sich in ihrem Leben alles ändern? Und was wird aus der Liebe zu Kurt, dessen Eltern unbedingt auswandern wollen, wenn es hart auf hart kommt?

Selten fiel es mir schwer in ein Buch hineinzufinden wie hier. Dies liegt vor allem daran, weil eigentlich während des ganzen Buches nicht wirklich viel passiert. Interessante Passagen wie etwa Ruth ihren Kurt kennenlernt, werden auf einer halben Seite abgerissen, während Feiertage ausführlichst beschrieben werden, aber eben nicht wirklich die Bräuche, sondern was es jeweils für Festessen gibt.

Zudem ist der Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht, gänzlich anders als beim Inhalt beschrieben. Ewig geht es erstmal um Ruths Mutter Martha und wie gut es doch der Familie geht. Man erlebt Ruth bereits als Kleinkind, was ich ehrlich gesagt als unnötig empfand.

Des Weiteren gelang es der Autorin nicht mir einen der Charaktere schmackhaft zu machen, da keine Figur wirklich aus dem Leben gegriffen erscheint.

Die Hauptfigur Ruth kann bereits in jungen Jahren Dinge, die ich mir einfach nicht vorstellen kann und als unglaubwürdig empfunden habe. Natürlich können Kinder besondere Begabungen haben, aber nicht in der Ausprägung, da gerade bei der Schneiderei ja auch handwerkliches Geschick gefragt ist, was aber gewisse motorische Ausprägungen erfordert, die Kinder in jungen Jahren schlichtweg noch nicht haben.

Auch Ruths Mutter konnte mich leider nur sehr selten berühren, da ich überhaupt keinen Zugang zu ihr gefunden habe. Klar hat es mir gut gefallen, dass sie eine gute Mutter sein wollte, aber alle Pflichten, die damit einhergehen, gibt sie an das Hauspersonal ab. Zudem empfand ich ihr Leben doch als sehr langweilig, wenn sie ausschließlich Gesellschaften gibt, aber sonst nichts weiter kann.

Karl war für mich ein Charakter, der einfach zu gut für die Welt ist. Auch wenn das im wahren Leben so abgelaufen sein soll, empfand ich seine enorme Gutmütigkeit, mit der er seine Familie teilweise sogar in Gefahr bringt, als anstrengend und belastend. Beim Lesen fragte ich mich schon, was denn der Messias Karl als nächstes für gute Taten vollbringen wird?

Außerdem wurde immer wieder betont, dass die Familie sehr reich sei und nahezu mit materiellen Dingen geprahlt. Auch als es schon zahlreichen Familien schlecht geht, soll sich Ruth Skier kaufen und ihr Leben genießen. Wo bleibt da das Feingefühl den anderen Mädchen gegenüber?

Die Geschichte erschien mir leider an vielen Stellen an den Haaren herbeigezogen. Nie gibt es wirkliche Höhen und Tiefen in der Handlung. Wenn mal etwas Schlimmes passiert, ist wenige Zeilen später die Lösung da. Daher fiel es mir auch unendlich schwer konstant zu lesen, weil ich immer wieder hoffte, das nun endlich etwas mit Wums passiert und dann kommt dies wieder nicht.

Man merkt schon, dass durchaus recherchiert worden ist, aber die Einstreuung von politischen Ereignissen wirkt einfach zu gestelzt und gewollt. Auch führen die jüdischen Mädchen wie Anne Frank Tagebuch, was auch so sehr betont worden ist, dabei haben Mädchen in dem Alter wohl schon immer das Bedürfnis gehabt Tagebuch zu führen, egal welcher Ethnie oder Glaubensrichtung sie angehören. 

Ehrlich gesagt bin ich jetzt sogar erleichtert, dass das Buch zu Ende ist. Die Fortsetzungen dazu werde ich gewiss nicht lesen.

Fazit: Für Leser, die sehr seichte Kost mögen, die zudem sprachlich nicht anspruchsvoll ist, werden sicherlich einen Mehrwert in diesem Buch entdecken. Ich kann hier jedenfalls keine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung: sehr gut gemeinte 2/5 Sternen