Nr. 25: "Winterkartoffelknödel" von Rita Falk
Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. Februar 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423213302
ISBN-13: 978-3423213301
Inhaltsangabe:
Nachdem der Eberhofer Franz seinen Dienst bei der Münchner Polizei
quittieren musste und in sein niederbayerisches Heimatdorf
Niederkaltenkirchen strafversetzt wurde, schiebt er eine ruhige Kugel.
Seine Streifegänge führen ihn immer zum Wolfi auf ein Bier oder an den
Küchentisch seiner stocktauben Großmutter. Sehr erholsam, bei all dem
Zoff mit einem hanfanbauenden Vater (Alt-68er), der ihn mit
Beatles-Dauerbeschallung noch in den Wahnsinn treibt. Aber manchmal muss
der Eberhofer Franz auch in ziemlich grausigen Todesfällen ermitteln.
So wie bei seinem ersten Fall: Da ist diese Geschichte mit den
Neuhofers, die an den komischsten Dingen sterben. Mutter Neuhofer:
erhängt im Wald. Vater Neuhofer (Elektromeister): Stromschlag. Jetzt ist
da nur noch der Hans. Und wer weiß, was dem bevorsteht ...
Autoreninfo:
Rita
Falk, Jahrgang 1964, geboren in Oberammergau, lebt in Bayern, ist
Mutter von drei erwachsenen Kindern und hat in weiser Voraussicht damals
einen Polizeibeamten geheiratet. Mit ihren Provinzkrimis um den
Dorfpolizisten Franz Eberhofer und ihren Romanen "Hannes" und
"Funkenflieger" hat sie sich in die Herzen ihrer Leserinnen und Leser
geschrieben – weit über die Grenzen Bayerns hinaus. Höchst erfolgreiche
Kino-Verfilmung der Eberhofer-Serie mit Sebastian Bezzl und Simon
Schwarz in den Hauptrollen.
Meine Meinung:
Titel: Eberhofers erster Fall...
Bei
den knalligen Temperaturen will man auch lesetechnisch etwas leichtere
Kost und so begann ich mit dem überaus lustigen ersten Fall vom
Eberhofer Franz.
In der Geschichte geht es um den Dorfpolizisten Franz, der von München strafversetzt worden ist in seine alte Heimat. In Niederkaltenkirchen
passiert eigentlich nie was und dann das: die Neuhofers sterben wie die
Fliegen. Was steckt hinter der Familientragödie?
Zunächst
einmal muss ich den locker, leichten Schreibstil der Autorin loben,
denn man merkt gar nicht wie die Seiten nur so inhaliert werden. Da ist
man gerade mitten drin und liebt den Franzl, da ist der erste Fall auch
schon vorbei.
Mir
hat vor allem das Ländliche und der bayrische Dialekt gefallen. Ob
bayrische Mundart oder nicht, ich glaube jeder kennt so ein Dorf und
dessen Bewohner wie Niederkaltenkirchen. Ich bin auch auf dem Dorf groß geworden und hab mich bei der Lektüre sehr heimisch gefühlt.
Der
bayrische Dialekt war für mich anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig,
nimmt aber nur so viel Raum ein, dass es immer noch witzig und
keinesfalls zu viel ist. Über die zahlreichen bayrischen Begriffe konnte
ich mich einfach nur totlachen. Das ein oder andere Wort sollte ich
wirklich in meinem Wortschatz aufnehmen.
Der
erste Fall für Franz war spannend und unterhaltsam, hat aber noch
genügend Platz gelassen, dass die dargestellten Charaktere sich
entwickeln können und man sie kennenlernen kann. Die Auflösung war
schlüssig und nachvollziehbar.
Franz
mit seinem Hund fand ich sehr liebenswert. Ich glaube gerade seine
leicht trottelige und gleichzeitig treue Art lässt ihn so charmant
erscheinen.
Fazit:
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und freue mich schon auf den
zweiten Band. Perfekte Lektüre für den Sommer oder nächsten Urlaub.
Bewertung: 5/ 5 Sternen
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Nr. 24: "All die unbewohnten Zimmer" von Friedrich Ani
Gebundene Ausgabe: 494 Seiten
Verlag: Suhrkamp Verlag; Auflage: 1 (17. Juni 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3518428500
ISBN-13: 978-3518428504
Inhaltsangabe:
"Die Vier" müssen im neuen Roman von Friedrich Ani aktiv werden:
Polonius Fischer (der ehemalige Mönch), Tabor Süden (der zurückgekehrte
Verschwundenensucher), Jakob Franck (der pensionierte Kommissar, immer
noch Überbringer der schlimmsten Nachricht) und Fariza Nasri (Beamtin
mit syrischen Wurzeln, erlöst von der Verbannung in die Provinz). Alle
wenden ihre einzigartigen Methoden auf, um die Ermordung einer Frau und
die Erschlagung eines Streifenpolizisten aufzuklären. Die
Todesfälle erregen größte Aufmerksamkeit, weil sie gesellschaftliche und
politische Debatten (ausgehend vom rechten Rand) über die unfähige
Polizei, Flüchtlingskinder, Ost- und Westdeutschland, "das System"
anfachen. Deshalb kämpfen "die Vier" mit möglichen Hinweisen auf
die Täter, Zeugen, die nichts gesehen haben wollen, suchen nach
Vermissten, die zur Aufklärung beitragen (sollten), sind konfrontiert
mit falschen Geständnissen. Nachfolgeverbrechen können sie dabei
zunächst nicht verhindern – bis die unterschiedlichen Fahndungsmethoden "der Vier" den Zufall in Notwendigkeit überführen.
Autoreninfo:
Friedrich Ani (geb. 1959) schreibt Romane, Gedichte, Jugendbücher,
Hörspiele und Drehbücher. Er erhielt mehrfach den Deutschen Krimipreis,
den Stuttgarter Krimipreis sowie den Adolf-Grimme-Preis und den
Bayerischen Fernsehpreis. Sein Roman „Der namenlose Tag“ (Suhrkamp)
wurde unter die zehn besten internationalen Kriminalromane des Jahres
gewählt. Friedrich Ani ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen
Künste und des Internationalen PEN-Clubs. Er lebt in München.
Meine Meinung:
Titel: In jedem von uns kann ein Mörder stecken...
Dies
war mein erster Ani, aber gewiss nicht mein letzter. Auf Empfehlung bin
ich damit durchgestartet und ich habe es nicht bereut.
In
der Geschichte geht es um eine sehr spannende Ermittlertruppe bestehend
aus einem ehemaligem Mönch, einem Detektiv, der verloren Geglaubte
wieder aufspürt, ein pensionierter Kommissar, dessen Passion es ist
Todesbotschaften zu übermitteln und zu guter Letzt eine gebrandtmarkte,
syrische Polizistin. Sie alle haben ihren eigenen Ermittlerstil und auch
wenn sie rein gar nichts gemeinsam haben, können nur sie als Team die
mysteriösen Mordfälle klären. Oder etwa nicht?
Zunächst
einmal muss ich gestehen, dass ich den Stil Friedrich Anis als sehr
besonders empfunden habe. Es fühlte sich nicht wirklich an als würde man
einen Krimi lesen, sondern eher als würde man direkt neben den
Kommissaren stehen und einfach mit ermitteln. Oder zumindest so als
würde man eine sehr reale Polizeidoku schauen mit Fällen zum Greifen
nah.
Die dargestellten Ermittler fand ich jeden für sich recht spannend. Besonders gefangen genommen hat mich jedoch Fariza
Nasri. Ich mochte einfach ihre taffe Art und wie sie sich in der
Männerdomäne Polizei durchsetzt. Die Passagen über sie habe ich wirklich
am liebsten gelesen. Ihr Handeln zum Schluss des Romans war heftig,
aber als Leser hatte ich Verständnis für sie. Zudem zeigte sie ja Reue,
so dass klar wurde, dass sie nicht kaltblütig oder abgebrüht ist.
Die
Herren Ermittler hatten auch jeder ihr Päckchen zu tragen, allerdings
blieben sie mir nicht so prägend im Gedächtnis wie Fariza. Ich gestehe,
dass ich deren Schicksal nicht immer spannend fand, gerade alles rund um
unseren Detektiv Tabor Süden war mir manchmal etwas zu viel.
Außer
dem spannenden Fall zeigt uns der Autor ein Bild der heutigen
Gesellschaft auf, welche leider nicht sehr zimperlich gegenüber
Minderheiten ist. Die Gesellschaftskritik empfand ich hier als sehr
passend.
Mir
hat gut gefallen, dass man lange Rätseln musste wie denn alles
zusammenpasst und ich habe den Roman gespannt und gern gelesen.
Fazit: Spannung und gute Unterhaltung sind hier garantiert. Gern spreche ich eine Lesempfehlung aus.
Bewertung: 4/ 5 Sternen
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Nr. 23: "Du und ich und das Meer" von Sandy Taylor
Taschenbuch: 412 Seiten
Verlag: HarperCollins; Auflage: 1 (4. Juni 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783959671927
ISBN-13: 978-3959671927
ASIN: 395967192X
Originaltitel: The Girls From See Saw Lane
Inhaltsangabe:
Brighton 1954: Mary und ich sind 8 Jahre alt. Nichts kann uns
auseinanderbringen. Dank einer Tüte Süßigkeiten haben wir uns
kennengelernt – und gemeinsam sind wir unbesiegbar.
Brighton
1963: Mit 17 teilen Mary und ich alles miteinander: Höhen und Tiefen,
Familiendramen, Hoffnungen und Träume. Wir arbeiten im selben Kaufhaus,
tanzen in unserer Freizeit auf dem Palace Pier und haben uns in zwei
miteinander befreundete Männer verliebt. Umso weniger kann ich es
fassen, dass Mary mich nun so betrügen konnte – und dass sie mir auf die
schmerzhafteste Weise die zwei Menschen genommen hat, die ich am
meisten auf der Welt liebe …
Autoreninfo:
Sandy Taylor wuchs in den 60er Jahren in der englischen Küstenstadt
Brighton auf. In ihrem Haus gab es keine Bücher, ihre Liebe zum
geschriebenen Wort wurde in der kleinen Bibliothek nebenan entfacht.
Sandy hat als Comedienne, Sängerin und Drehbuchschreiberin gearbeitet
und lebt mittlerweile in Somerset. "Du und ich und das Meer" ist ihr
erster Roman.
Meine Meinung:
Titel: Eine Freundschaft, die alles übertrifft...
Dieses Buch wurde mir empfohlen, weshalb ich mit der Lektüre begann und ich habe es zu keinem Zeitpunkt bereut.
In
der Geschichte geht es um Dottie und ihre beste Freundin Mary. Sie
werden im Alter von 8 Jahren zufällig Freundinnen und sind von daher
unzertrenntlich. Doch dann geschieht etwas, dass die Freundschaft auf
eine harte Probe stellt. Werden sie diese Komplikation meistern können?
Dottie
fungiert in der Handlung als Ich- Erzählerin und sie ist ein
herzensguter Mensch. Ich kann verstehen, dass man sie als beste Freundin
haben möchte, einfach weil sie sich kümmert und immer für einen da ist.
Mir tat es sehr weh zu lesen wie sie im Schatten ihrer besten Freundin
steht, denn eigentlich hätte sie das Spotlight verdient. Ich konnte mich
sehr gut mit dieser Figur identifizieren, tolle Persönlichkeit.
Mary
hingegen war schon ein wenig schwer zu ertragen. Am liebsten hätte ich
sie gern ein ums andere Mal geschüttelt, damit sie merkt, was sie an
Dottie hat und dass Jungs nicht alles sind. Ihr Schicksal hat mich dann
aber doch enorm berührt.
Der
Autorin ist es sehr gut gelungen das Brighton der damaligen Zeit
realistisch darzustellen. Man spürte förmlich die ersten Veränderungen
in der Gesellschaft. Dass geschichtliche Ereignisse wie der Tod von
Kennedy in die Handlung verwoben wurden, das hat mir richtig gut
gefallen.
Toll
an der Geschichte war zudem, dass es sowohl lustige als auch
dramatische Momente gab. Man fühlt und leidet mit den Figuren wirklich
mit.
Fazit: Ein unglaublich intensiver Roman über den Wert wahrer Freundschaft, den ich gern weiterempfehle. Gute Unterhaltung!
Bewertung: 4/ 5 Sternen
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Nr. 22: "Das Tal. Das Spiel" (Season 1, Band 1) von Krystyna Kuhn
Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Arena; Auflage: 1. Aufl. (1. Juni 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3401505300
ISBN-13: 978-3401505305
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Inhaltsangabe:
Mitten in den kanadischen Wäldern liegt das berühmte Grace-College,
Ausbildungsschmiede für Hochbegabte. Doch seltsame Dinge gehen in dem
abgeschlossenen Tal vor sich: Warum ist der Ort nicht auf Google Earth
zu finden? Was hat es mit der Gruppe Jugendlicher auf sich, die Mitte
der 70er in den Bergen verschwanden? Julia und ihre Clique sind
ahnungslos, als sie ihr erstes College-Jahr beginnen. Doch sie werden
bald herausfinden, dass im Tal nichts ist, wie es scheint. Und dass sie
alle nicht ganz zufällig an diesem Ort sind. Eine hippe Einweihungsparty
im Bootshaus: So feiern die Freshmen ihre Ankunft im Grace College.
Doch dann beobachtet der stille Robert das Unfassbare: Ein Mädchen läuft
in tiefer Nacht in den See. Sie wird von einem merkwürdigen Strudel
erfasst und ertrinkt. Robert versucht zu helfen - doch er hat keine
Chance. Am nächsten Morgen glaubt ihm niemand seine Geschichte, obwohl
tatsächlich ein Mädchen spurlos verschwunden ist. Aber Angela kann nicht
in den See gelaufen sein. Denn Angela sitzt seit ihrer Geburt im
Rollstuhl.
Autoreninfo:
Krystyna Kuhn studierte Germanistik, Russisch, Polnisch und
Kunstgeschichte. Sie veröffentlichte zunächst Romane für Erwachsene,
bevor sie mit der Serie "Das Tal" und Thrillern wie "Die
Schneewittchenfalle" zu einer der erfolgreichsten deutschen Autorinnen
für Jugendliche und junge Erwachsene wurde.
Meine Meinung:
Titel: Das Leben im Tal beginnt...
Die
komplette Reihe habe ich seit seinem Erscheinen bei mir im Regal stehen
und nun dachte ich mal, dass ich langsam mal einsteigen sollte. Auch
wenn das Buch schon 9 Jahre alt ist, so schienen mir die Probleme der
Jugendlichen dennoch aktuell.
In
der Geschichte geht es um Julia und Robert Frost, die mit anderen
Freshman neu an das Grace College kommen. Das College liegt in einem
abgeschiedenen Tal, in dem seltsame Dinge passieren. Was geschah damals
und warum verändern sich die Bewohner des Grace?
Bei
dem vorliegenden Buch handelt es sich um den ersten Teil eine 8-
bändige Reihe rund um das College im Tal, welches umgeben ist von
gefühlt unbezwingbaren Bergen.
Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung, welcher zumeist Julia Frost als Hauptfigur begleitet.
Leider
habe ich mich sehr schwer getan in die Geschichte zu finden, da bei dem
gut 300 Seiten starken Roman einfach ewig nichts passiert. Vielmehr
wird mit zahlreichen Adjektiven und Adverben versucht eine mysteriöse
Stimmung aufzubauen, dabei fühlte es sich für mich eher so an als wolle
die Autorin die Seiten einfach nur voll bekommen. Erst die letzten
hundert Seiten konnten dann mit Spannung aufwarten, so dass ich froh war
doch weiter gelesen zu haben.
Mit
Julia als Figur wurde ich nicht so recht warm, einfach weil sie sehr
unnahbar ist. Schlecht fand ich sie nicht, aber ich konnte mich nicht in
sie einfühlen.
Deutlich
besser hat mir da ihr Bruder Robert gefallen mit seiner Cleverness und
seiner konzentrierten Art Lösungen zu finden. Für mich erschien er
deutlich stärker als seine Schwester, obwohl er der kleine Bruder ist.
Ansonsten fand ich den Charakter der Katie noch sehr spannend. Hier hätte ich zu gern gewusst was ihr Geheimnis ist.
Debbie
war mir als Figur viel zu überzeichnet, da ich mir kaum vorstellen
kann, dass jemand mit ihrer Statur wirklich so nervig ist. Ihr hätte der
Posten als Außenseiterin besser gestanden als der des Großmauls.
Über alle anderen Figuren wie Chis, David, Rose und Co erfuhr man hier noch zu wenig, um sich über diese eine Meinung zu bilden.
Da
es sich hier um den Startband der Reihe handelt und die Autorin die
jugendlichen Leser erstmal in die Welt des Tales einführen wollte, sehe
ich es mal nicht als ganz so dramatisch an, dass hier noch nicht so viel
passiert. Sicherlich möchte sie damit auch erreichen, dass die anderen
Teile ebenfalls gelesen werden.
Etwas
schwach fand ich aber dennoch, dass gerade beim spannendsten Teil, als
sie dem Spiel auf die Schliche kommen, sofort die Lösung da ist. Hier
hätte ich es besser gefunden, wenn Frau Kuhn den Leser noch zwei bis
drei Seiten hätte rätseln lassen anstatt alles auf einer Seite zu
verraten.
Das Alter des Romans spürt man nur an wenigen Stellen, so benutzen die Schüler noch Handys und MP3- Player statt ihrer Smartphones.
Und etwas unglaubwürdig fand ich, dass in einem College ein Starbucks
für etwas mehr als 300 Schüler dort seinen Standort hat. Ein schlichtes
Cafe hätte ich glaubwürdiger gefunden.
Gut
gefallen hat mir, dass einige Fragen beantwortet werden und der Schluss
nicht komplett offen ist. So erfahren wir zum Beispiel etwas aus der
Vergangenheit der Frosts.
Fazit:
Recht guter Startband, so dass ich mir vorstellen kann auch die anderen
Bände zu lesen. Meine Erwartungen wurden aber nur zum Teil erfüllt,
weshalb ich nur bedingt eine Leseempfehlung ausspreche.
Bewertung: 3/ 5 Sternen
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Nr. 21: "Sonne und Beton" von Felix Lobrecht
Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch; Auflage: 8. (8. Juni 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548290582
ISBN-13: 978-3548290584
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Inhaltsangabe:
Ein heißer Sommer. Vier Jungs in den Hochhausschluchten der Großstadt.
Eine folgenschwere Entscheidung. In seinem von der Kritik gefeierten
Debütroman erzählt Felix Lobrecht in schnellen Dialogen voller Witz eine
Geschichte mitten aus der sozialen Realität der Häuserblocks, wo Gewalt
und Langeweile den Alltag prägen.
Autoreninfo:
Felix Lobrecht, geboren 1988, wuchs mit zwei Geschwistern bei seinem
alleinerziehenden Vater in Berlin-Neukölln auf. Er ist Autor,
Stand-Up-Comedian und einer der erfolgreichsten Slampoeten.
Meine Meinung:
Titel: Hart wie Stahlbeton...
Ich
mag Felix Lobrecht als Slampoeten unheimlich gern, weshalb ich großes
Interesse an seinem Buch hatte, das so ganz anders war als ich es
erwartet habe.
In
der Geschichte geht es um Lukas und seine Kummels, die in Neukölln
leben und versuchen dort klar zu kommen. Eine falsche Entscheidung
bringt die Jungs in Schwierigkeiten. Wie sollen sie nur aus dieser
Klemme wieder raus kommen?
Ehrlich
gesagt habe ich einen lustigen Roman über das Leben dort erwartet, doch
ich bekam eine Geschichte voller Gewalt, Kraftausdrücken und Einblicke
in eine Gesellschaft, die mich sehr hart hat schlucken lassen. Ich bin
absoluter Berlin- Fan und hatte mir vor der Lektüre noch nie Gedanken
darüber gemacht, dass Berlin auch anders kann.
Der Autor gibt uns schonungslose Einblicke in einen Wohnbezirk, in dem man weder wohnen, geschweige denn aufwachsen möchte.
Am
Anfang haben mich die Jungs, allen voran Julius ziemlich genervt mit
ihrer derben Sprache und ihrem Gehabe, aber woher sollen sie es besser
wissen bei dem was sie täglich erleben?
Am
ehesten konnte ich mich noch mit Lukas, der hier als Ich- Erzähler
fungiert, identifizieren. Er macht sich wenigstens noch Gedanken über
die Konsequenzen, die ihn da erwarten könnten bei dem Mist, den er mit
seinen Kumpels verzapft hat. Zudem hat mir bei ihm gut gefallen, dass er
große Stücke auf seinen großen Bruder hält, denn genauso ergeht es mir
mit meiner großen Schwester.
Das
Berlinern fand ich noch irgendwie cool, aber die recht derbe Sprache
und das ewige "Dings" waren dann doch eine Herausforderung.
Die
Handlung an sich hat mich sehr mitgenommen, da in meiner
Kleinstadtrealität so etwas schlichtweg nicht stattfindet, weshalb mich
der Roman ein wenig sprachlos zurückgelassen hat.
Fazit:
Ein augenöffnendes Buch über das etwas andere Großstadtleben. Wer sich
an der derben Sprache nicht stört, dem wird das Buch gefallen. Bedingt
spreche ich eine Leseempfehlung aus.
Bewertung: 3/ 5 Sternen
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Nr. 20: "Die Wolkenfischerin" von Claudia Winter
Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag; Auflage: Originalausgabe (18. Dezember 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442485738
ISBN-13: 978-3442485734
Inhaltsangabe:
Charmant und gewitzt hat sich Claire Durant auf der Karriereleiter eines
Berliner Gourmet-Magazins ganz nach oben geschummelt. Denn niemand
ahnt, dass die Französin weder eine waschechte Pariserin ist noch Kunst
studiert hat – bis sie einen Hilferuf aus der Bretagne erhält, wo sie in
Wahrheit aufgewachsen ist: Ihre Mutter muss ins Krankenhaus und kann
Claires gehörlose Schwester nicht allein lassen. Claire reist in das
kleine Dorf am Meer und ahnt noch nicht, dass ihre Gefühlswelt gehörig
in Schieflage geraten wird. Denn ihr Freund Nicolas aus gemeinsamen
Kindertagen ist längst nicht mehr der schüchterne Junge, der er einmal
war, und dann taucht aus heiterem Himmel auch noch ihr Chef auf. Claire
muss improvisieren, um ihr Lügengespinst aufrechtzuerhalten – und
stiftet ein heilloses Durcheinander in dem sonst so beschaulichen
Örtchen Moguériec …
Autoreninfo:
Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon
seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser
Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben,
gefördert von ihrem Vater. Vor "Aprikosenküsse" hat sie weitere Romane
sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht.
Meine Meinung:
Titel: Schöner Sommerroman...
Da
mein Frankreichurlaub dieses Jahr ins Wasser fällt, wollte ich mich
wenigstens mit diesem Roman nach Frankreich träumen und dies ist richtig
gut geglückt.
In
der Geschichte geht es um Claire, deren derzeitiges Leben auf Lügen
aufgebaut ist. Eine Familienangelegenheit führt sie zurück in ihre
Heimat: die Bretagne. Diese Reise wirbelt ihr Leben ordentlich
durcheinander, doch nicht nur das, sondern vielleicht auch ihr Herz.
Wetten?
Ein
beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung, die mal in der
Vergangenheit, mal in der Gegenwart spielt, bis es nach gut hundert
Seiten nur noch in der Gegenwart weitergeht.
Claire
als Hauptfigur hat mir richtig gut gefallen. Ihre Selbstzweifel hat
wahrscheinlich jede Frau schon mal in ähnlicher Form gespürt. Mit ihr
konnte ich mich gut identifizieren, weil ich mir auch oft mehr Gedanken
darüber mache, was andere denken als dass ich einfach mal nur an mein
Glück und mich selbst denke.
Schön
fand ich zudem wie die Autorin die Bretagne und die Bewohner dort
beschreibt, denn man möchte direkt in der Region Urlaub machen. Cool
fand ich auch, dass die kulinarischen Genüsse der Region beleuchtet
werden und am Ende des Buches Rezepte auf den interessierten Leser
warten.
Etwas
zu viel waren mir hingegen manchmal die sehr bildhafte Schreibweise, da
ich die Vergleiche nicht immer ganz passend fand. Wenn ein Paar dabei
ist sich zu finden, dann war es für mich etwas befremdlich zu lesen,
dass deren Distanz mit aufgehendem Hefeteig verglichen wird.
Auch
etwas schade fand ich, dass eine Frau ihre 20- jährige Trauer nur durch
einen anderen Mann überwinden kann. In so modernen Zeiten wie aktuell
hätte ich mir eine etwas realistischere Möglichkeit für diese
Protagonistin gewünscht.
Fazit:
In meinen Augen ein guter Roman für den Sommer oder den bald
anstehenden Urlaub, da man locker leicht unterhalten wird. Gern spreche
ich eine Leseempfehlung aus.
Bewertung: 4/ 5 Sternen
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Nr. 19: "Eins" von Sarah Crossan
Taschenbuch: 424 Seiten
Verlag: mixtvision Mediengesellschaft mbH; Auflage: 1 (12. Februar 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3958541186
ISBN-13: 978-3958541184
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Inhaltsangabe:
Die Schwestern Tippi und Grace sind wie andere Teenager – sie streiten
sich, verlieben sich in Jungs, gehen ihren Hobbies nach ... Doch das
Besondere an ihnen ist: Sie sind sich mehr verbunden als andere
Schwestern – sie sind an der Hüfte zusammengewachsen. Aus der
Ich-Perspektive erfahren wir, wie es ist, wenn man nie allein ist und
vor eine Wahl gestellt wird, die über Leben und Tod entscheidet.
Autoreninfo:
Sarah Crossan wuchs in Irland und England auf. Vor ihrer Ausbildung zur
Lehrerin für Englisch und Theater in Cambridge studierte sie Philosophie
und Literatur. Seit ihrem Abschluss kümmert sie sich um die Förderung
von kreativem Schreiben an Schulen. Für ihre Werke wurde sie mehrfach
ausgezeichnet, u.a. mit der renommierten Carnegie Medal. Bereits
zweifach war sie für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Sarah
wohnt mit ihrer Familie in Hertfordshire.
Meine Meinung:
Titel: Wie es ist ein siamesischer Zwilling zu sein...
Ich bin nach wie vor dabei meinen "Stapel ungelesener Bücher" abzuarbeiten und bin dabei auf diesen besonderen Schatz gestoßen.
In
der Geschichte geht es um Grace und Tippi, die siamesische Zwillinge
sind. Sie haben es so satt ständig angegafft und ausgefragt zu werden,
können sie schließlich nichts für ihre Besonderheit. Aber wird eine
Trennung wirklich die erhoffte Lösung sein?
Grace
fungiert in der Geschichte als Ich- Erzählerin und durch diese
Perspektivwahl ist man nah an ihren Emotionen dran, die gar nicht so
anders sind als bei Menschen ohne Behinderung.
Das
Besondere an dem Geschriebenen war für mich die Darstellung des Textes,
da sich hier nicht Sätze seitenweise aneinanderreihen, sondern jedes
Kapitel wie ein für sich stehendes Gedicht aussieht. Das habe ich als
sehr erfrischend empfunden.
Mir
hat gut gefallen den Alltag dieser besonderen Mädchen zu verfolgen, der
gar nicht so anders ist als bei Teenagern gleichen Alters ohne
körperliche Einschränkungen.
Geschockt
hat mich jedoch wie sehr eine Behinderung das Leben einer Familie
beeinflussen kann, nicht nur emotional, sondern auch finanziell. Als
Mensch ohne Behinderung ist es einem gar nicht bewusst, was alles an
Hilfsmitteln und Ärzten nötig ist.
Der Roman war für mich augenöffnend und hat Emotionen in mir geweckt. Gerade das traurige Ende hat mich tief getroffen.
Fazit: Ein Jugendbuch, welches jung und alt gut unterhält. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Etwas Besonderes!
Bewertung: 4/ 5 Sternen
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Nr. 18: "Dschungel" von Friedemann Karig
Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Ullstein Hardcover; Auflage: 1. (2. Mai 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3550200137
ISBN-13: 978-3550200137
Inhaltsangabe:
Er muss ihn finden. Seinen besten Freund, der schon immer auf der
Jagd nach dem Extremen war - nie wird er vergessen, wie euphorisiert
Felix neben ihm vor dem felsigen Abgrund stand, unter ihnen ragten die
Klippen hervor wie aufgeklappte Messer. Doch selbst Felix sieht es nicht
ähnlich, auf einer Reise in Asien spurlos zu verschwinden. Für den
Erzähler steht fest: Nur er kann das rätselhafte Abtauchen aufklären.
Dafür setzt er sogar seine große Liebe aufs Spiel. Schließlich verbindet
ihn mit Felix eine besondere Freundschaft. Und ein Geheimnis, das sie
ebenso eint wie trennt. Immer tiefer dringt der Erzähler auf seiner
Suche in das wilde Kambodscha vor, in dieses nie genesene Land ohne
Gedächtnis, immer verzweifelter durchforstet er seine Erinnerungen nach
einem Hinweis, was passiert sein könnte. Bis er begreift, dass er den
Freund nur retten kann, wenn er mit ihm verschwindet.
Autoreninfo:
Friedemann Karig wurde 1982 bei Freiburg geboren und im Schwarzwald von
einer Kuckucksuhr aufgezogen. In Passau und Köln studierte er eine
Mixtur aus Medienwissenschaften, Literatur, Soziologie, Politik und VWL.
Er arbeitete als Zukunftsforscher, strategischer Planer, Journalist,
Pferdeflüsterer, Moderator, Gastronom und DJ, und zwar in Berlin,
Barcelona und Bali. Heute konzentriert er sich auf Lesen, Schreiben und
Reden. Sein Buch „Wie wir lieben. Vom Ende der Monogamie“ erschien 2017
bei Blumenbar. Er moderiert das Format „Jäger&Sammler“ von „funk“,
dem jungen Online-Angebot von ARD&ZDF. Er lebt in München. Er mag
Weißwein, Jay-Z und Sätze am Ende von Biographien, die wenig Sinn
ergeben.
Meine Meinung:
Titel: Auf der Suche nach sich selbst...
Ehrlich
gesagt bin ich ohne große Erwartungen an dieses Buch herangegangen.
Online hatte ich ein paar Rezensionen gelesen, die es als ideales Buch
für den Urlaub anpriesen, doch ich bekam mehr als das, weil mich der
Dschungel regelrecht eingesogen hat.
In
der Geschichte geht es um einen jungen Mann, der seinen verschwundenen
Freund Felix sucht. Dieser meldet sich plötzlich aus einer Urlaubsreise
wochenlang nicht mehr. Ist ihm etwas passiert? Hat er sich das Leben
genommen? Auf der Spurensuche entdeckt der junge Mann jedoch mehr als er
geahnt hat.
Die
Handlung wird uns über den namenlosen Ich- Erzähler nahe gebracht. In
der Gegenwart befindet sich dieser auf einer Reise auf der Suche nach
seinem besten Freund Felix. Im zweiten Handlungsstrang, der
Vergangenheit, erleben wir als Leser das Entstehen der Freundschaft
zwischen den beiden und was die Jungs zusammengeschweißt hat. Gegenwart
und Vergangenheitsparts wechseln sich konstant ab.
Ich
habe am liebsten aus der Vergangenheit gelesen, weil ich es sehr
faszinierend fand wie die Freundschaft mit einem Faustschlag beginnt und
die beiden sich wirklich brauchen und auch gegenseitig helfen. Zudem
fühlte ich mich durch die Schilderungen enorm an eigene Kindsheits- und
Jugendtage erinnert, denn wer hat nicht gern Buden gebaut oder sich mit
Freunden getroffen, um etwas Verbotenes zu tun? Man spürte in jeder
Zeile wie sie mit dem Verstreichen der Jahre an Lebenserfahrung
gewinnen.
In
der Gegenwart wird die Suche nach dem Freund dann bald zur Suche nach
dem Inneren des Ich- Erzählers, der selbst erstmal lernen muss wie das
richtige Leben ohne jedwede Kontrolle funktioniert. Hier habe ich sehr
mit der Figur sympathisiert, weil es mir im echten Leben oft ähnlich
geht wie ihm. Auch wenn es sehr ungewöhnlich ist den Namen einer Figur
nicht zu kennen, so fühlte ich mich dem Protagonisten dennoch immens
nah.
Und
ganz nebenbei beleuchtet der Autor unsere konsumsüchtige Gesellschaft,
die zwar gern die Umwelt schützen will, aber dennoch nicht auf den
Urlaub mit 16 Stunden Flug und All Inklusive verzichten kann.
Der
Roman hat sich für mich, auch wenn ich damit keinerlei Erfahrung habe,
wie ein Drogenrausch angefühlt. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören
zu lesen, weil mich die Handlung so sehr gefesselt hat und ich mit der
Hauptfigur so enorm mitgefiebert habe, ob er finden wird, was er sucht.
Das
Ende hat mich dann völlig überrollt, denn mit der Offenbarung zum
Schluss hatte ich so gar nicht gerechnet. Ehrlich gesagt hat die mich
gänzlich sprachlos zurückgelassen.
Fazit:
Unglaublich intensiv und kurzweilig. Wer es emotional auf die eher
leise Art mag, der ist hier richtig aufgehoben. Ich kann nur eine klare
Leseempfehlung aussprechen und finde das Buch einfach nur klasse.
Bewertung: 5/ 5 Sternen
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Nr. 17: "Das Leben ist eins der Härtesten" von Giulia Becker
Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Rowohlt Buchverlag; Auflage: 4. (26. März 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3498006894
ISBN-13: 978-3498006891
Inhaltsangabe:
Vier Menschen stehen vor Problemen: Silke vor ihrem Exmann, Willy-Martin
vor einem sabbernden Hund, Renate vor einem Berg
Teleshopping-Impulskäufen und Frau Goebel vor dem Tod. Alle vier
beschließen davonzulaufen; auf einem turbulenten Abenteuertrip vom
beschaulichen Borken ins ostdeutsche Paradies Tropical Islands und
zurück. Giulia Beckers Figuren bewegen sich in einer Welt, die zu viele
Fallstricke legt und zu wenig Hauptgewinne zu verteilen hat. Sie
verlieren viel, aber gewinnen einander, und welches Glück könnte größer
sein?
Autoreninfo:
Giulia Becker, geboren 1991, arbeitet im Autorenteam von Jan Böhmermann.
Sie bricht seit Jahren immer mal wieder ihr Medien- und
Literaturwissenschaftsstudium in Siegen ab, lebt und
arbeitet stattdessen in Köln.
Meine Meinung:
Titel: Berührendes Debüt, bitte mehr davon Frau Becker!
Ehrlich
gesagt bin ich erst durch einen Twitter- Post von Sophie Passmann auf
dieses Buch aufmerksam geworden. Gespannt begann ich mit der Lektüre und
wurde regelrecht geflasht.
In
der Geschichte geht es um Silke, Willy- Martin, Renate und Frau Goebel,
die alle in einem Ort wohnen und ihr Lebenspäckchen zu tragen haben.
Frau Goebels letzter Wunsch bringt die vier zueinander, denn sie begeben
sich auf einen Roadtrip Richtung Paradies: Tropical Island. Lässt das
Glück noch auf sich warten oder werden die Vier ihres dort finden?
Der
Roman liest sich nicht nur unglaublich lustig und unterhaltsam, sondern
nach den heftigen Schicksalen der Protagonisten fühlt man sich einfach
nur gut und besser. Egal was man im Leben durchmachen muss, die
Hauptfiguren trifft es härter.
Am
besten fand ich ehrlich gesagt Renate, einfach weil sie mit ihrer
durchgeknallten Art so unglaublich witzig ist. Sie möchte ich weder als
Freundin, noch als Nachbarin haben, da sich mich in den Wahnsinn treiben
würde.
Willy-
Martin fand ich cool, weil er sich nicht dafür schämt für Tauben und
Kniffel zu schwärmen. Seine zurückhaltende Art hat ihn sehr liebenswert
erscheinen lassen. Auch wenn ich Hunde unglaublich gern habe, kann ich
seine Phobie vor diesen nach seinen Erlebnissen nur verstehen. Seine
Mutter ist schon heftig, da ist er wirklich nicht zu beneiden.
Silke
ist eine Seele von Mensch, ich glaube jeder hätte sie gern als
Freundin. Ihr Einsatz für andere hat mir unglaublich gut gefallen.
Frau
Beckers Schreibstil ist so immens kurzweillig, dass man gar nicht merkt
wie die Zeit vergeht. Sie hat bei mir eindeutig einen Nerv getroffen,
da sie alltägliche Probleme der heutigen Zeit beschreibt, ohne dass
diese banal wirken.
Fazit:
Ein Porträt unserer heutigen Gesellschaft, dass sich sehr angenehm hat
lesen lassen. Nur zu gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse
und zu Recht ein preigekröntes Debüt.
Bewertung: 5/ 5 Sternen
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Nr. 16: "Deutsch sein und schwarz dazu" von Theodor Michael
Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423348577
ISBN-13: 978-3423348577
Inhaltsangabe:
Theodor Michaels Vater kam vor dem Ersten Weltkrieg aus Kamerun, damals
deutsches "Schutz gebiet", nach Deutschland und wurde wie andere
Kolonialmigranten freundlich aufgenommen. Er heiratete eine Deutsche und
gründete eine Familie. Doch schon während der Weimarer Republik fand
man, Farbige sollten den Deutschen keine Arbeitsplätze mehr wegnehmen.
Bald konnten sie nur noch in den sehr beliebten "Völkerschauen"
unterkommen. In der Nazizeit wurden ihnen die deutschen Pässe entzogen.
Nur als stumme Komparsen in den zahlreichen Kolonialfilmen waren sie
noch gefragt.
Autoreninfo:
Theodor
Michael kommt 1925 in Berlin als viertes und jüngstes Kind des
Kolonialmigranten Theophilus Wonja Michael aus Kamerun und seiner
deutschen Frau Martha zur Welt. Ein Jahr nach seiner Geburt stirbt die
Mutter. Die Halbwaisen wachsen, teils unter erbärmlichen Umständen, bei
Pflegeeltern auf. Als 1934 auch der Vater stirbt, werden die Geschwister
getrennt. Michael darf nach der Volksschule aufgrund seiner Hautfarbe
keine weitere Ausbildung machen und schlägt sich als Page, Portier und
Komparse durch, bis er 1943 in einem Arbeitslager interniert wird, wo er
auch die Befreiung erlebt. Nach dem Krieg gründete er eine Familie mit
einer jungen Schlesierin, war als Dolmetscher und Schauspieler tätig,
studierte auf dem zweiten Bildungsweg Volkswirtschaft und entwickelte
sich zu einem anerkannten Afrika-Spezialisten. Als solcher wurde er
schließlich vom BND angeworben. Nach seiner Pensionierung trat er wieder
als Schauspieler auf und engagierte sich in der afro-deutschen
Community.Er lebt heute mit seiner zweiten Frau in Köln.
Meine Meinung:
Titel: Die Lebenserinnerungen eines Afro- Deutschen...
Dieses
Buch wollte ich unbedingt lesen, weil es etwas schildert, dass
Seltenheitswert besitzt, denn den Nationalsozialismus als Farbiger zu
überleben, ist schon etwas Besonderes. Das Buch war dann jedoch anders
als erwartet.
Bei
dem vorliegenden Sachbuch handelt es sich um die Autobiografie von
Theodor Michael, der zur Zeit der Weimarer Republik als Farbiger in
Deutschland geboren wird und die Zeit des Nationalsozialismus miterlebt
hat.
Die
erste Hälfte des Buches dreht sich um die Kindheit und Jugend des
Autors, die sich immens spannend las. Man fiebert jedes Mal mit, dass
Theodor auch wirklich entkommt. Zudem berührt einen zutiefst, was der
Junge alles miterleben musste, gerade den Weg durch Pflegefamilien und
Heime gehen zu müssen, stelle ich mir nicht sonderlich schön vor.
Das
Buch sorgt dafür, dass ein Teil deutscher Geschichte beleuchtet wird,
der sonst eher ein Schattendasein lebt, denn von verfolgten Juden und
ähnlichem hat jeder schon einmal gehört, aber dass es auch Farbige
während des zweiten Weltkrieges in Deutschland gab, das wird kaum
thematisiert.
Ab
der zweiten Hälfte verliert das Buch leider seinen Charm. Mir ist
natürlich klar, dass dies echte, reale Lebensereignisse waren und sind,
aber hier kam Herr Michael sehr egoistisch rüber, tut er doch viel für
sein persönliches Vorankommen, aber wenig für seine Familie. Hier haben
mir seine Frau und die vier Kinder unheimlich Leid getan. Das Leben der
Familie wird wenig bis gar nicht beleuchtet, dafür aber umso mehr der
berufliche Werdegang Theodors, der mich dann doch des Öfteren
gelangweilt hat.
Positiv
anmerken möchte ich noch die Bilder in der Mitte des Buches, die dafür
sorgen, dass man sich die darin geschilderten Menschen noch besser
vorstellen kann.
Für mich ganz klar ein wichtiges Buch und durchaus interessant, allerdings konnte es nicht mit den Büchern von Hans
J. Massaquoi ("Neger, Neger, Schornsteinfeger" und "Hänschen klein,
ging allein...") mithalten, die doch um einiges fesselnder geschrieben
sind.
Fazit: Bedingt spreche ich eine Leseempfehlung aus, da hier Zeitgeschichte vermittelt wird, die Seltenheitswert hat.
Bewertung: 3/ 5 Sternen
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Nr. 15: "Die Farben des Himmels" von Christina Baker Kline
Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (14. Mai 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442314151
ISBN-13: 978-3442314157
Originaltitel: A Piece Of The World
Inhaltsangabe:
Die abgeschiedene Farm ihrer Familie in Maine ist die einzige Welt, die
Christina Olson kennt. Eine seltene Krankheit schränkt ihren Radius
extrem ein und verhindert, dass sie diesen kleinen Kosmos verlassen
kann. Als ihre ersehnte Verlobung in die Brüche geht, platzt ihre letzte
Hoffnung, der klaustrophobischen Enge ihres Lebens zu entkommen. Doch
dank ihres unbeugsamen Willens gelingt es Christina, sich eine ganz
eigene Welt zu erschaffen – in deren Mittelpunkt die tiefe Freundschaft
mit dem Maler Andrew Wyeth steht. Er zeigt ihr, dass es mehr als eine
Art gibt zu lieben, und verewigt sie in einem der berühmtesten
amerikanischen Gemälde des 20. Jahrhunderts.
Autoreninfo:
Christina Baker Kline wuchs in England und in den Vereinigten Staaten
auf. Sie hat Literatur und Kreatives Schreiben unterrichtet und sich als
Buchautorin und Herausgeberin von Anthologien einen Namen gemacht. Ihr
Roman "Der Zug der Waisen" war in den USA ein großer Erfolg und hielt
sich monatelang an der Spitze der New-York-Times-Bestsellerliste. Mit
ihrem Mann und ihren drei Söhnen lebt die Autorin in Montclair, New
Jersey.
Meine Meinung:
Titel: Das Leben so beschwerlich und ungütig...
Dieses Buch kam jetzt genau richtig, denn wo ich derzeit mit
gebrochenem Sprunggelenk und Bänderriss an meine Wohnung im vierten
Stock gefesselt bin, kann ich die Protagonistin im Roman nur umso besser
verstehen.
In
der Geschichte geht es um Christina, die an einer ungewöhnlichen
Erkrankung leidet. Ihre Arme und Beine verändern sich über die Jahre und
schränken sie immer mehr ein. Die Farm ihrer Eltern ist ihr einziger
Halt. Hat das Leben nicht noch mehr zu bieten?
Christina,
die Hauptfigur, schildert uns als Ich- Erzählerin ihr Leben von 1896
bis 1948. Wir bekommen ihre Situation hautnah zu spüren, da wir ihre
Gedanken und Gefühle aufgrund der Erzählperspektive aus erster Hand
erhalten.
Das
Leben der Hauptakteurin ist so unendlich entbehrlich und hart und
dennoch scheint Christina fast immer ihr Schicksal akzeptiert zu haben.
Zu sehr hätte ich ihr das Leben als Lehrerin gewünscht, welches ihr ihre
Eltern verwehrt haben. An Christina habe ich vor allem ihre enorme
Willensstärke bewundert, denn auch wenn sie irgendwann nicht mehr laufen
kann, nimmt sie keinen Rollstuhl oder ähnliche Hilfsmittel in Anspruch.
Der
Roman verdeutlicht wie sehr Eltern damals noch einen Einfluss auf das
Leben ihrer Kinder hatten. Da wurde mal eben verboten, dass man diesen
oder jenen Herren heiratet und dann war das eben Gesetz. Zum Glück sehen
die Zeiten heute anders aus.
Auch
wenn das Buch sehr traurig und teilweise düster ist, so versprühte es
für mich dennoch auch so etwas wie Hoffnung, denn es wird sehr deutlich
wie eine Familie zusammenhält und sich braucht.
Die
Darstellung des Farmlebens ist der Autorin sehr realitätsnah gelungen.
Man kann sich als Leser gerade das beschwerliche Leben mit all der
Arbeit sehr gut vorstellen.
Fazit: Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und spreche daher gern eine Leseempfehlung aus.
Bewertung: 4/ 5 Sternen
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Nr. 14: "Da gehen doch nur Bekloppte hin" von Andrea Jolander
Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (11. November 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783453630123
ISBN-13: 978-3453630123
Inhaltsangabe:
Stimmt es, dass die meisten Therapeuten selbst einen an der Waffel
haben? Und dass sich viele Patienten in ihren Psychotherapeuten
verlieben? Voller Humor und Selbstironie erzählt die erfahrene
Psychotherapeutin Andrea Jolander aus dem Universum ihrer Therapiewelt,
von seltsamen nächtlichen Terminabsagen und anderen skurrilen
Begebenheiten, und erklärt, warum man niemals den Besuch eines
Volkshochschulkurses empfehlen sollte. Ein ungewöhnlicher Blick durch
das Schlüsselloch – wer will da noch normal sein?
Autoreninfo:
Andrea Jolander, Jahrgang 1952, ist das Pseudonym einer bekannten
Psychotherapeutin, die seit über dreißig Jahren in diesem Beruf tätig
ist. Neben der Arbeit in eigener Praxis hat sie Psychotherapeuten
ausgebildet und bei der Gründung einer Beratungsstelle mitgewirkt.
Andrea Jolander ist verheiratet und lebt in Baden-Württemberg.
Meine Meinung:
Titel: Der Alltag einer Psychotherapeutin
Psychische
Erkrankungen und der Gang zu jemanden, der einem hilft, gelten ja nach
wie vor noch als Tabuthema. Dieses Buch betreibt Aufklärung, was mir gut
gefiel und daher begann ich es zu lesen.
Im
vorliegenden Sachbuch schildert uns die Autorin, die selbst
Psychotherapeutin ist zunächst einmal, was es alles für Berufe rund um
die Psyche gibt, da Psychiater und Psychotherapeut nicht ein und
dasselbe sind.
Zudem erfährt man, ob es für einen selbst ratsam wäre eine Therapie zu machen und wie die Abläufe dabei sind.
Das Buch räumt mit Klischees und Irrglauben rund um die Helfer für Kopf und Seele auf.
Mir
hat gut gefallen, dass das Buch mit jeder Menge Humor gespickt ist.
Frau Jolaner gelingt es also sehr gut dem Leser die Angst vor einer
vielleicht anstehenden Therapie zu nehmen.
Besonders
interessant fand ich, dass es unterschiedliche Ausprägungen gibt wie
denn nun therapiert wird. Davon hatte ich zuvor noch nichts gehört.
Auch spannend fand ich, dass Träume wohl eine größere Rolle im Leben eines Menschen spielen.
Fazit:
Für alle, die schon immer mal wissen wollten wie eine Therapie abläuft.
Hier wird man gut informiert und Ängste minimiert. Gute Unterhaltung
außerdem!
Bewertung: 4/ 5 Sternen
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Nr. 13: "Anna Forster erinnert sich an die Liebe" von Sally Hepworth
Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (25. Juni 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783764506407
ISBN-13: 978-3764506407
ASIN: 3764506407
Originaltitel: The Things We Keep
Inhaltsangabe:
Anna Forster ist erst achtunddreißig, als sie die erschütternde Diagnose
Alzheimer erhält. Sie weiß, dass ihr Zwillingsbruder Jack nur ihr
Bestes will, und dennoch tut es weh, als er ihr vorschlägt, in ein
betreutes Wohnheim zu ziehen. Sie weiß außerdem, dass in der Einrichtung
nur eine weitere Person in ihrem Alter lebt – Luke, mit dem sie so viel
mehr verbindet als mit allen anderen Menschen, die sie kennt. Anna und
Luke verlieben sich ineinander, doch nach einem tragischen Vorfall
setzen ihre Familien alles daran, die beiden zu trennen. Nur eine Person
kann dem Liebespaar helfen: die Köchin Eve, die selbst einen schweren
Schicksalsschlag verkraften musste. Doch ist sie bereit, alles für Anna
und Luke aufs Spiel zu setzen?
Autoreninfo:
Sally Hepworth ist gebürtige Australierin, verbrachte jedoch viel Zeit
damit, um die Welt zu reisen. Sie lebte in Singapur, Großbritannien und
Kanada, wo sie als Eventmanagerin und im Personalwesen arbeitete. 2009
kehrte sie zurück nach Australien und wandte sich ganz ihrer großen
Leidenschaft, dem Schreiben, zu. Sally Hepworth lebt mit ihrem Mann und
ihren beiden Kindern in Melbourne.
Meine Meinung:
Titel: Manchmal bleibt nur Liebe...
Ich
lese eigentlich nicht so gern Liebesromane, aber bei diesem hier klang
der Klappentext so spannend, dass ich mehr wissen wollte. Und ich wurde
völlig überwältigt.
In
der Geschichte geht es um Anna, die wie ihre Mutter sehr früh an
Alzheimer erkrankt. Sie beschließt in ein Heim zu ziehen, da sie immer
mehr vergisst. Dort lernt sie Luke kennen, ein junger Mann, der ihr
Schicksal teilt. Doch darf so eine Liebe wirklich sein?
Die
Handlung wird uns über drei Ich- Erzähler nahe gebracht. Die Kapitel
sind jeweils mit dem entsprechenden Namen überschrieben. Die drei
Erzähler sind die Erkrankte Anna, die Köchin des Heims Eve und ihre
kleine Tochter Clementine. Man ist dadurch sehr nah an den Figuren dran,
erlebt ihre Gedanken- und Gefühlswelt hautnah.
Alle
im Buch aufgeführten Charaktere sind sehr liebevoll beschrieben. Jede
Figur hat sein Päckchen zu tragen, was den Leser für sie einnimmt. Ich
habe hier ehrlich gesagt keine Lieblingsfigur, da ich mich nicht
entscheiden könnte, weil ich alle echt gern mochte.
Clementine
mit ihren sieben Jahren ist wirklich enorm tapfer. Kein Kind sollte so
etwas erleben wie sie es tut. Der Autorin ist sehr gut gelungen zu
zeigen, dass Kinder vieles anders wahrnehmen als Erwachsene und man
deswegen besonders auf sie eingehen muss.
An
Eve hat mir vor allem die Einstellung: durch dick und dünn gefallen.
Sicherlich hätte sie die Schuld für ihr verkorkstes Leben auf ihren Mann
schieben können, aber das tut sie nicht. Ich fand schön wie sie an den
postiven Erlebnissen mit ihm festhält. Richtig toll fand ich wie sie
sich für Anna und Luke einsetzt.
Anna
ihren Verfall miterleben zu müssen, das hat beim Lesen oft Gänsehaut
hervorgerufen. Nie habe ich mir Gedanken darum gemacht, dass erkrankte
Menschen vielleicht trotz allem die Hoffnung auf Liebe nicht aufgegeben
haben.
Frau
Hepworth ist es sehr gut gelungen darzustellen wie Alzheimer sein kann
und was die Patienten, die das haben, durchleben müssen. Für mich hat
sich das alles sehr real angefühlt.
Sicher
ist die Thematik sehr ernsthaft, aber man liest mit einem unbeschwerten
Gefühl, weil die Autorin hier einfach ein Gespür dafür hat, dass man
emotional nicht abrutscht, schlichtweg weil ihre Figuren das Beste aus
ihrer Situation machen.
Fazit: Ein sehr gefühlvoller Roman, der mich sehr bewegt hat. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse!
Bewertung: 5/ 5 Sternen
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Nr. 12: "Acht Wochen verrückt" von Eva Lohmann
Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: Piper; Auflage: 7 (24. Februar 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492054390
ISBN-13: 978-3492054393
Inhaltsangabe:
Verrückt ist doch jeder, der in die Klapse kommt. Mila also auch. Acht
Wochen wird sie erst mal bleiben. Was sie da soll? Und was es eigentlich
heißt, normal zu sein? Wer weiß das schon. Auf jeden Fall begegnet sie
einer Menge Verrückter – und endlich auch wieder sich selbst. "Der Tag,
an dem ich in die Klapse komme, ist ein Donnerstag"– so beginnt Eva
Lohmanns autobiografischer Roman: Ihre Heldin Mila ist müde, unendlich
müde und traurig. Dabei ist sie noch keine dreißig. Aber der Job frisst
sie auf, und der Sinn ihres Daseins ist ihr aus dem Blick geraten. Mit
Depression und Burn-out wird sie in eine psychosomatische Klinik
eingewiesen, auch wenn das bei ihren ambitionierten Eltern alles andere
als populär ist und nicht nur bei ihrem Freund eine gewisse Beängstigung
auslöst. Denn niemand von denen, die an einen solchen Ort kommen, ist
doch normal, oder? Aber wie verrückt ist Mila eigentlich? Und kann man
unter lauter Kranken überhaupt den Weg zurück ins richtige Leben finden?
Autoreninfo:
Eva Lohmann, Jahrgang 1981, arbeitet als Inneneinrichterin und
Werbetexterin in Hamburg. Ihr schonungslos offenes Debüt „Acht Wochen
verrückt“ über die Erlebnisse ihrer Heldin in einer Psychoklinik fand
große Beachtung in der Presse und wurde ein Publikumserfolg.
Meine Meinung:
Titel: Einfach nur der ganz normale Wahnsinn...
Ich
lese aktuell auch Bücher, die schon ewig ungelesen bei mir im Regal
stehen und so eines ist das vorliegende Buch. Es ist wirklich sehr
schade, dass ich so lange dafür gebraucht habe, denn der Roman ist
einfach nur klasse.
In
der Geschichte geht es um Milena, die in eine psychosomatische Klinik
eingewiesen wird. Sie kann einfach nicht mehr. Alles ist ihr zu viel.
Aber ist sie wirklich so krank, dass sie zu all den Verrückten muss?
Die
Handlung wird uns über Milena, kurz Mila, als Ich- Erzählerin nahe
gebracht. So ist man ganz nah bei ihren Gedanken und Gefühlen, was ich
bei der Thematik Depressionen, Burn- out und ähnliches sehr wichtig
finde.
Die
Darstellung der Klinik und des Alltags dort, habe ich als sehr
realistisch empfunden. Genauso würde ich es mir dort auch vorstellen.
Richtig
gut gefallen hat mir, dass Frau Lohmann nicht nur Mila und ihre
Krankheit beleuchtet, sondern auch das Schicksal von Mitpatienten
thematisiert wird. Auch wird gezeigt wie die jeweilige Familie auf die
Erkrankung des Patienten reagiert.
Mich
hat dieser Roman sehr nachdenklich gestimmt. Er hat sehr viele gute
Ansätze, wo man als Leser selbst mal schauen könnte sein eigenes Leben
etwas mehr Wert zu schätzen und mehr man selbst zu sein, statt das zu
sein was andere von einem erwarten.
Ich
war wirklich betrübt als der Roman zu Ende war, denn auch wenn er so
traurig war, so sprüht er dennoch voller Humor und Hoffnung.
Solltet
ihr Gelegenheit haben das Buch aus der Bibliothek oder als ein
gebrauchtes Exemplar zu bekommen, dann lasst euch diese Chance nicht
entgehen.
Fazit: Trotz der schweren Thematik unterhaltsam und gleichzeitig augenöffnend. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.
Bewertung: 5/ 5 Sternen
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Nr. 11: "Die Frauen am Fluss" von Katherine Webb
Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: Diana Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (14. Mai 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453292073
ISBN-13: 978-3453292079
Originaltitel: The Hiding Places
Inhaltsangabe:
England, 1922. Zuerst stellt die Ankunft der Londonerin Irene die
Ordnung des idyllischen Dorfes Slaughterford auf eine harte Probe. Kurz
darauf geschieht ein brutaler Mord. Der Tote ist ein angesehener
Gutsherr – und Irenes Mann. Gemeinsam mit dem Stallmädchen Pudding
begibt sich Irene auf die Suche nach der Wahrheit. Die Spuren führen das
ungleiche Paar tief in die angrenzenden Wälder und zu einer Liebe, die
nicht sein durfte und ein ganzes Dorf schuldig werden ließ.
Autoreninfo:
Katherine
Webb, geboren 1977, wuchs im ländlichen Hampshire auf und
studierte Geschichte an der Durham University. Heute lebt sie in der
Nähe von Bath, England. Nach dem großen internationalen Erfolgsdebüt
"Das geheime Vermächtnis" folgten zahlreiche Romane wie "Das fremde
Mädchen" oder "Italienische Nächte", die die Autorin auch in Deutschland
zu einer festen Größe auf der SPIEGEL-Bestsellerliste machten.
Meine Meinung:
Titel: Was geschah wirklich unten am Fluss?
Die Autorin konnte mich mit "Das Versprechen der Wüste" so sehr fesseln, dass ich einen weiteren Roman von ihr lesen wollte.
In
der Geschichte geht es um Irene, die nach einem Skandal in London einen
Mann heiratet, den sie nicht liebt. Als dieser plötzlich grausam
ermordet wird, bricht ihre Welt beinahe zusammen. Wird sie den wahren
Mörder ihres Mannes finden?
Zunächst
einmal muss ich gestehen, dass mir der Einstieg in die Handlung recht
schwer fiel. Es werden diverse Figuren eingeführt, die man nicht gleich
alle miteinander in Einklang bringen kann, was mich zu Beginn etwas
überfordert hat. Zudem beschrieb mir Frau Webb vieles zu detailverliebt,
so dass man gar nicht das Gefühl hatte in der Geschichte voran zu
kommen.
Meine
Lieblingsfigur ist ganz klar Pudding, auch wenn ich ihren Spitznamen
fürchterlich finde. Ihr Einsatz für ihren Bruder und der unbändige Wille
Gerechtigkeit zu bekommen, hat mich sehr für sie eingenommen. Zudem
hilft sie Irene in der für sie gänzlich neuen Welt zurechtzukommen.
Am
Anfang fand ich Irene recht komisch, aber je mehr man sie kennenlernt,
desto besser versteht man auch warum sie so agiert. Ich fand es schön zu
sehen wie sie sich immer mehr an Slaughterford und die Menschen dort gewöhnt.
Eine
besondere Figur war für mich zudem Puddings Bruder Donny. Es war
grausam zu lesen was der Krieg aus ihm gemacht hat. Und dennoch ist er
einer der wenigen, der überlebt hat und der versucht dennoch das Beste
aus der Situation zu machen.
Ab der Mitte des Buches geht es dann auch endlich ans Ermitteln und es wird richtig spannend.
Die
Auflösung des Falls hat mich anfangs verwirrt, bis mir klar wurde, dass
die Autorin den Leser während der gesamten Handlung ein wenig hinters
Licht geführt hat. Es endet dann aber alles sehr schlüssig und
nachvollziehbar. Keine Frage bleibt offen und man ist doch recht
geschockt von der Entwicklung.
Fazit:
Wer die ersten zweihundert Seiten durchhält, wird danach mit einem
spannenden Fall belohnt. Ich kann aber nur bedingt eine Leseempfehlung
aussprechen, da es mir persönlich etwas zu lang gedauert hat, eh die
Handlung richtig Fahrt aufnimmt.
Bewertung: 3/ 5 Sternen
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Nr. 10: "Gefühlsgewitter" von Ally Taylor
Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: Knaur TB (1. Oktober 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426518112
ISBN-13: 978-3426518113
Inhaltsangabe:
Als Katie auf der Highschool den mysteriösen Bad Boy Dillen kennenlernt,
zieht er sie an wie ein Magnet. Dabei war ihre Welt bisher alles andere
als rosarot, denn seit dem plötzlichen Tod ihres Vaters lebt sie bei
ihrer lieblosen Mutter in der Kleinstadt Oceanside. Dillen weckt in
Katie eine nie gekannte Leidenschaft, und bald ist sie ihm mit Haut und
Haaren verfallen. Obwohl Dillen sich zunächst kühl und abweisend gibt,
verlieren sich die beiden in einem Strudel aus wilden Träumen und heißem
Verlangen. Doch dann holt die Realität sie ein …
Autoreninfo:
Anne Freytag alias Ally Taylor, geboren 1982, studierte International
Management und lebt in München. Sie schreibt als Anne Freytag, Anne
Sonntag und Ally Taylor: Die Autorin hat bereits sehr erfolgreich
mehrere E-Books in den Bereichen New Adult und Frauenunterhaltung
verkauft. Als Anne Sonntag hat sie im Herbst 2014 den Roman "Eigentlich
Liebe" veröffentlicht.
Meine Meinung:
Titel: Eher was für Teenager...
Ich
bin derzeit dabei auch mal alte, ungelesene Schätze aus meinem Regal zu
befreien und so ein Buch ist das vorliegende. Jetzt weiß ich auch,
warum ich so lange drum herum gegriffen habe.
In
der Geschichte geht es um Katie, die nach dem Tod ihres Vaters zu ihrer
Mutter muss, zu der sie jahrelang keinen Kontakt hatte. An der neuen
Schule findet sie schwer Freunde als die Neue und dann begegnet sie
plötzlich Dillen und nichts ist mehr wie es war. Kann sie als
unscheinbares Mädel sein Herz gewinnen?
Gleich
vorweg: Ich habe mich köstlich amüsiert bei der Lektüre, aber nicht
weil sie so gut ist, sondern so enorm an den Haaren herbeigezogen und
unrealistisch ist.
Der
Tod des Vaters wird kaum thematisiert, denn im Buch geht es
ausschließlich darum wie Kate davon träumt endlich mit Dillen zusammen
zu sein.
Kate
mochte ich leider nicht sonderlich, da sie bei jeder Gelegenheit weint
und massiv übertreibt, was mich ehrlich gesagt genervt hat. Zudem macht
sie sich dauernd selbst schlecht aufgrund ihrer kleinen Brüste und was
ihr sonst an ihr nicht passt und das obwohl andere sie toll finden. Hier
habe ich leider zu keiner Zeit die Selbstzweifel abgekauft.
Ansonsten
schildert die Autorin enorm übertrieben alle Empfindungen und
wiederholt sich dauernd. Immerzu wird geweint, hart geschluckt, irgendwo
raschelt was und Kate schwitzt natürlich so dermaßen, dass selbst 12
Deodosen ihren Schweiß nicht bändigen können. Kaum zu glauben, dass sich
hinter diesem Pseudonym die Autorin Anne Freytag verbirgt, die ich echt
gerne lese.
Natürlich geht am Ende alles gut aus, wer wollte sich da wundern.
Sehr
seichte und leichte Kost, die sich zwar immens schnell hat lesen lassen
(ja ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich bis zum Ende
durchgehalten habe), aber für mich nahezu inhaltslos.
In meinen Augen ausschließlich für Teenager bis 15 Jahre geeignet.
Fazit: Ich kann hier leider keine Leseempfehlung aussprechen. Zu weit weg von der Realität und fast ein wenig frauenfeindlich.
Bewertung: 1/ 5 Sternen
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Nr. 9: "All das zu verlieren" von Leïla Slimani
Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Luchterhand Literaturverlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (13. Mai 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 363087553X
ISBN-13: 978-3630875538
Inhaltsangabe:
Nach außen hin führt Adèle ein Leben, dem es an nichts fehlt. Sie
arbeitet für eine Pariser Tageszeitung, ist unabhängig. Mit ihrem
Ehemann, einem Chirurgen, und ihrem kleinen Sohn lebt sie in einem
schicken Viertel, ganz in der Nähe von Montmartre. Sie reisen, sie
fahren übers Wochenende ans Meer. Dennoch macht Adèle dieses Leben nicht
glücklich. Gelangweilt eilt sie durch die grauen Straßen, trifft sich
mit Männern, hat Sex mit Fremden. Sie weiß, dass ihr die Kontrolle
entgleitet. Sie weiß, dass sie ihre Familie verlieren könnte. Trotzdem
setzt sie alles aufs Spiel.
Autoreninfo:
Die französisch-marokkanische Autorin Leïla Slimani gilt als eine der
wichtigsten literarischen Stimmen Frankreichs. Slimani, 1981 in Rabat
geboren, wuchs in Marokko auf und studierte an der Pariser
Eliteuniversität Sciences Po. Ihre Bücher sind internationale
Bestseller. Für den Roman "Dann schlaf auch du" wurde ihr der
renommierte Prix Goncourt zuerkannt. "All das zu verlieren", ebenfalls
preisgekrönt, erscheint in 25 Ländern. In den Essaybänden "Sex und
Lügen" und "Warum so viel Hass?" widmet Leïla Slimani sich dem Islam und
dem Feminismus sowie dem zunehmenden Fanatismus. Seit 2017 ist Leïla
Slimani offiziell Botschafterin für Frankophonie. Sie lebt mit ihrer
Familie in Paris.
Meine Meinung:
Titel: Eine Frau, die zu viel will...
Auf
Empfehlung habe ich diesen Roman gelesen und ich wusste nach der
Lektüre gar nicht so richtig was ich empfinden soll. Die optische
Aufmachung finde ich sehr gelungen, da man in der rauchenden Frau die
Hauptakteurin wiedererkennt.
In der Geschichte geht es um die verheiratete Adèle,
die alles im Leben hat und dennoch nicht glücklich ist. Immer wieder
bricht sie aus dem Ehealltag aus und vernachlässigt ihre Pflichten. Wird
ihr das bald zum Verhängnis werden?
Adèle
als Charakter war keine Person, die ich sonderlich mochte. Sie wirkte
auf mich sehr arrogant und ichbezogen. Ihre sexuellen Eskapaden lasen
sich für mich zwar äußerst interessant, aber viele ihrer Stelldicheins
fand ich eher abstoßend und ich konnte nicht ganz nachvollziehen warum
sie dies tut. Erst als man ihre Mutter kennenlernt, ahnt der Leser warum
sie so geworden ist.
Richard
als gehörnter Ehemann hat mir persönlich recht gut gefallen, weil er
sehr viel für seine Familie tut. Allerdings haben seine Abwesenheit
durch zu viel arbeiten und seine Beziehung zum Thema Sex sicher dazu
beigetragen, dass Adèle so agiert.
Der
kleine Lucien, der Sohn des Ehepaares, hat mir unheimlich Leid getan.
Man spürte wie sehr er seine Mutter braucht, die ihn aber immer wieder
irgendwo abgibt und schlichtweg vernachlässigt.
Der
Autorin ist es sehr gut gelungen aufzuzeigen was in einer Gesellschaft
passiert, in der die Menschen alles haben und dennoch nicht glücklich
sind.
Auch
wenn ich den Roman nicht mit großem Genuss gelesen habe, so hat er doch
bei mir einen Punkt getroffen, da mich das Ganze letztendlich doch
irgendwo berührt hat.
Fazit: Interessante Lektüre, die mich sehr nachdenklich gestimmt. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.
Bewertung: 4/ 5 Sternen
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Nr. 8: "Die Mitternachtsrose" von Lucinda Riley
Taschenbuch: 592 Seiten
Verlag: Goldmann (22. Juni 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442479703
ISBN-13: 978-3442479702
Originaltitel: The Midnight Rose
Inhaltsangabe:
Innerlich aufgelöst kommt die amerikanische Schauspielerin Rebecca
Bradley im englischen Dartmoor an, wo ein altes Herrenhaus als Kulisse
für einen Film dient, der in den 1920er Jahren spielt. Vor ihrer Abreise
hat die Nachricht von Rebeccas angeblicher Verlobung eine Hetzjagd der
Medien auf die junge Frau ausgelöst, doch in der Abgeschiedenheit von
Astbury Hall kommt Rebecca allmählich zur Ruhe. Als sie jedoch erkennt,
dass sie Lady Violet, der Großmutter des Hausherrn, frappierend ähnlich
sieht, ist ihre Neugier geweckt. Dann taucht Ari Malik auf: ein junger
Inder, den das Vermächtnis seiner Urgroßmutter Anahita nach Astbury Hall
geführt hat. Und gemeinsam kommen sie nicht nur Anahitas Geschichte auf
die Spur, sondern auch dem dunklen Geheimnis, das wie ein Fluch über
der Dynastie der Astburys zu liegen scheint ...
Autoreninfo:
Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere
Jahre in Fernost. Sie liebt es zu reisen und ist nach wie vor den Orten
ihrer Kindheit sehr verbunden. Nach einer Karriere als Theater- und
Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley heute ganz auf das
Schreiben – und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten
Roman "Das Orchideenhaus" stürmte jedes ihrer Bücher die internationalen
Bestsellerlisten. Lucinda Riley lebt mit ihrem Mann und ihren vier
Kindern an der englischen Küste in North Norfolk und in West Cork,
Irland.
Meine Meinung:
Titel: Das Geheimnis von Astbury Hall...
Seitdem
ich "Das Orchideenhaus" von der Autorin gelesen habe, bin ich Fan von
ihr. Gespannt begann ich mit dieser überwältigenden Familiengeschichte.
In
der Geschichte geht es um die Schauspielerin Rebecca und den indischen
Geschäftsmann Ari Malik. Während sie einen Film auf dem Anwesen Astbury
Hall dreht, sucht der Inder nach der Vergangenheit seiner Großmutter.
Was wird Ari herausfinden? Und warum sieht Rebecca einer ehemaligen
Hausherrin so ähnlich?
Der
Autorin ist es unglaublich gut gelungen, die Gegenwart mit der
Vergangenheit zu verknüpfen. Als Leser wandeln wir mittels
Tagebucheinträgen, Briefen und anderen Aufzeichnungen in der
Vergangenheit.
In
der Geschichte gibt es zahlreiche Figuren, die jede für sich
beeindruckt. Besonders hervorheben möchte ich vor allem Anahita, die
einiges durchmachen musste im Leben und dennoch hundert geworden ist.
Besonders gern habe ich die Abschnitte ihrer Kindheit und die in Indien
spielenden gelesen. An ihr hat mir gut gefallen, dass sie immer
Rücksicht auf andere nimmt, selbst wenn sie damit ihr eigenes Leben
negativ beeinflusst. Donald Astbury konnte man nur bedingt böse sein
über seine Entscheidungen, waren doch viele Entwicklungen einfach nur
Missverständnisse.
In
der Gegenwart hat mich am meisten Ari Malik fasziniert. Zum Glück
erkennt er bald, was wirklich zählt im Leben. Er hat sich wirklich
angenehm um Rebecca und auch andere gekümmert. Klar wollte er das
Geheimnis des Anwesens lüften, aber dies tut er nie indem er andere
bedrängt, sondern immer stets sehr verständnis- und rücksichtsvoll. Bei
Rebecca fand ich am interessantesten ihr Leben als Schauspielerin und
wie die Medien mit ihr umgehen. Auch sie achtet sehr auf ihre
Mitmenschen.
Mir
hat gut gefallen, dass nahezu alle Geheimnisse gelüftet werden und dies
sehr schlüssig und nachvollziehbar. Dass sich Rebeccas Herkunft nicht
ganz aufklärt, hat mich nicht gestört, denn so bleibt am Roman immer
noch etwas Geheimnisvolles, über dass man sich selbst seine Gedanken als
Leser machen kann.
Die
Autorin hat zahlreiche Cliffhanger im Buch eingebaut, so dass man den
Roman regelrecht durchsuchtet. Kaum wird es spannend, wird wieder in die
andere Zeit gewechselt und man muss sich gedulden, eh man wieder mehr
darüber erfährt. Selbst kleine Thrillerelemente findet man.
Fazit: Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann nur eine Leseempfehlung aussprechen. Ein toller Schmöker, klasse!
Bewertung: 4/ 5 Sternen
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Nr. 7: "Die Känguru- Apokryphen" von Marc- Uwe Kling
Taschenbuch: 208 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch; Auflage: 5. (12. Oktober 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783548291956
ISBN-13: 978-3548291956
Inhaltsangabe:
Sensation, Sensation: Archäologen haben in einem Geheimfach in Marc-Uwes
Schreibtisch neue Geschichten vom Känguru und seinem Kleinkünstler
gefunden! Dies ist nicht die Fortsetzung der Fortsetzung der Fortsetzung
der Känguru-Chroniken. Triologie bleibt Triologie. Aber ein anständiger
Kleinkünstler hat natürlich eine Zugabe vorbereitet.
Autoreninfo:
Marc-Uwe Kling (*1982) singt nicht nur Lieder, er erzählt auch
Geschichten, beides besonders gern im Radio, auf Lesebühnen oder anderen
bedeutungsvollen Brettern. Grundsätzlich sind ja Lieder und Geschichten
schon einmal eine gute Kombination. Doch Marc-Uwe Kling lebt darüber
hinaus noch mit einem Känguru zusammen: einem kommunistischen Känguru,
einem süchtigen Känguru – süchtig nach Schnapspralinen. Einem etwas
rückständigen Känguru also, das zu allem Überfluss auch noch Nirvana
hört. Eine durchaus schwierige Partnerschaft, die sich in absurd
tiefschürfenden Debatten äußert – wie etwa in „Die Känguru Chroniken:
Ansichten eines vorlauten Beuteltiers“.
Meine Meinung:
Titel: Endlich wieder was vom lustigsten Beuteltier der Welt...
Ich
kenne alles vom Känguru und seinem Mitbewohner bisher ausschließlich
vom Hörbuch. Beim vorliegenden Buch habe ich mir sowohl das Hörbuch als
auch die Printausgabe gekauft und ich muss sagen, dass das selber Lesen
genauso viel Spaß macht.
Auch im vorliegenden Buch geht es um den Alltag vom Kleinkünstler Marc- Uwe und seinem kommunistischen Känguru.
Die
Geschichten sind allesamt so kurz, dass man sie immer mal zwischendurch
lesen kann, mal in der Bahn oder auch gern mal im Wartezimmer beim
Arzt. Als Klolektüre habe ich das Buch nicht missbraucht, würde sich
aber auch ideal dafür eignen.
Das
herrliche bei der Lektüre war, dass ich oft laut gelesen habe
(natürlich nur wenn ich allein war) und die Stimme des Beuteltiers
nachgemacht habe, was auch seinen Reiz hatte.
In
meinen Augen kann man das Buch auch lesen, wenn man die anderen Bände
noch nicht kennt, aber das wäre dumm, denn dann würde man sich
zahlreiche Lacher und Schmunzler entgehen lassen.
Lustige Unterhaltung, die besonders hilft, wenn man krank oder gerade mal nicht so gut drauf ist.
Fazit: Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Für Fans und alljene, die es noch werden wollen.
Bewertung: 5/ 5 Sternen
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Nr. 6: "Kurt" von Sarah Kuttner
Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: S. FISCHER; Auflage: 5. (13. März 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3103974248
ISBN-13: 978-3103974249
Inhaltsangabe:
Lena hat mit ihrem Freund Kurt ein Haus gekauft. Es scheint, als wäre
ihre größte Herausforderung, sich an die neuen Familienverhältnisse zu
gewöhnen, daran, dass Brandenburg nun Zuhause sein soll. Doch als der
kleine Kurt bei einem Sturz stirbt, bleiben drei Erwachsene zurück,
deren Zentrum in Trauer implodiert.
Autoreninfo:
Sarah
Kuttner wurde 1979 in Berlin geboren und arbeitet als Moderatorin.
Sie wurde mit ihren Sendungen "Sarah Kuttner – Die Show" (VIVA) und
"Kuttner" (MTV) bekannt und arbeitete mehrfach für die ARD. Bei zdf.neo
hat sie das Großstadtmagazin "Bambule"und die Talkshow "Kuttner plus
Zwei" moderiert. Seit 2016 produziert und moderiert sie die monatliche
Veranstaltungsreihe "Kuttners schöne Nerdnacht" und seit 2017 moderiert
sie gemeinsam mit Stefan Niggemeier den Podcast "Das kleine
Fernsehballett" auf Deezer. Ihre Kolumnen für die Süddeutsche Zeitung
und den Musikexpress wurden im Fischer Taschenbuch Verlag
veröffentlicht. Ihr erster Roman "Mängelexemplar" erschien 2009 und
stand wochenlang auf der Bestsellerliste. Danach erschienen die Romane
"Wachstumsschmerz" (2011) und "180 Grad Meer" (2015). Sarah Kuttner lebt
in Berlin.
Meine Meinung:
Titel: Bewegende Geschichte, die mitten ins Herz trifft...
Ich
habe bisher alle Bücher der Autorin gelesen und war stets sehr
begeistert. Auf das Erscheinen von "Kurt" habe ich mich sehr lange
gefreut und wurde dann von einer Geschichte überwältigt, die mein Herz
im Sturm erobert hat.
Im
vorliegenden Buch geht es um Lena, die für ihre zwei Kurts nach
Brandenburg zieht. Als der kleine Kurt bei einem Unfall stirbt, ist
nichts mehr wie es vorher war. Wird die Beziehung diese Zerreißprobe
bestehen?
Eins
ist mal klar: Frau Kuttner trifft mit ihrer nüchternen Erzählweise
nicht nur den Zahn der Zeit, sondern auch mitten ins Epizentrum der
Emotionen. Auch wenn die Thematik sehr traurig ist und ich beim Lesen
auch teils Tränen in den Augen hatte, so gibt es dennoch zahlreihe
heitere Ereignisse, die einen als Leser amüsieren.
Lena
als Figur hat mir richtig gut gefallen, da ich mich voll und ganz mit
ihr identifizieren und mich in sie hineinversetzen konnte. Alles was sie
beschäftigt, hätte mich genauso mitgenommen, denn es lässt sich eben
wirklich nicht leicht beantworten, ob man um ein Kind trauern darf,
welches nicht das eigene ist. Sie kümmert sich wirklich großartig um
ihren großen Kurt und vergisst dabei leider ein bisschen sich selbst.
Der
kleine Kurt war einfach nur liebenswert beschrieben. Mir hat gut
gefallen, dass wir ihn die ersten 70 Seiten kennenlernen dürfen, bevor
der Unfall passiert. Gerade deswegen kann man als Leser die Trauer der
Eltern noch viel besser nachvollziehen.
Auch
dem großen Kurt kann man keine Vorwürfe für sein Verhalten machen, denn
das was er durchmachen muss, ist das Härteste was jemanden passieren
kann. In meinen Augen gibt es nichts Schlimmeres.
Besonders
gut gefallen haben mir die Paarmomente zwischen Lena und Kurt, sowohl
vor als auch nach dem Unfall, einfach weil sie so unaufgeregt und dem
echten Leben entnommen wirken.
Ebenfalls
positiv fand ich wie die Autorin das Sterben von Kurt beschreibt. Kein
Blut, keine Unfallverursacher oder ähnliches, sondern einfach nur ein
Unglück, was leider passiert ist.
Fazit:
Ich habe schon lange kein so berührendes Buch mehr gelesen. Ganz große
Klasse, das sollte man sich nicht entgehen lassen. Ein Must- Read!
Bewertung: 5/ 5 Sternen
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Nr. 5: "Sechs Koffer" von Maxim Biller
Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch; Auflage: 1. Aufl. (8. August 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462050869
ISBN-13: 978-3462050868
Inhaltsangabe:
In jeder Familie gibt es Geheimnisse und Gerüchte, die von Generation zu
Generation weiterleben. Manchmal geht es dabei um Leben und Tod. Es ist die
Geschichte einer russisch-jüdischen Familie auf der Flucht von Ost nach
West, von Moskau über Prag nach Hamburg und Zürich. Aus sechs Perspektiven erzählt der Roman von
einem großen Verrat, einer Denunziation. Das Opfer: der Großvater des
inzwischen in Berlin lebenden Erzählers, der 1960 in der Sowjetunion
hingerichtet wurde. Unter Verdacht: die eigene Verwandtschaft.
Autoreninfo:
Maxim
Biller, geboren 1960 in Prag, lebt seit 1970 in Deutschland. Er
ist Autor der Romane "Esra" und "Die Tochter", der Erzählbände "Liebe
heute", "Bernsteintage", "Land der Väter und Verräter" und "Wenn ich
einmal reich und tot bin", der Essaybände "Die Tempojahre" und
"Deutschbuch", sowie des autobiographischen Bands "Der gebrauchte Jude";
darüber hinaus schreibt er Theaterstücke und Kolumnen.
Zuletzt erschienen sein monumentaler Roman "Biografie" und "Sechs
Koffer".
Meine Meinung:
Titel: Wer hat den Tate auf dem Gewissen?
Ich
mochte Maxim Biller beim "Literarischen Quartett" immer sehr, weshalb
ich jetzt mal ein Buch von ihm lesen wollte. Zusätzlicher Anreiz war
natürlich, dass der Roman auf der Shortlist des "Deutschen Buchpreises"
stand.
Bei
dem Buch handelt es sich um eine Autofiktion, in der uns der Autor an
seiner Familiengeschichte teilhaben lässt. Wer aus der Familie hat den
Großvater verraten, so dass dieser hingerichtet wurde?
Der Frage nach dem Verrat wird eher nebensächlich nachgegangen. Im Fokus steht nahezu nur Alltägliches.
Ich wollte den Roman wirklich mögen, aber zum Schluss war ich einfach nur froh, dass er zu Ende war.
Mir
waren leider alle Figuren zu eindimensional. Mit niemanden wurde ich so
recht warm oder hatte Verständnis für dessen Handeln.
Die
Emigration der Familie wird auch nur am Rande erwähnt. Gründe erfährt
man keine dafür, aber ich gehe davon aus, dass sie politischer Natur
waren.
Der
Schreibstil und die Wortwahl von Biller waren alles andere als
schlecht, aber die Handlung hat mich leider schlichtweg gelangweilt.
Leider
hat mir auch die fehlende Offenbarung nicht gefallen, denn wir erfahren
nichts darüber, wer denn nun der Verräter war, sondern können lediglich
Vermutungen anstellen.
Fazit: Sicherlich nur etwas für Biller- Fans. Ich kann leider keine Leseempfehlung aussprechen.
Bewertung: 2/5 Sternen
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Nr. 4: "Die einzige Geschichte" von Julian Barnes
Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (14. Februar 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462051547
ISBN-13: 978-3462051544
Inhaltsangabe:
Die erste Liebe hat lebenslange Konsequenzen, aber davon hat Paul im
Alter von neunzehn keine Ahnung. Mit neunzehn ist er stolz, dass seine
Liebe zur verheirateten, fast 30 Jahre älteren Susan den
gesellschaftlichen Konventionen ins Gesicht spuckt. Er ist ganz sicher,
in Susan die Frau fürs Leben gefunden zu haben, alles andere ist
nebensächlich. Erst mit zunehmendem Alter wird Paul klar, dass die
Anforderungen, die diese Liebe an ihn stellt, größer sind, als er es
jemals für möglich gehalten hätte.
Autoreninfo:
Julian Barnes, geboren 1946 in Leicester, England, ist einer der
wichtigsten zeitgenössischen britischen Autoren. Er wuchs in London und
Northwood auf. Bis 1968 studierte er am Magdalen College in Oxford
Moderne Sprachen und schloss das Studium mit Auszeichnung ab. Drei Jahre
lang arbeitete er als Lexikograph für das "Oxford English Dictionary
supplement", trat dann eine Stelle als Redakteur bei der "New Review"
und dem "New Statesman" an, bevor er von 1979 bis 1986 erst als
Fernsehkritiker für den "New Statesman" und den "Observer" tätig war.
1979 heiratete Barnes seine Agentin Patricia Olive Kavanagh, die 2008
den Folgen eines Gehirntumors erlag. Julian Barnes setzt sich mit dem
plötzlichen Tod seiner Frau in seinem Buch "Lebensstufen" auseinander.
Er widmet ihr den Großteil seiner Werke. Julian Barnes lebt und arbeitet
in London.
Meine Meinung:
Titel: Wenn Liebe wehtut...
Mich
hat die Vorstellung gereizt, dass ein junger Mann eine deutlich ältere
Frau vergöttert, weshalb ich ganz gespannt mit der Lektüre begann.
In
der Geschichte geht es um den 19- jährigen Paul, der sich im Tennisclub
in die 48- jährige Susan verguckt. Zunächst verbringen sie nur
gemeinsam viel Zeit, aber schnell merkt er, dass sich da Gefühle
entwickeln. Wird dies seine große Liebe sein, auch wenn Susan
verheiratet ist? Und werden die beiden einen Skandal auslösen?
Der
Roman ist in drei Teile untergliedert. Während mich die ersten beiden
unheimlich gefesselt haben, weil es sich so anfühlte als würde Paul dem
Leser die Liebesgeschichte live schildern, hat der letzte Teil diese
Faszination wieder zunichte gemacht, da hier vieles nochmal wiederholt
wird, was bereits im Buch geschildert wurde.
Paul
als Charakter war einfach nur liebenswürdig. Ich habe seine
Unbeschwerheit, wie man sie wohl nur in so jungen Jahren hat, sehr
bewundert. Er hat nie Zweifel an dem was er tut und macht sich nichts
aus dem was Freunde und Familie denken. Das hat mir gut gefallen. Zudem
hat mich sein Durchhaltevermögen erschüttert. Auch wenn die Liebe ihm
schon längst nicht mehr guttut, hält er noch zu Susan.
Susan
hingegen habe ich während der ganzen Handlung nie so recht verstanden.
Nie habe ich gespürt, ob es ihr bei Paul wirklich um Liebe geht oder
eben nur um den Ausbruch aus ihrer Ehe. Ihr Verfall zum Ende hin hat
mich dann aber sehr mitgenommen.
Julian
Barnes ist erstklassig gelungen zu zeigen was Liebe aus einem machen
kann und dass sie einem nicht immer guttut, auch wenn man sich das noch
so sehr einreden möchte.
Gut fand ich zudem wie der Autor die Alkoholsucht beleuchtet und wie sich so etwas in eine Beziehung einschleicht.
Fazit:
Wäre der letzte Part nicht gewesen, dann wäre ich vollends überzeugt
gewesen. So war es dann aber nur ein gutes Buch, welches ich aber
empfehle.
Bewertung: 4/5 Sternen
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Nr. 3: "Frauen, die lesen, sind gefährlich" von Stefan Bollmann
Taschenbuch: 143 Seiten
Verlag: Insel Verlag; Auflage: Textgrundlage: Gekürzte Sonderausgabe der OA (16. September 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3458359583
ISBN-13: 978-3458359586
Inhaltsangabe:
Frauen, die lesen, galten lange Zeit als gefährlich – denn lesend
konnten sie sich Wissen aneignen, das nicht für sie bestimmt war, und
die enge Welt des Heims, der Kindererziehung und der Hausarbeit mit der
unbegrenzten Welt der Gedanken und der Phantasie eintauschen. Doch
während es Jahrhunderte dauerte, bis es Frauen tatsächlich erlaubt war
zu lesen, was sie mochten, waren Künstler von jeher fasziniert von
ihnen. Frauen, die ein Buch in Händen halten und tief in die Lektüre
versunken sind, begegnen uns in meisterhaften und weltberühmten Werken
aus allen Epochen.
Autoreninfo:
Stefan
Bollmann, geboren 1958, studierte Germanistik, Theaterwissenschaften,
Geschichte und Philosophie und promovierte mit einer Arbeit über Thomas
Mann. Er arbeitet als Lektor, Autor und Herausgeber in München. 2005 und
2006 erschienen seine Bestseller "Frauen, die lesen, sind gefährlich"
und "Frauen, die schreiben, leben gefährlich", 2012 "Frauen, die denken,
sind gefährlich" im Elisabeth Sandmann Verlag.
Meine Meinung:
Titel: Kleinod für alle Buchliebhaber...
Dieses
süße Buch habe ich als Frau mal geschenkt bekommen und ich kann nur
sagen, dass es sich wirklich ideal als Geschenk macht für jeden
Bücherfreund, egal ob männlich oder weiblich.
Anhand von Gemälden und Fotografien bekannter Künstler wird der Werdegang des Lesens, im Speziellen bei Frauen, beleuchtet.
Das Buch ist somit nicht nur ein Lesegenuss, sondern auch zum Verweilen und Betrachten der toll ausgewählten Bilder gedacht.
Für
mich war die Lektüre sogar augenöffnend, ist es für mich
selbstverständlich in meiner Freizeit zu lesen. Dass jedoch vor etwas
mehr als hundert Jahren noch nicht jeder lesen konnte, geschweige denn
sich das Lesen leisten konnte, das war mir gar nicht so bewusst. Auch
dass es in anderen Ländern nach wie vor noch Analphabeten gibt, die gar
nicht in den Genuss des Lesens kommen können, hatte ich nicht vor Augen.
Man kann dieses Kleinod in eins weglesen oder aber immer mal wieder rein schauen, auch querlesen geht prima.
Fazit:
Das perfekte Geschenk für eine Leseratte, wenn ihr nicht nur
Buchgutscheine verschenken möchtet. Gern spreche ich eine Kaufempfehlung
aus!
Bewertung: 5/5 Sternen
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Nr. 2: "Das Leuchten jenes Sommers" von Nikola Scott
Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: Wunderlich; Auflage: 1. (16. April 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3805200382
ISBN-13: 978-3805200387
Inhaltsangabe:
Zwei Frauen, geboren in unterschiedlichen Jahrzehnten, durch ein Schicksal verbunden.
August
1939: Auf dem malerischen Anwesen Summerhill in Cornwall lebt die junge
Maddy zurückgezogen von der Welt und dem drohenden Krieg. Als ihre
geliebte Schwester Georgiana von einer langen Reise zurückkehrt, bringt
sie ihren neuen Freund Victor mit. Maddy ist der düstere junge Mann auf
Anhieb unsympathisch. Aber sie ahnt nicht, wie groß die Gefahr wirklich
ist...
Siebzig Jahre später führt ein Auftrag die junge Fotografin
Chloe nach Summerhill. Sie hat gerade erfahren, dass sie schwanger ist.
Eigentlich eine freudige Nachricht, aber Chloes Gefühle sind gespalten.
In Summerhill stößt sie auf ein Geheimnis, das Jahrzehnte zurückliegt --
und das die Kraft hat, ihr ganzes Leben auf den Kopf zu stellen...
Autoreninfo:
Nikola Scott ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Nach dem
Studium arbeitete sie jahrelang in verschiedenen Verlagen in
Großbritannien und den USA. Sie lebt inzwischen mit ihrer Familie in
Frankfurt. Bei Wunderlich erschien von ihr bereits "Zeit der Schwalben".
Meine Meinung:
Titel: Feuerwerk der Emotionen...
Die
Leseprobe hatte mir so gut gefallen, dass ich das Buch unbedingt lesen
wollte und ich bekam so viel mehr als nur eine tolle Geschichte...
In
der Erzählung geht es um zwei Frauen, die in unterschiedlichen
Jahrhunderten groß geworden sind, aber die dennoch eins eint: ein
Geheimnis, dass ihr Leben belastet. Als die Frauen sich durch einen
Zufall begegnen, ändert dies einiges. Wird ihrer beider Leben eine Wende
erfahren?
Zunächst
einmal muss ich den tollen Schreibstil der Autorin loben, bei dem man
sich sofort zu Hause und geborgen fühlt. Frau Scott hat eine sehr
eindringliche Art, die Dinge zu beschreiben. Beim Lesen jagte eine
Emotion die nächste, denn ich hatte sowohl Gänsehaut als auch Tränen in
den Augen. Und schmunzeln musste ich an einigen Stellen auch. Ihr merkt
schon, dass ich absolut ins Schwärmen abdrifte, aber zu Recht, denn der
Roman hat mich wirklich von der ersten bis zur letzten Seite gepackt,
weshalb ich ihn regelrecht inhaliert habe.
Maddy
mochte ich auf Anhieb gern. Ich konnte ihr besonderes Verhältnis zu
ihrer großen Schwester voll und ganz verstehen, habe ich schließlich
selbst jahrelang zu meiner großen Schwester aufgeschaut. Das Erlebnis,
was Maddy in jungen Jahren mitmachen musste, konnte einfach nur prägend
für ihr weiteres Leben sein. Ich hatte absolutes Verständnis dafür, dass
sie sowohl an Summerhill hing als auch dass sie sich so zurückgezogen
hat. Die Enthüllung ihres Geheimnisses hat mir den Atem geraubt.
Mit
Chloe konnte ich mich auf Anhieb identifizieren und es tat mir in der
Seele weh zu lesen was sie in ihrer Ehe erleben musste, ging es mir mit
meinem Mann schließlich ganz ähnlich. Ihre Selbstzweifel haben mich sehr
nachdenklich gestimmt. Es ist schon erstaunlich wieviel Macht eine
einzelne Person auf einen ausüben kann.
Der
Autorin ist es unglaublich gut gelungen zu zeigen wie Liebe sein kann,
denn es gibt nicht nur die erfüllende Liebe zwischen einem Paar, sondern
so viele unterschiedliche Facetten davon. Die einen förderlich für ein
glückliches Leben, die anderen jedoch zerstören das Glück.
Mit
diesem Buch ist es Nikola Scott gelungen mich als Fan ihrer Bücher zu
gewinnen, denn dieser Roman hat Potential Lieblingsbuch zu werden.
Fazit:
Eine emotional aufwühlende Geschichte, die ich jedem nur zu gern ans
Herz lege. Ganz großes Kino, muss man auf jeden Fall gelesen haben.
Klasse!
Bewertung: 5/5 Sternen
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Nr. 1: "Finde deinen Style!: Und fühle dich endlich wohl mit dir selbst" von Miyabi Kawai und Manuel Cortez
Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch; Auflage: 2. (24. April 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499633426
ISBN-13: 978-3499633423
Inhaltsangabe:
Schönheit ist keine Frage der Kleidergröße – die Philosophie der
beliebten Modeexperten Miyabi Kawai und Manuel Cortez hat viele Fans
gefunden. Vor allem werden sie aber für ihre sympathischen, klugen und
sensiblen Moderatschläge geliebt. Ihr Styleguide ist ein Buch mit vielen
Anleitungen und Tipps, aber ohne Verbote oder "No-Go’s". Es geht darum,
sich selbst in seiner Kleidung lieben zu lernen, sich nicht bloß darin
zu verstecken und mutig damit zu zeigen, wer man ist. Kleidung ist nicht
zum Kaschieren da – sondern kann uns helfen, uns selbst auszudrücken.
Autoreninfo:
Miyabi
Kawai, geboren 1974 in Berlin, ist Modedesignerin, Kostümbildnerin und
Stylistin mit deutsch-japanischen Wurzeln. Als Kreativteam für TV-Shows
wie "X-Factor" und "Got to Dance" startete sie ihre Zusammenarbeit mit
Manuel Cortez im Kostüm- und Stylingbereich. Ab 2014 standen sie für
drei erfolgreiche Staffeln ihrer gemeinsamen Stylingshow "Schrankalarm"
auf Vox vor der Kamera.
Manuel Cortez, geboren 1979 in Freiburg
im Breisgau, ist Schauspieler, Stylist, künstlerischer Leiter und
Videoregisseur. Als Kreativteam für TV-Shows wie "X-Factor" und "Got to
Dance" startete er seine Zusammenarbeit mit Miyabi Kawai im Kostüm- und
Stylingbereich. Ab 2014 standen sie für drei erfolgreiche Staffeln ihrer
gemeinsamen Stylingshow "Schrankalarm" auf Vox vor der Kamera.
Meine Meinung:
Titel: Dein Stilberater für die Tasche...
Ich
habe die TV- Sendung "Schrankalarm" mit dem Autorenduo gern geschaut
und mich gefreut, dass sie zum Thema Style ein Buch herausgebracht
haben.
Das
Buch ist ein toller Berater für jede Frau, denn die Kernaussage ist
stets: sei du selbst, egal welche Figur du hast, denn es gibt keine
Problemfigur.
Die
Autoren klären auf wie man seinen Kleiderschrank entrümpelt, Kleidung
richtig pflegt und aufbewahrt, wie man mit kleinen Handgriffen
umschneidern kann und was Kleidung für einzelne Körpertypen und - formen
tun kann.
Positiv
an dem Buch ist vor allem, dass es unglaublich unterhaltsam und
freundlich geschrieben ist. Nie gibt es den erhobenen Zeigefinger,
sondern Tipps wie man es besser machen könnte, aber nicht muss.
Am
besten hat mir der Part mit den Bodytypes gefallen und was welchen Typ
unterstreicht. Hier habe ich noch einiges dazugelernt. Zudem wurde ich
durch die Lektüre animiert endlich mal meinen Kleiderschrank auszumisten
und Ungetragenes endlich los zu werden.
Die 10 goldenen Stylingregeln fand ich enorm interessant. Gerade zum Thema Basics habe ich neue Ideen gewinnen können.
Mir
hat besonders gefallen, dass die Autoren wert darauf legen, dass man
sich nicht verkleidet. Man soll sich wohlfühlen und mögen und erst dann
kommen andere und deren Meinungen.
Fazit: Ich kann nur eine klare Kaufempfehlung aussprechen, da hier Body Positivity groß geschrieben wird. Klasse!
Bewertung: 5/5 Sternen