Nr. 8: "Otto" von Dana von Suffrin
Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch; Auflage: 2 (22. August 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462052578
ISBN-13: 978-3462052572
Inhaltsangabe:
Für sein Umfeld war Otto, der pensionierte Ingenieur, schon immer eine
Heimsuchung. Aber als er aus dem Krankenhaus zurückkehrt, ist alles noch
viel schlimmer. Nach wie vor ist er aufbrausend, manipulativ,
distanzlos und von wahnwitzigen Einfällen beseelt – aber jetzt ist er
auch noch pflegebedürftig. Seinen erwachsenen Töchtern macht er
unmissverständlich klar: Ich verlange, dass ihr für mich da seid. Und
zwar immer! Für Timna und Babi beginnt ein Jahr voller unerwarteter
Herausforderungen, aber auch der Begegnung mit der eigenen Vergangenheit
und Familiengeschichte, die so schräg ist, dass Außenstehende nur den
Kopf schütteln können. Klug, liebevoll und mit sehr viel schwarzem Humor
erzählt Dana von Suffrin, wie Timna versucht, ihre dysfunktionale
Familie zusammenzuhalten, ohne selbst vor die Hunde zu gehen.
Autoreninfo:
Dana
von Suffrin wurde 1985 in München geboren. Sie studierte
Politikwissenschaft, Neuere und Neueste Geschichte und Komparatistik in
München, Neapel und Jerusalem. Seit 2009 ist sie Museums- und
Stadtführerin in München. 2017 Promotion mit einer Arbeit zur Rolle von
Wissenschaft und Ideologie im frühen Zionismus, seitdem Postdoc an der
LMU. Sie lebt in München.
Meine Meinung:
Titel: Papa also bitte...
Die
etwas ungewöhnliche Aufmachung des Romans hat mich auf ihn aufmerksam
gemacht. Es ist schon seltsam wie einen die dunklen Augen da anschauen.
In
der Geschichte geht es um Timna und Babi, die seit Jahren von ihrem
Vater tyrannisiert werden. Nun ist er krank und benötigt besondere
Hilfe, was den jungen Frauen einiges abverlangt. Aber was soll man
machen, wenn man den Vater trotz allem irgendwo noch lieb hat?
Die
Ich- Erzählerin Timna stellt uns in kleinen Anekdoten ihre verrückte
Familie vor. Dies geschieht nicht unbedingt in chronologischer
Reihenfolge, weshalb man beim Lesen durchaus Acht geben muss. Einige
Geschichten sind traurig, andere lustig und manche doch recht seltsam
und abgefahren, aber alle haben eins gemeinsam: sie sind unterhaltsam.
Positiv
anmerken möchte ich den schwarzen Humor, der sich durch das ganze Buch
zieht. Ich habe wirklich sehr oft schmunzeln müssen bei der Lektüre.
Ebenfalls gut gefallen hat mir, dass die Autorin eine Familie darstellt,
die sich eben nicht immer grün ist und auch manchmal so gar nicht
leiden kann. Alle dargestellten Probleme wie Ehescheidung, Alkoholismus
und ähnliches sind doch sehr aus dem Leben gegriffen.
Auch
wenn Papa Otto echt ein kleines Ungeheuer ist, so kann man ihm auf
weiter Strecke einfach nicht böse sein, da er meist ja nur das Beste für
seine Familie will. Mich hat er an meinen Großvater väterlicherseits
erinnert, der auch jede Mark am liebsten fünf Mal umgedreht hätte.
Sprachlich
mochte ich den Roman ebenfalls gern, vor allem die Bilder, die die
Autorin verwendet. So werden die Schwestern quasi wie reife Tomaten
abgepflückt und ähnliche Vergleiche.
Gestört
hat mich im Text lediglich, dass immerzu Ergänzungen in Klammern
stehen, welche den Lesefluss doch ganz schön gestört haben.
Fazit:
Eine Erzählung über eine durchgeknallte Familie, die doch gar nicht so
unnormal ist. Wer spezielle Familiengeschichten mag, der wird sich hier
wohl fühlen. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.
Bewertung: 4/ 5 Sternen
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Nr. 7: "Poet X" von Elizabeth Acevedo
Broschiert: 352 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch; Auflage: 1. (20. August 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499001861
ISBN-13: 978-3499001864
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Inhaltsangabe:
Xiomara hat ihre Worte immer für sich behalten, so wie ihre
strenggläubige Mutter es verlangt. In ihrem Viertel in New York
übernehmen stattdessen Fäuste das Reden. Doch X hat Geheimnisse: ihre
Gefühle für Aman aus ihrer Klasse; ihr Notizbuch voller Gedichte, das
sie unter dem Bett versteckt – und ein Slam-Poetry-Club, der all diese
Geheimnisse ans Licht bringen wird. Denn auf der Bühne bricht Xiomara
schließlich ihr Schweigen und verlangt, von allen gehört zu werden.
Autoreninfo:
Elizabeth Acevedo wuchs in New York auf. Ihre Lyrik ist beeinflusst vom
Dominikanischen Bolero und vom harten Sound ihrer geliebten
Geburtsstadt. Sie ist eine gefeierte Poetry Slammerin. "Poet X" ist ihr
erster Roman. Elizabeth Acevedo lebt und arbeitet in Washington DC.
Meine Meinung:
Titel: Meine Worte machen mich stark!
Ich
bin eher zufällig über dieses Buch gestolpert und ich kann nur sagen,
dass der Klappentext nicht annähernd wiedergibt, was dieses tolle Buch
dem Leser schenkt.
In
der Geschichte geht es um Xiomara, kurz X, die von ihrer strengen
Mutter unterdrückt wird und eigentlich nur funktionieren soll ohne
jegliche Emotionen. Doch welcher Mensch kann das? In ihren Texten und
Gedichten kann sie ihre Gefühle verpacken und versuchen ihr Schweigen zu
brechen. Wird ihr dies gelingen?
Das
Besondere an dem Buch ist, dass dem Leser die Handlung in Form von
Gedichten aus der Ich- Perspektive von Xiomara nahe gebracht wird. So
etwas hatte ich vorher noch nie in der Hand und ich habe die lyrischen
Texte wirklich sehr genossen.
Durch
die Erzählform ist man unglaublich nah an X dran, ihre Emotionen haben
mich teilweise überwältigt, da man wirklich sehr intensiv mitfühlen
kann. Zudem ist X ein ganz normales Mädchen mit typischen Problemen und
nicht der Typ Cheerleader, den andere beneiden würden. Ich habe mich bei
ihr sehr wohl gefühlt.
Am
meisten bedrückt hat mich das Verhalten der Mutter. Wie kann man sich
nur so sehr in seinem Glauben verlieren, dass man den Blick auf die
Realität verliert?
Die
Autorin beschreibt wunderschön wie sich die erste Liebe anfühlt und wie
einfach es manchmal sein kann Freundschaften zu schließen und zu
wissen, dass die eigenen Freunde immer hinter einem stehen werden.
Fazit:
Ein Buch für jung und alt, welches ihr euch definitiv nicht entgehen
lassen solltet. Nicht umsonst wurde es mit Preisen ausgezeichnet. Ich
kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Spitze!
Bewertung: 5/ 5 Sternen
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Nr. 6: "Das Erbe" von Ellen Sandberg
Broschiert: 512 Seiten
Verlag: Penguin Verlag; Auflage: Originalausgabe (28. Oktober 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 332810402X
ISBN-13: 978-3328104025
Inhaltsangabe:
Spätsommer 2018. Über Nacht ist Mona Lang reich. Ihre Großtante Klara
hat ihr ein großes Haus in München-Schwabing vermacht, denn sie war sich
sicher: "Mona wird das Richtige tun." Was damit gemeint ist, versteht
Mona nicht. Doch kaum hat sie Klaras Erbe angetreten, kommt sie einer
Intrige auf die Spur, die sich um die Vergangenheit des Hauses rankt –
und um ihre Familie. München 1938. Die junge Klara belauscht an
der Salontür ein Gespräch zwischen ihrem Vater und ihrem Vermieter, dem
jüdischen Unternehmer Jakob Roth. Es geht um die bevorstehende
Auswanderung der Roths – und ein geheimes Abkommen …
Autoreninfo:
Ellen
Sandberg ist das Pseudonym der erfolgreichen Münchner Autorin Inge
Löhnig. Ihre Krimis und Romane stehen regelmäßig in den Top Ten der
SPIEGEL-Bestsellerliste. Sie arbeitete zunächst in der Werbebranche, ehe
sie sich ganz dem Schreiben widmete. Nach dem sensationellen Erfolg von
"Die Vergessenen" befasst sich Ellen Sandberg auch in ihrem nächsten
groß angelegten Spannungs- und Familienroman "Das Erbe" mit einem Thema,
das ihr ein persönliches Anliegen ist: den Verbrechen der NS-Zeit und
der Notwendigkeit, diese nicht zu vergessen.
Meine Meinung:
Titel: Wenn deine Familie die größte Strafe ist...
Seit
"Die Vergessenen" habe ich einen Narren an der Schreibe der Autorin
gefressen und daher musste ich unbedingt dieses Buch lesen. Leider bekam
ich nicht so ganz das was ich mir gewünscht hatte.
In
der Geschichte geht es um Mona, die von ihrer Großtante erbt und das
nicht gerade wenig. Doch das Erbe scheint auf einer Lüge aufgebaut zu
sein. Mona begibt sich auf Spurensuche und gerät dabei in einen Strudel
von Missgunst und Neid. Ist das Erbe es wirklich wert?
Die
Autorin eröffnet drei Handlungsstränge, die anfänglich nichts
miteinander zu tun haben. Zwei davon spielen in der Gegenwart rund um
Mona und Sabine, der dritte in der Vergangenheit um Klara.
Es fällt mir wirklich nicht leicht etwas über diesen Roman zu schreiben, da ich sehr zwiegespalten bin.
Mona
als Hauptfigur mochte ich anfänglich richtig gern, einfach weil sie
eine gute Seele ist und mehr für andere tut als für sich selbst. Leider
ist sie in einigen Belangen sehr naiv und ich wollte sie ein ums andere
Mal wach rütteln. Moralisch ist sie eine tolle Persönlichkeit, aber ihr
Handeln konnte ich nicht immer nachvollziehen, weshalb mir manchmal auch
der Zugang zu ihr fehlte.
Alle
anderen Figuren, sei es nun Sabine mit ihrer Familie, Großtante Klara
oder eben auch Monas Familie, sind alle einfach nur furchtbar. Beim
Lesen musste ich mich daher des Öfteren aufregen, denn diese Personen
sind alle so egoistisch und von Hass, Neid und Geldgier getrieben, dass
es kaum noch auszuhalten war. Ich mochte wirklich niemanden und war
entsetzt über deren Äußerungen und Taten.
Als
ich mit der Lektüre begann, war ich von den ersten 150 Seiten unfassbar
gefesselt und glaubte fest an einen neuen Spitzentitel der Autorin, da
ich regelrecht in die Handlung gesogen wurde. Der Mittelteil driftete
dann leider furchtbar ins Kitschige ab und ich hatte eher das Gefühl
einen Schicksalsroman aus der Feder von Hera Lind zu lesen. Im letzten
Abschnitt wurde es dann zwar wieder deutlich besser, aber dieser war
dann so voll gepackt mit Wendungen, dass es nicht mehr so realistisch
wirkte wie am Anfang.
Am
Ende klärt sich nahezu alles auf und man kann als Leser alles
nachvollziehen und verstehen, so dass ich mit dem Schluss zufrieden bin.
Und dennoch bleibe ich nach der Lektüre geschockt zurück, da mich die
vielen fiesen Persönlichkeiten und deren Äußerungen sehr mitgenommen
haben.
Fazit:
Ein Buch mit zahlreichen Schwächen über ein interessantes Thema,
welches noch öfter besprochen werden sollte. Fans der Autorin sollten
zugreifen, Neulingen rate ich eher zu "Die Vergessenen" und "Der
Verrat", da ich diese deutlich besser fand. Ich kann nur bedingt eine
Leseempfehlung aussprechen.
Bewertung: 3/ 5 Sternen
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Nr. 5: "TausendMalSchon" von Marah Woolf
Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Dressler (23. September 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3791501305
ISBN-13: 978-3791501307
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Inhaltsangabe:
Es gibt drei Dinge, die die 18-jährige Sasha sich fest vorgenommen hat: Sie
wird in diesem Leben ihre Bestimmung nicht annehmen. Sie wird niemanden
wegen ihrer Gabe in Gefahr bringen und ihre Seelenmagie tief in sich
verschließen. Auf der sturmumtosten Atlantikinsel Alderney ließen
sich diese Vorhaben in die Tat umsetzen, aber dann taucht eines Nachts
Cedric de Gray auf. Erst rettet er sie vor dem Ertrinken und dann vor
einem Seelenjäger, der es auf Sashas kostbare Seele abgesehen hat. Doch
diese übt auch auf Cedric einen unwiderstehlichen Reiz aus, denn mit nur
einem Splitter davon, könnte er ewig leben.
Autoreninfo:
Marah
Woolf wurde 1971 in Sachsen-Anhalt geboren, wo sie auch heute noch
mit ihrem Mann und drei Kindern lebt. Sie studierte Geschichte und
Politik und erfüllte sich mit der Veröffentlichung ihres ersten Romans
2011 einen großen Traum. Seitdem haben die Bücher sich als E-Book, Hör-
oder Taschenbuch mehr als 1 Million Mal verkauft. Der erste Teil der
vierteiligen MondLichtSaga "MondSilberLicht" wurde auf der Leipziger
Buchmesse 2013 mit dem ersten Indie-Autoren-Preis ausgezeichnet. Der
dritte Teil der BookLessSaga erhielt 2014 von den Lovelybookslesern,
Deutschlands größter Leserplattform, den ersten Preis in der Kategorie
Fantasy. Seit 2017 veröffentlicht Marah Woolf beim renommierten
Dressler-Verlag. Jeder der drei Teile der GötterFunkeSaga schaffte den
Sprung auf die Spiegelbestsellerliste. Ihre Bücher gibt es mittlerweile
in französischer, englischer, polnischer, ungarischer und koreanischer
Sprache.
Meine Meinung:
Titel: Die Magie der Seelenverwandten...
Ich
habe dieses Buch auf Empfehlung gekauft, da mir eine Freundin bereits
mehrfach von der Autorin vorgeschwärmt hatte. Aufgrund seiner Optik
hätte ich es gewiss nicht erstanden, was wirklich schade gewesen wäre,
denn dann hätte ich richtig was verpasst.
In
der Geschichte geht es um Sasha, die vor ihrer Bestimmung fliehen will.
Dieses Schicksal hat bereits für einen Unfall gesorgt, von dem sie eine
Narbe im Gesicht davon trug, die sie nur zu gern versteckt. Doch hat
sie überhaupt eine Wahl? Auf der Insel Alderney gelingt ihr dies recht gut, doch dann taucht Cedric de Gray auf und nichts ist mehr wie zuvor. Was soll Sasha nur tun?
Ich
lese eher selten Fantasy und Liebesgeschichten, aber diese hat mich
regelrecht verzaubert und erinnerte mich an meine einstige Liebe zu der
Twilight Saga.
Die
Handlung wird uns über Sasha als Ich- Erzählerin nahe gebracht, was mir
gut gefiel, da wir ihre Gedanken und Gefühle so live miterleben können.
Dies sorgte für den ein oder anderen Gänsehautmoment.
Sasha
als Hauptfigur gefiel mir enorm, da sie ein Mädchen wie du und ich ist
mit Ecken und Kanten. Sie ist keine Schönheit, sondern weiß durch
Charakter zu überzeugen. Ich mochte, dass sie in erster Linie an andere
denkt und nicht ausschließlich an sich.
Cedric
de Gray als Protagonist lässt sicher einigen Leserinnen das Herz höher
schlagen. Ich konnte ihn mir sehr gut vorstellen und verstehen, was für
eine Faszination er auf Sasha ausübt. Bei mir hätte er auch direkt mein
Helfersyndrom angesprochen.
Die
Idee mit der Seelenmagie war für mich etwas komplett Neues und das
mochte ich sehr. Die Erklärungen zu Seelenmagierinnen, Seelenlosen,
Seelenjägern und Co waren verständlich und nachvollziehbar. Ich
persönlich würde es schön finden, wenn es so etwas tatsächlich gibt,
ganz besonders die Seelenverwandtschaft zu einem geliebten Menschen.
Der
Roman bietet alles was ein gutes Buch braucht: Spannung, Liebe ohne
extrem kitschig zu sein, tolle Fantasymomente und liebenswerte Figuren.
Was will man mehr?
Mein
einziger Wunsch für dieses Buch an den Verlag wäre lediglich: eine
Ausgabe für Erwachsene mit weniger mädchenhaften Einband und eben diese
Ausgabe für die angesprochene Altersklasse. Ich denke so würden noch
mehr Jugendliche und auch erwachsene Frauen das Buch lesen. Ich hab es
öfter in der Bahn gelesen und wurde etwas komisch angeschaut,
wahrscheinlich weil die meisten sich fragten was ich da für ein
Kinderbuch lesen würde.
Fazit:
Ein wundervolles Buch, was ich gern jedem interessierten Leser ans Herz
legen möchte, der etwas für Magie und Gefühle übrig hat. Ich werde auf
jeden Fall weitere Bücher der Autorin lesen.
Bewertung: 5/ 5 Sternen
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Nr. 4: "Das Geschenk" von Sebastian Fitzek
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Droemer HC; Auflage: 3. (23. Oktober 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426281546
ISBN-13: 978-3426281543
Inhaltsangabe:
Milan Berg steht an einer Ampel, als ein Wagen neben ihm hält. Auf dem
Rücksitz ein völlig verängstigtes Mädchen. Verzweifelt presst sie einen
Zettel gegen die Scheibe. Ein Hilferuf? Milan kann es nicht lesen – denn
er ist Analphabet! Einer von über sechs Millionen in Deutschland. Doch
er spürt: Das Mädchen ist in tödlicher Gefahr. Als er die Suche nach
ihr aufnimmt, beginnt für ihn eine albtraumhafte Irrfahrt, an deren Ende
eine grausame Erkenntnis steht: Manchmal ist die Wahrheit zu
entsetzlich, um mit ihr weiter zu leben - und Unwissenheit das größte
Geschenk auf Erden.
Autoreninfo:
Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor
von Psychothrillern. Seit seinem Debüt "Die Therapie" (2006) ist er mit
allen Romanen ganz oben auf den Bestsellerlisten zu finden. Seine Bücher
wurden bereits 10 Millionen Mal verkauft, in vierundzwanzig Sprachen
übersetzt und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und
Theateradaptionen. Als erster deutscher Autor wurde Sebastian Fitzek
mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er lebt
mit seiner Familie in Berlin.
Meine Meinung:
Titel: Irrungen und Wirrungen eines Analphabeten...
Fragt mich nicht wieso, aber ich greife immer wieder zu einem Fitzek, um dann doch nicht so recht das zu bekommen was ich will.
In
der Geschichte geht es um den Analphabeten Milan, der bei einer
Autofahrt ein Mädchen vermeintlich in Not entdeckt. Leider kann er ihren
Zettel nicht entziffern, da er nicht lesen kann. War sie wirklich in
Not oder war das nur ein Scherz und auf dem Blatt Papier stand nur ein
Witz? Milan begibt sich auf die Suche und setzt damit etwas in Gang, was
sein Leben verändern wird und das nicht zum Guten.
Über den Inhalt des Buches kann man nicht wirklich etwas schreiben, da man sonst zu viel verraten würde.
Für
das Buch spricht in jedem Fall die Thematik Analphabetismus, denn viele
sind betroffen und keiner macht sich wirklich Gedanken darüber wie
eingeschränkt diese Menschen in ihrer Lebensentfaltung sind. Hier hat
mir Herr Fitzek die Augen geöffnet. Zudem habe ich das Buch an einem Tag
in einem Rutsch gelesen, so dass es mich ja irgendwie gefesselt hat.
Beim
vorliegenden Thriller merkt man sehr deutlich, dass er für den
Mainstream geschrieben worden ist. Viele, kurze Kapitel, große Schrift,
derbe Sprache und übertriebene Gewaltszenen sorgen für den nötigen
Nervenkitzel. Wirklich anspruchsvoll ist die Lektüre nicht und mitdenken
oder gar kombinieren muss man ebenfalls nicht.
Gefühlt
gibt es alle 30 Seiten eine Wendung, die man selten vorhersieht, da sie
so aus der Luft gegriffen sind, dass sie selten realistisch und
nachvollziehbar auf mich wirkten.
Für
die Figuren konnte ich mich ehrlich gesagt auch nicht erwärmen.
Natürlich hat man Mitleid mit Milan, aber das reicht eben nicht um ihn
sympathisch zu finden. Auch seine Freundin Andra blieb mir fast komplett
bis zum Ende ein Rätsel. Die Auflösung um sie war dann aber durchaus
interessant.
Ganz
zum Schluss hat mich Herr Fitzek dann aber doch gecatched mit seinem
Verwirrspiel, denn ich bin ihm wirklich auf dem Leim gegangen. Kurz hat
mich das verwirrt und ich fand es etwas albern, aber jetzt mit ein wenig
Abstand von der Lektüre finde ich es dann doch gelungen.
Fazit:
Fitzek Fans werden dieses Buch eh lesen, aber in meinen Augen kann er
das besser, weshalb ich nur bedingt eine Leseempfehlung ausspreche. Lest
lieber "Noah" oder "Das Joshua-Profil", wenn ihr was richtig Gutes von
ihm lesen wollt.
Bewertung: 3/ 5 Sternen
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Nr. 3: "Postscript - Was ich dir noch sagen möchte" von Cecelia Ahern
Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: FISCHER Krüger; Auflage: 2. (23. Oktober 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3810530670
ISBN-13: 978-3810530677
Inhaltsangabe:
Vor sieben Jahren ist Holly Kennedys geliebter Mann Gerry viel zu jung
an Krebs gestorben. Er hat ihr ein wunderbares Geschenk hinterlassen:
eine Reihe von Briefen, die sie durch die Trauer begleitet haben. Holly
ist stolz darauf, dass sie sich inzwischen ein neues Leben aufgebaut
hat. Da wird sie von einer kleinen Gruppe von Menschen angesprochen, die
alle unheilbar krank sind. Inspiriert von Gerrys Geschichte, möchten
sie ihren Lieben ebenfalls Botschaften hinterlassen. Holly will
nicht in die Vergangenheit zurückgezogen werden. Doch als sie beginnt,
den Mitgliedern des "P.S. Ich liebe Dich"-Clubs zu helfen, wird klar:
Jeder von uns kann seinen ganz eigenen Lebenssinn finden. Und die Liebe
weitertragen. Wenn wir uns nur auf die Frage einlassen: Was will ich
heute noch sagen und tun, falls ich morgen nicht mehr da bin?
Autoreninfo:
25 Millionen weltweit verkaufte Bücher und ein Ausnahmetalent: Was
Cecelia Ahern als Schriftstellerin auszeichnet, ist ihre Phantasie, mit
der sie den Alltag wunderbar macht und Geschichten erzählt, die Herzen
berühren. Und sie ist vielseitig wie wenige andere: Cecelia Ahern
schreibt Familiengeschichten genauso wie Liebesromane und Jugendbücher,
sie verfasst Novellen, Storys, Drehbücher, Theaterstücke und
Serien-Treatments. Ihre Werke erobern jedes Mal die Bestsellerlisten,
viele davon wurden verfilmt, so zum Beispiel "P.S. Ich liebe Dich" mit
Hilary Swank oder "Für immer vielleicht" mit Sam Claflin. Cecelia Ahern
wurde 1981 geboren, hat Journalistik und Medienkommunikation studiert
und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im Norden von Dublin.
Meine Meinung:
Titel: Was danach geschah...
Ich
glaube ich zähle zu den vielen Lesern, die sich in "P.S. Ich liebe
dich" verliebt haben und seitdem Cecelia Ahern mit großer Begeisterung
lesen. Mit einer Fortsetzung der Geschichte hatte ich nicht gerechnet,
aber umso neugieriger war ich darauf.
Seit
Hollys Mann vor sieben Jahren gestorben ist, hat sich ihr Leben gehörig
verändert. Sie ist zufrieden und sogar wieder in einer neuen
Partnerschaft. Als sie sich dazu überreden lässt an einem Podcast
teilzunehmen, stellt das ihr Leben auf den Kopf, denn die Hörer wollen
alles über sie und Gerry wissen. Wird dies alte Wunden aufreißen und sie
wieder in den Abgrund ziehen?
Zunächst
einmal muss ich gestehen, dass es unheimlich schön war wieder von Holly
zu lesen und dass sie diesen harten Verlust so gut verarbeitet hat. Ich
glaube das gibt Lesern in einer ähnlichen Situation Hoffnung.
Die
Idee mit dem "P.S. Ich liebe dich"- Club fand ich gut und deren
Mitglieder und ihr Schicksal berühren einen beim Lesen. Ich denke jeder
Leser wird hier außer Holly eine weitere Lieblingsfigur finden.
Ich
mochte Ginika mit ihrer kleinen Tochter Jewel am liebsten. Das
Schicksal hat es mit ihr nicht gut gemeint und dennoch gibt sie alles
für ihr Kind und wächst über sich hinaus.
Nun
zu meinen Kritikpunkten. Klar konnte ich verstehen, dass Holly helfen
will, aber sie gibt dafür gefühlt ihr eigenes Leben auf. Das mochte ich
nicht und erschien mir auch etwas unrealistisch. Sicher kann sie durch
den Job bei ihrer Schwester häufiger auf der Arbeit fehlen, aber
wirklich fair ist das ja nun nicht. Auch ihr Verhalten ihrem neuen
Partner gegenüber fand ich nicht angebracht.
Zudem
geht einfach alles viel zu glatt, was dazu führte, dass ich Spannung
vermisst habe. Vielmehr plätschert die Geschichte vor sich hin und es
ist immer klar, dass es gut ausgehen wird für Holly.
Ich
habe das Buch ganz gern gelesen, muss aber sagen dass ich diese
Fortsetzung nicht gebraucht hätte. Irgendwie ist Hollys Geschichte für
mich runder, wenn man nur "P.S. Ich liebe dich" liest.
Fazit:
Fans von Frau Ahern werden dieses Buch so oder so lesen. Ich kann nur
bedingt eine Empfehlung aussprechen, da sowohl der erste Teil als auch
andere Bücher von ihr deutlich besser sind.
Bewertung: 3/ 5 Sternen
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Nr. 2: "Vom Sinn unseres Lebens" von Michael Nast
Broschiert: 208 Seiten
Verlag: Edel Books - Ein Verlag der Edel Germany GmbH; Auflage: 1. (6. September 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3841906842
ISBN-13: 978-3841906847
Inhaltsangabe:
Zwischen Konsum- und Selfie-Wahn, Selbstoptimierung, Ichbezogenheit und
dem Schwelgen in Luxusproblemen macht Michael Nast deutlich, wie
zahlreich die Missverständnisse zwischen Ost und West im Alltag immer
noch sind. Heiter, philosophisch und nachdenklich, zeigen uns seine
Anekdoten eine Welt, in der das Miteinander immer mehr in den
Hintergrund gerät.Wo sind eigentlich die Werte, nach denen wir leben
wollen?
Autoreninfo:
Michael Nast, geboren 1975, landete mit "Generation Beziehungsunfähig"
den Bestseller des Jahres 2016 und wurde zum Sprachrohr einer ganzen
Generation. Mit seiner außergewöhnlichen Beobachtungsgabe ergründet er
Situationen und Tatsachen wie kein anderer. 2018 erschien mit "#EGOLAND"
sein erster Roman, der es zu Books at Berlinale schaffte, einem Forum
für vielversprechende Filmstoffe aus dem Verlagswesen. Michael Nast lebt
und arbeitet in Berlin als freier Kolumnist, Buch- und
Drehbuchautor.
Meine Meinung:
Titel: Mehr als nur ein Buch über Ost und West...
Ich
muss ehrlich gestehen, dass ich aufgrund der Aufmachung des Buches nie
darüber gestolpert wäre, weil es einfach so unglaublich schlicht
aussieht. Ich hab jedoch bei einer Freundin in das Buch reinlesen können
und war sofort gefesselt. Optik allein ist eben doch nicht alles, was
wohl nicht nur für Bücher gilt.
Im
Buch beleuchtet Herr Nast nicht nur witzige Anekdoten über die
Unterschiede zwischen Ost und West, sondern auch wie unsere heutige
Gesellschaft tickt mit ihrem Selfie- und Optimierungswahn.
Der
Autor findet die richtigen Worte und in seinen kleinen Geschichten
findet man sich einfach wieder. Egal ob es dabei um das Finden oder
Ausbleiben der Liebe geht, um Freundschaften oder die Anonymität in der
Großstadt. Dabei schafft er immer wieder eine Brücke in die
Vergagenheit, wie lief es damals und wie ist es heute.
Aus
vielen der Geschichten geht hervor, dass alles im Leben nur noch Konsum
ist und genauso ist unsere aktuelle Gesellschaftt leider. Einen Klick
entfernt ist die große Liebe, einen Klick entfernt das nächste tolle
Smartphone oder die teure Designerjeans. Und dann kommt noch hinzu, dass
viele nur noch an sich selbst denken. Wenn man anders ist und nicht die
Ellenbogen ausbreitet, dann wird man komisch angeguckt und sorgt für
Unverständnis.
Ich
habe das Buch über mehrere Abende genossen. Man kann die Geschichten in
einem Stück lesen oder auch einzeln. Auch querlesen oder sich die ein
oder andere Abhandlung heraussuchen ist ebenfalls möglich.
Ich
bin sonst eher kein Fan von Ostgeschichten, weil diese meist nicht von
Menschen verfasst wurden, die die DDR selbst erlebt haben. Bei Herrn
Nast ist das anders und das spürt man auch, denn er beschreibt ein
Leben, was ich selbst erlebt habe.
Gut
gefallen hat mir zudem, dass nicht alles schlecht gemacht wird, sondern
das Positives und Negatives beleuchtet wird, aber nie mit erhobenen
Zeigefinger, sondern beobachtend und erfrischend.
Fazit: Endlich mal ein Sachbuch, welches mit Witz und Charme aufklärt und gleichzeitig unterhält. Klasse!
Bewertung: 5/ 5 Sternen
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Nr. 1: "Der Grolltroll ... grollt heut nicht!?" von Aprilkind
Gebundene Ausgabe: 32 Seiten
Verlag: Coppenrath; Auflage: 1 (22. August 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3649631644
ISBN-13: 978-3649631644
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 36 Monate - 6 Jahre
Inhaltsangabe:
Ich
kann auch anders! Davon ist der Grolltroll felsenfest überzeugt und
wettet darum mit seinen Freunden, einen Tag nicht zu grollen. Aber das
ist gar nicht so leicht. Denn als seine Freunde ihm den leckeren Kuchen
einfach vor der Nase wegschnappen, möchte er am liebsten mit den Füßen
auf den Boden stampfen. Und als ihm eine erschrockene Krähe mitten auf
die Nase macht, laut schreien. Ob der Grolltroll es trotzdem schafft,
die Wette zu gewinnen ...?
Autoreninfo:
Meine Meinung:
Titel: Ist denn heute niemand wütend?
Bei
dem vorliegenden Buch handelt es sich um den zweiten Band rund um den
Grolltroll. Man kann die Bände unabhängig von einander lesen, sollte
sich aber Band eins auf keinen Fall entgehen lassen.
Dieses
Mal will der Grolltroll seine Wut im Griff haben und wettet sogar. Aber
irgendwie ist am Wetttag einfach der Wurm drin und ständig passiert
etwas, dass der Grolltroll am liebsten seiner Wut freien Lauf lassen
würde. Hat er sie dennoch im Griff?
Das
Buch zeigt auch in der neuen Geschichte, dass Wut, Trauer und Angst zum
Leben dazu gehören und es jedem passieren kann und das nicht schlimm
ist, solange es nicht zur Gewohnheit wird.
Die
Zeichnungen von Stephan Pricken sind einfach nur wunderschön,
kindgerecht und liebevoll gestaltet. Auch beim mehrfachen Anschauen
entdeckt man immer noch etwas Neues.
Das
Kinderbuch kommt mit einem stabilen Hardcovereinband, der auch den ein
oder anderen Sturz aus Kinderhänden überstehen sollte. Die Seiten sind
aus festem Papier, was Kinderhände von Kleinkindern ab 2 Jahren aushält.
Für die ganz Kleinen ist es jedoch in meinen Augen noch nichts.
Fazit: Ein tolles Vorlesebuch, was man seinen Kindern und sich gönnen sollte. Danach sind schöne Träume garantiert.
Bewertung: 5/ 5 Sternen