Nr. 3: "Alles okay" von Nina LaCour
Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG (19. August 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3446264353
ISBN-13: 978-3446264359
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Inhaltsangabe:
Ein Roman über das Erwachsenwerden, so berührend und großartig, dass man
kaum atmen kann. Eine schmerzlich schöne Darstellung von Trauer und ein
Lobgesang auf die Kraft der Wahrheit. Marin hat alles hinter sich
zurückgelassen, ist Tausende Kilometer geflohen vor ihrem alten Leben,
vor dem Verlust ihres geliebten Großvaters. Doch eines Tages steht
plötzlich ihre beste Freundin Mabel vor der Tür. Und mit ihr all die
Erinnerungen an zu Hause, an Sommernächte am Strand. Mit ihrer
Beharrlichkeit gelingt es Mabel, Marin aus ihrem Kokon der Einsamkeit zu
befreien. Und Marin begreift, dass sie eine Wahl hat: weiter im
Verdrängen zu verharren oder zu ihren Freunden und ins Leben
zurückzukehren.
Autoreninfo:
Nina LaCour lebt mit ihrer Familie in der Bay Area nahe San Francisco,
wo sie auch aufgewachsen ist. Aus ihrer Abschlussarbeit am College
entstand ihr erster Jugendroman. Ihre Bücher sind in den USA Bestseller
und wurden vielfach ausgezeichnet. Alles okay gewann 2018 den Michael L.
Printz Award und ist ihr erstes Jugendbuch bei Hanser (2019). Nina
LaCour arbeitete als Buchhändlerin und Englischlehrerin, und
unterrichtet heute u. a. an der Hamline University. In ihrer Freizeit
kocht und gärtnert sie gern, außerdem liebt sie Ausflüge durch den
Norden Kaliforniens.
Meine Meinung:
Titel: Wenn die Trauer dich erwischt...
Das
Buch ist mir vor allem durch seine Optik aufgefallen und ich gestehe
gleich vorab, dass es sich hierbei um kein typisches Jugendbuch handelt,
da es doch sehr melancholisch ist und sich um ernste Themen dreht.
Daher sollte man sich an die Altersangabe des Verlages in jedem Fall
halten.
In
der Geschichte geht es um Marin, die im verwaisten Wohnheim Weihnachten
verbringen will. Warum fährt sie nicht zu ihrer Familie oder zu
Freunden? Was ist vorgefallen, dass sie sich so in der Einsamkeit
verliert?
Die
Handlung wird uns über Marin als Ich- Erzählerin nahe gebracht und dies
auf sehr traurige, teils melancholische Art und Weise. In meinen Augen
sollte daher niemand das Buch lesen, dem es gerade emotional nicht so
gut geht. Durch die Perspektivwahl ist man sehr nah an der Figur und
ihren teils negativen Emotionen.
Der
Einstieg ins Buch fiel mir anfänglich schwer, weil die Stimmung halt
sehr düster und negativ ist und man sich daran erst einmal gewöhnen
muss. Mit der Zeit erfährt man aber immer mehr und kann sowohl die
Stimmung als auch das Handeln von Marin nachvollziehen und sich in sie
hineinversetzen.
Mir haben vor allem die Abschnitte gefallen in denen es um die Beziehung zwischen Marin und ihrem Großvater geht.
Der
Autorin ist es sehr gut gelungen ein Buch über Freundschaft und die
erste Liebe zu schreiben. Man fühlt sich teils selbst in die eigene
Jugend zurückversetzt.
Das
Ende hat mich sehr froh gestimmt, da die Handlung komplett anders
ausgeht als ich es erwartet hatte und vor allem nicht so düster wie der
Roman angefangen hat.
Die
Thematisierung von Trauer und deren Verarbeitung finde ich bereits in
jungen Jahren sehr wichtig und schön, dass hier darüber gesprochen wird,
denn es kann jeden treffen.
Fazit:
Ein trauriges Buch, was noch lange in mir nachhallen wird. Ich werde
gewiss öfter nochmal an Marin zurückdenken, weil mich ihr Schicksal
berührt hat. Gern spreche ich eine Empfehlung aus. Gelungen!
Bewertung: 4/ 5 Sternen
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Nr. 2: "Der Sprung" von Simone Lappert
Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (28. August 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3257070748
ISBN-13: 978-3257070743
Inhaltsangabe:
Eine junge Frau steht auf einem Dach und weigert sich herunterzukommen.
Was geht in ihr vor? Will sie springen? Die Polizei riegelt das Gebäude
ab, Schaulustige johlen, zücken ihre Handys. Der Freund der Frau, ihre
Schwester, ein Polizist und sieben andere Menschen, die nah oder
entfernt mit ihr zu tun haben, geraten aus dem Tritt. Sie fallen aus den
Routinen ihres Alltags, verlieren den Halt – oder stürzen sich in eine
nicht mehr für möglich gehaltene Freiheit.
Autoreninfo:
Simone
Lappert, geboren 1985 in Aarau in der Schweiz, studierte am
Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. 2014 erschien ihr Debütroman
"Wurfschatten", der auf der Shortlist des aspekte-Preises stand. Sie
wurde mit dem Wartholz-Preis als beste Newcomerin ausgezeichnet, ist
Präsidentin des Internationalen Lyrikfestivals Basel und Schweizer
Kuratorin für das Lyrikprojekt "Babelsprech.International". Sie lebt und
arbeitet in Basel und Zürich.
Meine Meinung:
Titel: Was das Leben für einen jeden bereit hält...
Dieses
Buch wurde mir auf der Messe von einer Verlagsmitarbeiterin sehr ans
Herz gelegt, weshalb ich sehr gespannt darauf war. Und meine Erwartungen
wurden bei Weitem übertroffen.
In
der Geschichte geht es darum, dass eine junge Frau auf einem Dach steht
und sich wohl das Leben nehmen will. Was ist ihr passiert, dass sie
keinen Ausweg mehr sieht? Und was macht es mit ihrem Umfeld? Den
Gaffern? Der Familie? Kommt hier vielleicht jede Hilfe zu spät?
In
der Geschichte begleiten wir mittels eines beobachtenden Erzählers elf
Menschen, deren Leben sich durch den Sprung für immer verändern wird. Da
haben wir den Polizisten, der die junge Frau vom Suizid abhalten will,
ihren Freund, der nicht nachvollziehen kann wieso, die Schwester der
Frau, sowie zahlreiche Schaulustige, die mehr oder weniger mit der Sache
zu tun haben. Klar ist jedenfalls, dass wohl jeder Leser eine Figur
finden wird, mit der er sich identifizieren kann.
Meine
Lieblingsfigur war ganz klar Winnie. Ich mochte an ihr, dass sie trotz
der Hänseleien immer noch hilfsbereit ist und genau das tut, was sie zu
etwas Besonderem macht: zeichen und nebenbei anderen helfen.
Ansonsten
ist es der Autorin hervorragend gelungen Verpflechtungen zwischen den
einzelnen Figuren zu schaffen, die man im Leben nicht hätte erahnen
können und am Ende fügt sich alles sehr schlüssig und nachvollziehbar.
Mir gefiel vor allem, dass alles Geschilderte zwar teilweise
erschreckend, aber eben sehr menschlich ist.
Beim
Lesen des Sprungs vergisst man alles um sich herum. Für mein Empfinden
war durch den steten Figurenwechsel die Spannung besonders hoch.
Die
Auflösung zum Sprung selbst hat mich doch sehr geschockt. Nie im Leben
hätte ich mit so etwas gerechnet, aber ich möchte nicht zu viel andeuten
oder gar verraten. Die junge Frau kann ich daher nur voll und ganz
verstehen.
Fazit:
Ich habe diesen Roman sehr gern gelesen, da er mich emotional komplett
gepackt hat. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Ein Must- Read in
diesem Jahr!
Bewertung: 5/ 5 Sternen
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Nr. 1: "Mein Recht zu funkeln" von Riccardo Simonetti
Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Community Editions (28. September 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3960960514
ISBN-13: 978-3960960515
Inhaltsangabe:
Riccardo lebt seinen Traum. Vom Außenseiter wurde er zum Superstar.
Davon hat er jahrelang geträumt. In Klatschmagazinen bewunderte er die
Stars und Sternchen, denen er sich so viel verbundener fühlte als seinem
persönlichen Umfeld. Er wollte so sein wie sie und vor allem: Er wollte
dabei ganz er selbst sein. Doch der Weg dahin war steinig. Riccardo
schreibt über schwere Zeiten, in denen er viel Kritik, Hohn und Spott
erntete. Er erzählt von den Anfängen als Blogger und
Modemagazin-Praktikant, von seiner großen Liebe zu Hollywood, wo er sich
Zuhause fühlt, und dem schillernden Leben, das er heute führt.
Autoreninfo:
Riccardo Simonetti gehört zu den gefragtesten männlichen Bloggern
Deutschlands und ist erfolgreiches TV-Gesicht. Seine Fans lieben ihn für
seinen extravaganten Stil und die täglichen Geschichten aus seinem
Leben. In seiner Wahlheimat Berlin fühlt er sich zu Hause, auch wenn
sein Herz für Hollywood schlägt. Riccardo steht aber für viel mehr als
Mode und Styling: Er spricht über Schubladendenken, Selbstachtung und
Anderssein und regt so zum Nachdenken an.
Meine Meinung:
Titel: Mehr als nur ein Influencer...
Ehrlich
gesagt kann ich gar nicht mehr genau sagen wann und wo ich über
Riccardo seine Medienpräsenz gestolpert bin. Wahrscheinlich war es ein
Bericht im TV, denn erst danach habe ich aktiv nach ihm gesucht und
folge ihm seitdem auf Instagram.
Mit
großer Begeisterung verfolge ich seine Insta Storys, da sie einem auch
den schlechtesten Tag nicht mehr ganz so grau sehen lassen und genau
deswegen wollte ich auch sein Buch lesen.
Richtig
klasse finde ich die optische Gestaltung, die vielen tollen Fotos und
dass die Buchseiten dick und hochwertig sind. Das Buch eignet sich
hervorragend immer mal wieder drin zu blättern, sich einfach mal nur die
Fotos anzuschauen oder auch mal das ganze Buch zu lesen. Man kann immer
wieder eintauchen, egal wie viel Pause zwischen dem Lesen liegt.
Ich
fühlte mich dem Autor durch das Lesen nur noch näher und er ist mir
jetzt noch mehr ans Herz gewachsen. Es ist einfach toll, dass er seine
Gedanken, Gefühle und Erfahrungen mit uns teilt und zeigt, dass das
Leben nicht immer schön und leicht ist. Zudem zeigt er wie das Leben
eines "Stars" hinter den Kulissen aussieht und dass eben nicht alles
toll und perfekt ist.
Auch
gut fand ich die "Leitsätze" und Anregungen wie man mit manchen
Situationen umgehen soll und dass von Riccardo eben nicht nur kommt
"Liebe dich selbst.", was ja schon sehr abgedroschen ist.
Bedrückt
hat mich ehrlich gesagt nur zu lesen, dass Riccardo in der heutigen
Zeit immer noch angefeindet wird für seine sexuelle Orientierung und für
das was er tut. In meinen Augen sollte jeder das machen dürfen was ihn
glücklich macht. Ich liebe seine besonderen Outfits und bei seinen
tollen Haaren wird glaube ich jede Frau leicht neidisch.
Fazit:
Ein Buch nicht nur für Fans. Jeder, der etwas für besondere Menschen
übrig hat, der sollte einfach mal zu diesem Buch greifen.
Bewertung: 5/ 5 Sternen