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... im Oktober 2019

Nr. 4: "Über die Grenze" von Maja Lunde


Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Urachhaus; Auflage: 1 (21. August 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3825151514
ISBN-13: 978-3825151515
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 9 - 11 Jahre


Inhaltsangabe:

Norwegen unter deutscher Besatzung 1942. Zwei jüdische Kinder müssen über die Grenze nach Schweden, wo ihr Vater wartet. Doch die erwachsenen Helfer werden verhaftet, und zwei norwegische Kinder springen ein … Gerda ist zehn und hat gerade "Die drei Musketiere" gelesen. Naiv, abenteuerlustig und ausgestattet mit einem hitzigen Temperament, beschließt sie, Sarah und Daniel auf ihrer Flucht zu helfen. Ihr ängstlicher Bruder Otto geht zögernd mit. Es wird für die vier Kinder ein Abenteuer auf Leben und Tod. 

Autoreninfo:

Maja Lunde wurde 1975 in Oslo geboren, wo sie auch heute noch mit ihrer Familie lebt. Sie ist eine bekannte Drehbuch- sowie Kinder- und Jugendbuchautorin. "Die Geschichte der Bienen" ist ihr erster Roman für Erwachsene, der zunächst national und schließlich auch international für Furore sorgte. Er stand monatelang auf der norwegischen Bestsellerliste und wurde mit dem Norwegischen Buchhändlerpreis ausgezeichnet. 

Meine Meinung:

Titel: Glaub an dich selbst und du kannst alles schaffen! 

Maja Lunde kennt man ja eher von ihren Erwachsenenbüchern, die auf den Zustand des Klimas aufmerksam machen. Hier schlägt sie einen ganz anderen Weg ein, was mir richtig gut gefiel.

In der Geschichte geht es um Gerda, die Abenteuergeschichten über alles liebt. Doch dann erwartet sie ein echtes Abenteuer, denn Sarah und Daniel sind Juden und brauchen ihre Hilfe. Gemeinsam begeben die Kinder sich auf die Flucht, doch werden sie diese waghalsige Aktion wirklich meistern können?

Gerda fungiert in der Geschichte als Ich- Erzählerin und schildert ihr Leben, welches sie mit ihrem älteren Bruder Otto führt. An ihr hat mir vor allem ihr Mut und ihre Abenteuerlust gefallen. Sie geht gerne Risiken ein, um ihre Ziele zu erreichen. Ihren Bruder Otto, der das genaue Gegenteil ist, kann sie nicht so gut leiden.

Mir hat richtig gut gefallen, dass der Fokus nicht nur allein auf der Flucht lag, sondern dass auch die Streitereien zwischen den Geschwistern beleuchtet werden, denn dadurch wirkt die Handlung noch realer. Ansonsten wird die Flucht spannend geschildert, so dass man nicht weiß, ob der Plan wirklich gelingt.

Besonders empfand ich zudem, dass die Geschichte mal nicht in Deutschland spielt wie so viele andere, sondern im besetzten Norwegen. Schnell vergisst man, dass zu der Zeit der rechte Terror in vielen Ländern herrschte und die Juden auf der Flucht waren.

Das sehr ernste Thema wird in meinen Augen sehr kindgerecht erzählt, so dass die Vergangenheit auch für die Generation Smartphone greifbar und verständlich ist.

An jedem Kapitelanfang sorgen Zeichnungen zur Handlung für zusätzliche Unterhaltung, denn so können sich die Kinder das Gelesene noch besser vorstellen.

Fazit: Für geschichtsinteressierte Kinder und Leseratten genau das Richtige. Lesemuffel werden das Buch wahrscheinlich als zu langweilig empfinden, da man schon Interesse an der Thematik mitbringen sollte.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 3: "Jack, der Monsterschreck und die Zombie- Apokalypse" von Max Brallier


Taschenbuch: 256 Seiten
Verlag: arsEdition; Auflage: 1. (18. September 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3845836555
ISBN-13: 978-3845836553
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 10 Jahren
Originaltitel: The Last Kids on Earth


Inhaltsangabe:

Jack ist ein ganz normaler Teenager. Bis seine Stadt von Zombies überrannt wird. Zum Glück hat sein großes Hobby – Videospiele zocken! – ihn perfekt auf die Zombie-Apokalypse vorbereitet. Zusammen mit seinen Freunden verschanzt er sich in einem Baumhaus. Mit vereinten Kräften verteidigen sie sich gegen die Untoten – mit Stinkbomben, Butterschlotz-Schleudern und Monsterstopp-Saftgranaten, bestehend aus Mayonnaise, Brause, Salatsoße und Schuppenshampoo. Nebenbei versucht Jack (nicht sehr erfolgreich), seine heimliche Liebe June zu beeindrucken … 

Autoreninfo:

Max Brallier ist Buch- und Spieleautor. Seine Buchserie "Jack, der Monsterschreck" (Originaltitel "The Last Kids on Earth") eroberte seit Erscheinen die Bestsellerlisten und wird als NETFLIX-Original-Animationsserie verfilmt. In früheren Zeiten arbeitete er in der Marketingabteilung des Verlags St. Martin's Press. Max lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in New York City.

Douglas Holgate ist Comic-Illustrator und arbeitet seit vielen Jahren für verschiedene Verlage. Er lebt in Melbourne, Australien. 

Meine Meinung:

Titel: Sei ein Actionheld! 

Ich probiere auch gern mal etwas Neues aus, was nicht gerade meinem Leseschema entspricht und so stieß ich auf dieses coole Buch für junge Erwachsene, von dem sich wahrscheinlich am meisten Jungs angesprochen fühlen.

In der Geschichte geht es um Jack, der als Waisenjunge kaum über Freunde verfügt. Als die Welt von heute auf morgen untergeht, kann er seine erworbenen Videospielfähigkeiten endlich in der Wirklichkeit benutzen. Wird er den Zombies und Monstern entkommen können?

Zunächst einmal würde ich sagen, dass dieses Buch ideal geeignet ist für Lesemuffel, denn es besteht nicht nur aus Text, sondern ist zahlreich bebildert im Comicstil, den ich als wirklich ansprechend empfunden habe.

Die Handlung ist zwar sehr durchgeknallt, aber actiongeladen und einfach unglaublich lustig. Jack fungiert als Ich- Erzähler und stellt uns seine Welt vor.

Gut gefallen hat mir, dass Freundschaft im Buch thematisiert wird und dass man auch befreundet sein kann, wenn man sich vorher vielleicht nicht mochte. Jeder hat seine Stärken aber auch Schwächen und sollte mit ihnen akzeptiert werden.

Auch wenn Jack die Hauptfigur ist, werden auch seine Freunde näher beleuchtet, so dass eigentlich jeder junge Leser sich mit einer Figur identifizieren kann und sich verstanden fühlt.

Besonders herausgestochen haben für mich die coolen Sprüche von Jack und die Vergleiche zu Serien und Filmen. 

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den Startband einer Reihe, der definitiv Lust auf weitere Abenteuer mit Quint, Dirk, June und Jack macht.

Fazit: Besonders für Jungs geeignet, die es actiongeladen mögen und vielleicht nicht so die Leseratten sind, aber auch Mädchen, die nicht unbedingt was über Prinzessinnen lesen wollen, werden ihren Spaß daran haben. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Einfach nur cool!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 2: "Wie ein Leuchten in tiefer Nacht" von Jojo Moyes

 


Gebundene Ausgabe: 544 Seiten
Verlag: Wunderlich; Auflage: 2. (1. Oktober 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3805200293
ISBN-13: 978-3805200295


Inhaltsangabe:

1937: Hals über Kopf folgt die Engländerin Alice ihrem Verlobten Bennett nach Amerika. Doch anstatt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten findet sie sich in Baileyville wieder, einem Nest in den Bergen Kentuckys. Mächtigster Mann ist der tyrannische Minenbesitzer Geoffrey Van Cleve, ihr Schwiegervater, unter dessen Dach sie leben muss. Neuen Lebensmut schöpft Alice erst, als sie sich den Frauen der Packhorse Library anschließt, einer der Bibliotheken auf dem Lande, die auf Initiative von Eleanor Roosevelt gegründet wurden. Wer zu krank oder zu alt ist, dem bringen die Frauen die Bücher nach Hause. Tag für Tag reiten sie auf schwer bepackten Pferden in die Berge. Alice liebt ihre Aufgabe, die wilde Natur und deren Bewohner. Und sie fasst den Mut, ihren eigenen Weg zu gehen. Gegen alle Widerstände.

Autoreninfo:

Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die "Sunday Morning Post" in Hongkong und den "Independent" in London gearbeitet. Der Roman "Ein ganzes halbes Jahr" machte sie international zur Bestsellerautorin. Zahlreiche weitere Nr. 1-Bestseller folgten. Jojo Moyes lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern auf dem Land in Essex.

Meine Meinung:

Titel: Auf dem Rücken der Pferde kommt das Glück zu dir nach Hause... 

Ich glaube es gibt kaum jemanden, der die Autorin nicht kennt und ich habe ihre Bücher rund um Lou verschlungen und geliebt, weshalb ich natürlich ihr neustes Werk lesen wollte. Leider bekam ich nicht das, was der Klappentext versprach.

In der Geschichte geht es um die Engländerin Alice, die Hals über Kopf nach Amerika auswandert, um dann eher zufällig in einer mobilen Bibliothek zu arbeiten. Was wird ihr das Eheleben in der Ferne bringen? Darf sie überhaupt dauerhaft arbeiten? Und was halten die Männer der Region davon, dass plötzlich alle Lesestoff erhalten und das Lesen lernen können?

Mir fiel der Einstieg in die Geschichte erst einmal schwer, da die Handlung nicht so richtig Fahrt aufnahm. Zu Beginn wurde für meinen Geschmack zu viel erklärt.

Im Verlauf der Handlung wuchsen mir die Frauen immer mehr ans Herz, ganz besonders Magery mit ihrem unkonventionellen Leben und ihrer modernen Einstellung zum Leben. Ich habe sie nicht als rau oder unsympathisch empfunden, sondern als mutig und taff.

Alice war als Figur doch recht blass und entwickelte sich für meinen Geschmack zu wenig im Verlauf der Geschichte. Mir hätte es mehr gefallen, wenn auf ihr Beziehungsleben mehr eingegangen worden wäre als ausschließlich das Ausliefern der Bücher zu thematisieren.

Izzy empfand ich da als Protagonistin fast noch spannender, die trotz einer körperlichen Einschränkung versucht ihren Weg zu gehen.

Die Sache mit dem Prozess am Ende des Buches empfand ich ehrlich gesagt als an den Haaren herbeigezogen, so als würde die Autorin mit Macht nochmal Spannung rein bringen wollen, dabei fand ich das Buch bis dahin echt ganz gut. Mehr persönliche Entwicklung zu den Figuren hätte es in meinen Augen eher getan.

Das Ende war mir persönlich dann zu kitschig. Wie in einem Abspann wird geschildert, was den einzelnen Frauen nach dem Prozess widerfährt. Hier hätte ich ein offenes Ende besser gefunden, denn dann hätte man sich als Leser selbst so seine Gedanken machen können.

Fazit: Für Moyes- Fans sicher ein Muss, Neulingen empfehle ich eher die Reihe um Lou. Der Roman war okay, aber nicht wirklich der große Wurf, weshalb ich nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen kann.

Bewertung: 3/ 5 Sternen

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Nr. 1: "Zimmer 19" von Marc Raabe


Broschiert: 528 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch; Auflage: 2. (30. August 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548289150
ISBN-13: 978-3548289151


Inhaltsangabe:

Auf der Eröffnungsveranstaltung der Berlinale wird zum Entsetzen aller ein Snuff-Film gezeigt. Das Opfer: die Tochter des Bürgermeisters Otto Keller.Tom Babylon vom LKA und die Psychologin Sita Johanns ermitteln unter Hochdruck. Doch eine Gruppe von Prominenten um Keller mauert. Was hat der Bürgermeister zu verbergen? Und wer ist die Zeugin, die aussieht wie Tom Babylons vor Jahren verschwundene Schwester? Die Ereignisse überschlagen sich, als ein weiterer Mord passiert. Plötzlich stellt Sita Johanns fest, es gibt eine Verbindung zwischen ihr und den Opfern: Ein furchtbares Ereignis in ihrer Jugend - und die Zahl Neunzehn. 

Autoreninfo:

Marc Raabe wurde 1968 in Köln geboren. Mit 15 Jahren entdeckte er seine Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen und begann mit einem Freund Filme zu drehen. Drei Jahre später entstand daraus eine Produktionsfirma für Industriefilme, Musikvideos und Fernsehen. Zusätzlich studierte er Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften sowie Germanistik, beendete jedoch das Studium vorzeitig, um sich ganz seiner Firma zu widmen. Heute ist er Gesellschafter und Geschäftsführer einer Fernsehproduktion und lebt mit seiner Familie in Köln.
 

Meine Meinung:

Titel: Wenn deine Vergangenheit dich verfolgt...

Nachdem mir bereits "Schlüssel 17" unglaublich gut gefiel, musste ich natürlich auch diesen Thriller lesen. Kaum zu glauben aber wahr, dass sich Marc Raabe hier mal wieder selbst übertroffen hat.

Die vorliegende Geschichte ist der zweite Fall für Tom Babylon und Sita Johanns. Auf der Berlinale wird als Eröffnungsfilm der Mord der Bürgermeistertochter gezeigt. Musste die junge Frau wirklich dran glauben oder ist alles nur Show? Was ist wirklich passiert? Unsere Protagonisten tauchen ein in den Mythos um das Zimmer 19 und geraten alsbald in einen Strudel von Ereignissen, der bereits in der Vergangenheit begann und jetzt ihr Leben bedroht. Wird dieser kniffelige Fall zu lösen sein?

Besonders gefallen hat mir, dass wir als Leser wieder in die Vergangenheit einer Hauptfigur abtauchen. Dieses Mal ist es Sita, eine taffe Frau, die ich bereits im ersten Band sehr mochte. Endlich erfahren wir, was ihr einst passiert ist und so kann man noch viel intensiver mit ihr fühlen und ihre Stärke und Strenge nachvollziehen.

Richtig klasse ist zudem, dass erst nach und nach die Verbindungen zwischen den einzelnen Figuren deutlich werden und dies sorgte bei mir für die ein oder andere Überraschung. Und wirklich jeder im Buch hat ein Geheimnis, da bleibt einem beim Lesen öfter mal der Mund offen stehen.

Ebenfalls sehr mochte ich die zahlreichen Wendungen. Immer wieder sind unsere Lieblingsfiguren bedroht und nie ist sicher wer es schaffen wird oder am Ende drauf geht. Gegen dieses Buch ist ein James Bond Film beinahe langweilig, da der Thriller einfach vollgepumpt ist mit Action und spannenden Szenen.

Auch gelungen finde ich, dass es wieder um eine Zahl geht und die Auflösung am Ende war absolut schlüssig und nachvollziehbar. Da bleibt keine Frage offen. Wenn es nach mir ginge, dann dürfte der Autor noch viele Fälle über Tom und Sita schreiben, ich würde sie alle lesen.

Fazit: Spannende Unterhaltung, die ich inhaliert habe. Hohes Suchtpotential. Unbedingt lesen, da hier Gänsehaut garantiert ist. Klasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen