"Als wir Schwestern waren" von Marie Jansen
Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (18. Januar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3734100070
ISBN-13: 978-3734100079
Inhaltsangabe:
Hamburg,
1916. Vivianne und Elisabeth wachsen als behütete Töchter einer
großbürgerlichen Familie auf. Die lebhafte, freiheitsliebende Vivianne
schleicht sich oft heimlich auf das Nachbargestüt und begegnet dort dem
französischen Kunstreiter Philippe, der mit seinem Zirkus in Hamburg
gastiert. Die junge Frau ist von dieser schillernden Welt hingerissen
und flieht kurzerhand mit Philippe. Jahre später lebt Elisabeth eine
unglückliche, kinderlose Ehe – bis sie eines Tages ein Baby vor ihrer
Tür findet. Sie nimmt sich des Mädchens an und weiß, dass sie alles tun
würde, um es bei sich zu behalten…
Autoreninfo:
Marie
Jansen ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die zuvor erfolgreich
exotische Sagas veröffentlicht hat. Mit Als wir Schwestern waren
erfüllt sie sich den Wunsch, eine große Familiengeschichte zu erzählen.
Die Autorin lebt mit ihrer Familie und ihren Pferden in Norddeutschland.
Meine Meinung:
Titel: Wenn das Schicksal etwas mit dir vor hat...
Ich
liebe Romane, die in der Zeit der Weltkriege spielen und da mir
Familiensagen sehr liegen, musste ich dieses Buch einfach lesen.
Die
Autorin entführt uns hier nach Hamburg ab 1916 und wir begegnen den
Schwestern Elisabeth und Vivianne, die aus gutem Hause stammen und zudem
recht unterschiedlich sind. Vivianne zählt eher zu der ungestümen Sorte
und verliebt sich als bravouröse Reiterin unsterblich in den
französischen Kunstreiter Philippe. Doch Frankreich ist kein Freund
Deutschlands mehr und die Verbindung zu einem Franzosen alles andere als
gern gesehen. Wie wird sie sich entscheiden?
Das Besondere an
dem Buch ist, dass es nicht nur in der Vergangenheit spielt, denn wir
haben zwei Handlungsstränge. Zum Einen sind da die beiden Schwestern in
der Vergangenheit, die einen kleineren Part einnehmen, zum Anderen die
Auktionsagentin Simone Berger im Jahr 2013, die der Geschichte der
Schwestern auf die Spur kommt. Gemeinsam mit Simone das Geheimnis zu
lüften hat etwas sehr Intensives.
Sobald es einen Zeitenwechsel
gibt, sind die Kapitel mit einer Jahreszahl versehen, was die
Orientierung und das Verständnis sehr erleichtert. Auch wenn der Part um
die Schwestern etwas kleiner ausfällt, so habe ich diesen besonders
gern gelesen. Der Autorin gelingt hier sehr gut die damalige Zeit dem
Leser nahe zu bringen mit all seinen Einschränkungen. Bisher hatte ich
angenommen, dass eher die ärmere Gesellschaft darben musste, aber auch
die Gutbetuchten blieben nicht verschont.
Ein beobachtender
Erzähler führt uns durch die Handlung, so dass wir die Ereignisse aus
den unterschiedlichsten Perspektiven und Handlungsorten erleben.
Die
dargestellten Frauen fesseln jede auf ihre Weise. Man mag die quirlige
Vivianne sehr gern, aber auch das Schicksal ihrer ruhigeren Schwester
Elisabeth nimmt einen mit.
Ich habe diesen Roman wirklich gern
gelesen, da er sehr unterhaltsam war und zwei so unterschiedliche Zeiten
miteinander verbindet, so dass wir Leser im Jetzt einen besseren Zugang
zur damaligen Zeit bekommen.
Fazit: Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Ideal für Leser, die starke Frauencharaktere mögen.
Bewertung: 4/ 5 Sternen