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Sonntag, 27. September 2020

Rezension Ferdinand von Schirach

 "Gott - ein Theaterstück" von Ferdinand von Schirach


Gebundene Ausgabe : 160 Seiten
ISBN-10 : 3630876293
ISBN-13 : 978-3630876290
Größe und/oder Gewicht : 14.3 x 1.9 x 22.1 cm
Herausgeber : Luchterhand Literaturverlag; Originalausgabe Auflage (14. September 2020)

Inhaltsangabe:

Richard Gärtner, 78, ein körperlich und geistig gesunder Mann, will seit dem Tod seiner Frau nicht mehr weiterleben. Er verlangt nach einem Medikament, das ihn tötet. Mediziner, Juristen, Pfarrer, Ethiker, Politiker und Teile der Gesellschaft zweifeln, ob Ärzte ihm bei seinem Suizid helfen dürfen. Die Ethikkommission diskutiert den Fall.

Autoreninfo:

Der Spiegel nannte Ferdinand von Schirach einen "großartigen Erzähler", die New York Times einen "außergewöhnlichen Stilisten", der Independent verglich ihn mit Kafka und Kleist, der Daily Telegraph schrieb, er sei "eine der markantesten Stimmen der europäischen Literatur". Die Erzählungsbände "Verbrechen", "Schuld" und "Strafe" und die Romane "Der Fall Collini" und "Tabu" wurden zu millionenfach verkauften internationalen Bestsellern. Sie erschienen in mehr als vierzig Ländern. Sein Theaterstück "Terror" zählt zu den weltweit erfolgreichsten Dramen unserer Zeit. Ferdinand von Schirach wurde vielfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet. Er lebt in Berlin. Zuletzt erschienen von ihm u.a. "Die Herzlichkeit der Vernunft", ein Band mit Gesprächen mit Alexander Kluge, sowie sein persönlichstes Buch "Kaffee und Zigaretten".

Meine Meinung:

Titel: Vom Wunsch zu Sterben...

Die Bücher von Schirachs haben mich bisher immer sehr begeistern können, weshalb ich ohne Lesen des Klappentextes zu diesem Buch griff und ich habe es keineswegs bereut.

In der Geschichte, aufgebaut als Theaterstück, geht es um Herrn Gärtner, der nicht mehr leben möchte. Er ist nicht schwer krank oder ähnliches, sondern hat einfach keine Lust mehr auf das Leben. Darf man das als Mensch? Muss man nicht natürlich sterben?

Das Besondere hier ist sicher, dass man jede Menge lernt zum Thema Sterbehilfe und das in Form eines Bühnenstücks, bei dem man nicht nur das Gesagte allein liest, sondern auch was die Protagonisten tun. Mir war ehrlich gesagt so gar nicht bewusst, was alles mal erlaubt gewesen ist und jetzt neuerdings nicht mehr.

Angehört werden Gutachter jedweder Couleur, selbst die Kirche kommt zu Wort und mittendrin ist man als Leser mit seiner gesellschaftlichen Prägung und den eigenen Gedanken.

Ich konnte mich sehr gut in die Situation hineinversetzen und das Gelesene hat mich sehr nachdenklich gestimmt, denn wer legt eigentlich fest wie lange man lebt? Man hat Verständnis für Richard Gärtners Wunsch.

Ein Buch, das in jedem Fall zu Diskussionen führt, die auch zwingend erforderlich sind.

Fazit: Wichtiges Thema ungemein fesselnd verpackt erzählt. Klare Leseempfehlung!

Bewertung: 5/ 5 Sternen