"Das Haus der Frauen" von Laetitia Colombani
Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: S. FISCHER; Auflage: 2. (26. Februar 2020)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3103900031
ISBN-13: 978-3103900033
Originaltitel: Les Victorieuses
Inhaltsangabe:
In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet.
Auch der erfolgreichen Anwältin Solène, die nach einem Zusammenbruch ihr
Leben in Frage stellt. Im "Haus der Frauen" schreibt sie nun im Auftrag
der Bewohnerinnen Briefe - an die Ausländerbehörde, den
zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten - und erfährt das Glück
des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Weil Solène anderen
hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn. Doch wer war die Frau, die vor
hundert Jahren allen Widerständen zum Trotz diesen Schutzort schuf?
Solène beschließt, die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron
aufzuschreiben.
Autoreninfo:
Laetitia Colombani wurde 1976 in Bordeaux geboren, sie ist
Filmschauspielerin und Regisseurin. Ihr erster Roman "Der Zopf" stand
wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und wird verfilmt. Für ihren
zweiten Roman "Das Haus der Frauen" recherchierte Colombani im "Palais
de la Femme" in Paris, einem Wohnheim für Frauen in Not. Sie sprach mit
Mitarbeiterinnen und Bewohnerinnen und wurde eine von ihnen. "Das Haus
der Frauen" ist der erste Roman über Blanche Peyron, die 1926 unter
widrigsten Umständen eines der ersten Frauenhäuser begründete. Laetitia
Colombani lebt in Paris.
Meine Meinung:
Titel: Das Schicksal ist nicht immer besiegelt...
Gleich vorweg: Der Roman ist anders als "Der Zopf", aber keineswegs schlechter. Mich wird die Autorin als Fan behalten.
In der Geschichte geht es um Solène, die nach einem schweren Schicksalsschlag im Haus der Frauen landet. Sie ist dort kein Gast, sondern versucht die Frauen dort zu unterstützen. Wird sie es schaffen ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen und anderen zu helfen? Oder wird sie in dem dunklen Strudel versinken, in dem sie derzeit gefangen ist?
Auch in diesem Roman überzeugt die Autorin durch ihren Stil. Sie verwendet keine schnörkelige Sprache oder ist übermäßig bildhaft und dennoch traf sie mich mitten ins Herz.
Die Handlung weist zwei Handlungsstränge auf, die uns von einem beobachtenden Erzähler nahe gebracht werden. Zum einen befinden wir uns bei Solène im heutigen Paris, zum anderen bei Blanche in den 20er Jahren.
Solène als Protagonistin hat mir gut gefallen, denn trotz aller Privilegien, die ihr das Leben bietet, ist sie nicht glücklich, versucht aber daran etwas zu ändern. Es wird deutlich, dass jedem das Schicksal übel mitspielen kann und dass man nur durch eigene Kraft sein Leben zum Positiven verändern kann. Ich konnte mich sehr gut in unsere Hauptakteurin hineinversetzen. Auch wenn ein Erzähler uns ihr Leben nahe bringt, spürt man ihre Emotionen sehr intensiv.
Für Blanche gilt meine uneingeschränkte Bewunderung, da ihre Aufopferung einem Engel in der Not gleich kommt. Man kann sich nur wünschen, dass es mehr Menschen wie sie gibt, die sich um andere in Not kümmern.
Das Buch liefert jede Menge Hoffnung, denn an jedem Ende eines Tunnels scheint auch wieder Licht. Es zeigt auf, dass man Mut haben und sich den Widrigkeiten stellen muss. Die Geschichte Solènes stärkt mich darin meinen Weg zu gehen.
Fazit: Ich habe die Lektüre sehr genossen und kann nur einen uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Ein Roman, der zu Herzen geht und berührt, weshalb ihr ihn unbedingt lesen solltet. Spitzenklasse!
Bewertung: 5/ 5 Sternen