Seitenaufrufe letzten Monat

Mittwoch, 20. Juli 2022

Rezension Isabel Allende

"Violeta" von Isabel Allende


Herausgeber ‏ : ‎ Suhrkamp Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (18. Juli 2022)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 400 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3518430165
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3518430163
Originaltitel ‏ : ‎ Violeta

Inhaltsangabe:

An einem stürmischen Tag des Jahres 1920 kommt sie zur Welt, jüngste Schwester von fünf übermütigen Brüdern, Violeta del Valle. Die Auswirkungen des Krieges sind noch immer spürbar, da verwüstet die Spanische Grippe bereits ihre südamerikanische Heimat. Zum Glück hat der Vater vorgesorgt, die Familie kommt durch, doch schon droht das nächste Unheil, die Weltwirtschaftskrise wird das vornehme Stadtleben, in dem Violeta aufwächst, für immer beenden, die del Valles ziehen sich ins wild-schöne Hinterland zurück. Dort wird Violeta volljährig, und schon steht der erste Verehrer vor der Tür …

Autoreninfo:

Isabel Allende, geboren 1942 in Lima, ist eine der weltweit beliebtesten Autorinnen. Ihre Bücher haben sich millionenfach verkauft und sind in mehr als 40 Sprachen übersetzt worden. 2018 wurde sie – und damit erstmals jemand aus der spanischsprachigen Welt – für ihr Lebenswerk mit der National Book Award Medal for Distinguished Contribution to American Letters ausgezeichnet. Isabel Allendes gesamtes Werk ist im Suhrkamp Verlag erschienen.

Meine Meinung:

Titel: Ein aufregendes Leben...

Das unglaublich schöne Cover hat mich auf den Roman aufmerksam gemacht und neugierig begann ich zu lesen ohne zu ahnen, was ich da Tolles in den Händen halte.

In der Geschichte geht es um Violeta, die als Ich- Erzählerin ihrem Enkel Camilo ihre komplette Lebensgeschichte erzählt. Diese umspannt hundert Jahre, denn sie ist in einer stürmischen Pandemienacht geboren und stirbt während unserer aktuellen Pandemie. Was hatte das Leben für sie parat?

Der Autorin gelingt es gekonnt eine Lebensgeschichte zu erzählen und ganz nebenbei die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in Chile aufzuzeigen. Das ergibt eine gute Mischung aus Unterhaltung und Bildung. Zudem hat es meine Neugier für ein Land geweckt mit dem ich mich bisher noch gar nicht beschäftigt habe.

Violetas Leben ist geprägt von der Unterdrückung der Frau und der Macht der Männer, was sich auch oft in ihren Liebschaften widerspiegelt. Am meisten bedrückt hat mich das gespaltene Verhältnis zu ihren Kindern, denn obwohl sie alles gibt, scheint es nie genug zu sein. Und trotz aller Tiefschläge geht sie ihren Weg, trickst und tut alles um sich durchsetzen zu können. Man spürt eine enorme Entwicklung vom unerzogenen Kind zu einer Frau, die ihren Mann steht und sich gegen Konventionen stellt.

Ansonsten war auch schön zu lesen wie sie sich anderen Menschen aus ihrer Umgebung etwas ausführlicher widmet, wie ihrem einstigen Kindermädchen, ihrem Bruder oder ihren Kindern, so dass wir an vielen Leben teilhaben dürfen im Wandel der Zeit.

Beim Lesen fragte ich mich oft wieviel ein Menschen eigentlich aushalten kann und schon kommt der nächste Schicksalsschlag. Mir ist ansonsten wieder einmal bewusst geworden froh zu sein in einem Land und in einer Zeit zu leben, wo Frauen deutlich mehr Rechte und Möglichkeiten haben sich frei zu entfalten.

Fazit: Fesselnd, mitreißend und in meinen Augen etwas Besonderes. Sehr lesenswert!

Bewertung: 5/ 5 Sternen