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Freitag, 6. März 2015

Rezension Anna Kuschnarowa

"Das Herz von Libertalia" von Anna Kuschnarowa

  • Gebundene Ausgabe: 461 Seiten
  • Verlag: Beltz & Gelberg; Auflage: Originalausgabe (2. Februar 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 340781187X
  • ISBN-13: 978-3407811875
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Inhaltsangabe:

Ein fulminanter historischer Roman – von der Sehnsucht nach grenzenloser Freiheit. Wortgewaltig, lebendig, unwiderstehlich. Irland, um 1700: Anne Bonny kommt als uneheliches Kind zur Welt und wird von ihrem Vater als Junge aufgezogen. Die Männerkleider verschaffen ihr Vorteile, aber Anne will sie selbst sein. Als junge Frau gilt sie als die "verlockendste und herausforderndste Schöne" von ganz Charles Towne. Doch irgendeinen dieser gelackten Affen heiraten? Nie im Leben! Zu groß ist Annes Hunger nach Freiheit, zu stark ihr Traum vom wilden Leben im sagenhaften Piratenreich "Libertalia". Annes Herz entflammt für den Piratenkapitän James Bonny – sie brennt mit ihm durch und geht auf wüste Kaperfahrt durch die Karibik ...

Autoreninfo:

Anna Kuschnarowa studierte Ägyptologie, Germanistik und Prähistorische Archäologie in Leipzig, Halle/Saale und Bremen und unterrichtete zehn Jahre an mehreren deutschen Hochschulen. Ihr wissenschaftliches Interesse gilt gender-Themen. Sie arbeitet als freie Autorin und Fotografin und gründete 2011 die Seschat Fernschule für Ägyptologie. In ihrer Freizeit reist sie so weit weg wie möglich und so oft sie kann.

Meine Meinung:

Titel: Das Schicksal der Anne Bonny

"Das Herz von Libertalia" hat mich aufgrund seiner Optik neugierig gemacht, denn das goldene Piratenschiff auf grauem Grund ist mal etwas Besonderes. Nun ja und da ich noch nie eine Piratengeschichte gelesen habe und starke Frauen als Persönlichkeiten sehr mag, da musste ich das Buch einfach lesen.

In diesem historischen Jugendroman geht es um das Schicksal der Anne Bonny, die in Männerkleidung gehüllt ihren Weg geht. Bei ihr handelt es sich um eine real existierende Persönlichkeit.

Doch die Autorin machte es mir zunächst nicht leicht das Buch zu mögen. Die Handlung war zwar spannend geschildert, allerdings passiert zu Beginn zu viel und dann alles so schnell. Die Monate und Jahre streichen so schnell ins Land, dass das gerade Gelesene schon wieder ewig zurückliegt und ich mich als Leser gar nicht richtig auf die Situationen einstellen konnte. Vielmehr fühlte ich mich so ein wenig durch die Geschichte gehetzt. Zudem tauchen Unmengen an Personen auf, die wenige Seiten später gar nicht mehr von Belang sind und ich mich fragte, warum diese dann überhaupt Erwähnung finden?

Doch Durchhaltevermögen wird belohnt, denn nach dem ersten Drittel ändert sich dies. Hier schreitet die Zeit nicht mehr so schnell voran und Annes Piratenleben wird sehr bildhaft beschrieben. Es kommt wirklich sehr gut rüber wie rau das Leben unter den Seemännern und Seeräubern war. Auch widmet sich Anna Kuschnarowa dann endlich den wichtigen Charakteren, so dass man von diesen ein schlüssiges Bild bekommt.

Ab der Hälfte des Buches war ich dann so gefesselt von der Geschichte, dass ein Aufhören nicht mehr möglich war und beim Zuklappen des Buchdeckels hingen mir Tränen in den Augenwinkeln.

Mal abgesehen von dem etwas holprigen Einstieg hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Es liefert authentische Charaktere, deren Schicksal man gern verfolgt und die zum Großteil real existiert haben.

Zudem werden nicht nur die Gräueltaten der Piraten dem Leser näher gebracht, sondern auch Liebe und Freundschaft spielen eine Rolle.

Ich habe es jedenfalls nicht bereut durchgehalten zu haben, denn ich wurde gut unterhalten und Anne als starke Persönlichkeit werde ich so schnell wohl nicht vergessen. Das offene Ende bietet Spekulationsfreiräume für den Leser, so etwas mag ich gern.

Fazit: Kapert das Sofa und lest dieses Buch! Ich empfehle es gern weiter.


Bewertung: 4/ 5 Sternen