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Freitag, 8. Juni 2018

[Filmkritik] Der Buchladen der Florence Green

Der Buchladen der Florence Green


Darsteller: Emily Mortimer, Bill Nighy, Patricia Clarkson
Regisseur(e): Isabel Coixet
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ohne Altersbeschränkung
Studio: Alive - Vertrieb und Marketing/DVD
Erscheinungstermin: 14. September 2018
Produktionsjahr: 2017
Spieldauer: 107 Minuten

ASIN: B07CPF52LF

Inhaltsangabe:

Florence Green (Emily Mortimer) hat früh ihren Mann verloren, doch ihre gemeinsame Liebe zu Büchern aller Art lässt sie nicht los. Sie investiert ihr gesamtes Vermögen in die Verwirklichung ihres Traums von einem eigenen Buchladen – ausgerechnet im verträumten englischen Hardborough am Ende der 50er-Jahre, wo die Arbeiter dem Bücherlesen skeptisch gegenüberstehen und die Aristokratie energisch vorgibt, was Hochkultur ist und was nicht. Doch trotz der Widerstände hat sie Erfolg und rasch finden auch progressive, polarisierende Werke wie Nabokovs „Lolita“ oder Bradburys „Fahrenheit 451 “ bei den Dorfbewohnern Anklang. Vor allem der seit Langem zurückgezogen lebende Edmund Brundish (Bill Nighy) findet Gefallen am neuen Buchladen und dessen Besitzerin. Doch Florence Greens sanfte Kulturrevolution bleibt nicht unbemerkt: Die alteingesessene graue Eminenz Violet Gamart (Patricia Clarkson) befürchtet einen Kontrollverlust in ihrem Heimatdorf und steht den radikalen Veränderungen mit Argwohn gegenüber. Mit aller Macht versucht sie, Florence Green Steine in den Weg zu legen, und die beiden Frauen beginnen eine Auseinandersetzung über Moderne und Konvention.

Meine Meinung:

Titel: Werden Träume immer wahr?

Der Trailer zum Film hatte mich so sehr fesseln können, dass ich mir diesen Film unbedingt im Kino anschauen musste, dachte ich doch, dass dieser genau das Richtige für einen Bücherwurm wie mich ist. Zudem handelt es sich um eine Literaturverfilmung des Romans "Die Buchhandlung" von Penelope Fitzgerald  und ich bin immer sehr angetan von solchen Verfilmungen.

In der Geschichte geht es um Florence Green, deren Mann im Krieg gefallen ist. Aus der Ehe sind keine Kinder entstanden und außer der Liebe zu Büchern bleibt Florence als Witwe nichts von ihrem Mann. Sie kratzt all ihr Erspartes zusammen, um sich ihren Traum von einem eigenen Buchladen zu erfüllen, doch konnte sie kaum ahnen, dass man sich im kleinen Örtchen Hardborough mit Händen und Füßen dagegen wehrt. Wird sie trotz aller Steine, die man ihr in den Weg legt, ihren Weg gehen können?

Der Film besticht vor allem durch dramatische Musik und Bilder von der Natur (raue See, raschelnde Bäume, etc.), was mir außerordentlich gut gefallen hat und ein ums andere Mal eine leichte Gänsehaut verschafft hat.

In den Charakter der Florence Green kann man sich gut hineinversetzen und ich empfand die Darstellung durch Emily Mortimer als äußerst gelungen. Sie ist in einem Alter, dass man ihr abkauft, dass sie ihre Träume verwirklichen möchte und das auch noch nicht zu spät ist.

Patricia Clarkson als böse Antagonistin Violet Gamart hat einem das Fürchten gelehrt. Unglaublich was sie alles durch ihre Beziehungen erreicht.

Die dargestellte Stadt Hardborough  war so richtig schön urig, gerade mit der Nähe zum Meer und den alten hutzeligen Häusern hatte das enormen Charme.

Die Sprache der 50er war schon etwas Besonderes, ich mochte sehr dass sich alle so überaus gewählt ausgedrückt haben.

Auch die scheinheilige Freundlichkeit aller Beteiligten war etwas, was mich nachdenklich gestimmt hat. Ich bin froh, dass ich in einer Zeit lebe wo man zum Ausdruck bringen darf wenn man jemanden nicht mag.

Das Ende des Films hatte ich gänzlich anders erwartet, aber ich kenne den Roman dazu auch nicht, daher hat mich dieses besonders überrascht. Ich kann mit dem Ausgang leben und finde ihn auch gut gelöst, gewünscht hätte ich mir jedoch ein etwas positiveres Ende.

Fazit: Ein Film voll Drama und Emotionen, den ich trotz seiner Länge sehr gern geschaut habe. In meinen Augen ein kleines Meisterwerk.

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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