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Mittwoch, 8. Juni 2016

Rezension Clara Römer

"Der Wahnsinn, den man Liebe nennt" von Clara Römer


Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Diana Verlag (9. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453358791
ISBN-13: 978-3453358799

Inhaltsangabe:


Ein Spediteur ruft bei Susa Bergmann an und will einen Kühlschrank abliefern. Der Name ihres Mannes steht auf dem Auftrag – allerdings mit einer falschen Adresse. Als sie nachfragt, hat Wolf eine einfache Erklärung, doch bald tauchen weitere Ungereimtheiten auf. Susa fährt zu der Adresse, eine junge Frau öffnet die Tür. In der Küche: der Kühlschrank. Auf der Kommode: Kinderfotos von Josie, dem Mädchen aus der Nachbarschaft, das ihrem Mann so ähnelt und den Namen seiner Großmutter trägt. Alle Puzzleteile passen zusammen, und Susas Welt zerbricht …

Autoreninfo:

Clara Römer hat Germanistik studiert und als Redakteurin gearbeitet, bevor sie mit dem Schreiben begann. Sie mag Familiengeschichten mit und ohne Happy End, geht gern ins Museum, weiß, wie wichtig Freundinnen im Leben sein können, und hat ein ausgesprochenes Faible für große und kleine Katzen. Sie lebt mit ihrem Mann in München.

Meine Meinung:

Titel: Wenn die rosarote Brille fällt...

Ich bin ja bekanntlich kein Fan von Frauenlektüre oder Liebesromanen, aber da mir dieses Buch ans Herz gelegt worden ist, habe ich mich einfach darauf eingelassen und wurde positiv überrascht.

In der Geschichte geht es um Susanne Bergmann, die sehr bald feststellen muss, dass ihr Ehemann Wolf sie anlügt. Was verbirgt er vor ihr? Als sie sein Geheimnis lüftet, bricht eine Welt für Susa zusammen. Was hat das Schicksal bloß mit ihr vor?

Ein beobachtender Erzähler, der stets Susa begleitet, führt uns durch die Geschichte. Hierbei erlebt man zum Einen die Gegenwart, zum Anderen die Vergangenheit, wo man durch kursiv gedruckte Abschnitte erfährt wie das Paar Wolf und Susa sich einst kennenlernte. Durch den Erzählstil ist man sehr nah an der weiblichen Hauptakteurin dran und kann ihre Emotionen sehr intensiv miterleben.

Doch die Autorin hat nicht nur ein Augenmerk auf unseren Hauptcharakter Susa, die sich im Verlauf der Handlung immens weiterentwickelt, sondern auch die Nebendarsteller sind interessant gezeichnet. Mir hat an Susa besonders gefallen, dass sie sich entwickelt, von der naiven Ehefrau, die ihrem Mann alles glaubt, zu einer standhaften Dame, die ihren Weg notfalls auch alleine gehen kann. Als Leserin bekommt man dadurch Mut zugesprochen, sollte man mal selbst in so einer Situation sein.

Besonders gelungen empfand ich, dass nicht nur Männer als Betrüger dargestellt werden, sondern das beiderlei Geschlechter als Betrüger oder aber Betrogener auftreten können und dass es jedem auf seine Weise weh tut. Alles andere hätte ich auch als zu plakativ empfunden, wenn nur die Männer stets die Bösen wären.

Als Leserin muss man so einige Prüfungen mit den Charakteren bestehen. Beim Lesen habe ich des Öfteren nach Luft schnappen müssen, weil ich einfach nicht glauben konnte, was das Schicksal mit unseren Protagonisten so vor hat. Das Leben geht manchmal seltsame Wege.

Das Ende verläuft sehr rosarot, wie bereits das Cover es vermuten ließ. Ich war in weiten Teilen zufrieden mit dem Schluss, nur die Auflösung der Schwesternrolle erschien mir dann doch etwas zu viel des Guten.

Fazit: Ein Frauenroman, der mitten aus dem Leben gegriffen wirkt. Mich hat er emotional gepackt, ich kann nur eine Leseempfehlung aussprechen. Prädikat gut!


Bewertung: 4/ 5 Sternen