"Wie sie uns ansehen" von Rebekka Pax
Broschiert: 320 Seiten
Verlag: Egmont LYX; Auflage: 1 (4. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3736301596
ISBN-13: 978-3736301597
Inhaltsangabe:
Die
Tote sah aus wie Schneewittchen. Ihr langes Haar war schwarz wie
Ebenholz, doch nicht glatt und seidig, sondern zerzaust, mit Blättern
und kleinen Zweigen darin. Derjenige, der sie hierhergebracht hatte, war
nicht sehr vorsichtig mit ihr umgegangen. Er hatte ihre Schönheit nicht
gesehen. Ihre Haut war blass, als sei dies nicht die richtige Farbe für
sie. Gebräunt und lebendig warm sollte sie sein ... Woran das Mädchen
gestorben war, legte schon der erste Blick nahe. An ihrem schlanken Hals
fanden sich Würgemale. Gequetschte Haut, bläuliche Hämatome. Ihre Augen
waren weit aufgerissen, doch die dunklen Iriden hatten schon ihren
Glanz verloren. Was sie in ihrem kurzen Leben wohl alles gesehen und
erlebt hatte?
Autoreninfo:
Rebekka
Pax wurde 1978 in Mülheim an der Ruhr geboren. Nach Abschluss ihres
Studiums der Skandinavistik, mittelalterlichen Geschichte und
Archäologie absolvierte sie mehrere Praktika in Los Angeles als
Drehbuchlektorin. In den folgenden Jahren arbeitete sie für eine Kölner
Produktionsfirma im Bereich Story Development und Lektorat.
Meine Meinung:
Titel: Cornelia Arents' emotionalster Fall
Nach
den beiden Fällen "Lokes Mond" und "Spiegelseele" wollte ich auf jeden
Fall wissen wie es mit der Kriminalkommissarin Cornelia Arents weiter
geht. Voller Vorfreude begann ich mit der Lektüre, die mich immens
begeistern konnte.
Dieses Mal hat es Conny mit einem ganz
perfiden Fall zu tun, denn ein Flüchtlingsmädchen wurde ermordet. Steckt
wirklich Fremdenfeindlichkeit dahinter? Conny begibt sich auf
Spurensuche und stößt auf ein Schicksal, dass tief berührt.
Das
Besondere an diesem Fall ist wohl, dass im Vordergrund das Schicksal von
Flüchtlingen aus Syrien steht, was nicht nur top aktuell ist, sondern
auch tief bewegt. Jedes Kapitel beginnt mit den Tagebucheinträgen des
Flüchtlingsmädchens Majida. Was sie alles erlebt hat auf ihrer Flucht,
ist wirklich sehr emotional und bedrückt den Leser. Das Geschilderte
fühlt sich wirklich real an, hier hat die Autorin offenbar sehr gut
recherchiert.
In der Gegenwart ermittelt unsere Conny und wird
dabei auch mit den Umständen in Flüchtlingsheimen konfrontiert. Zudem
muss sie miterleben, wie die Menschen dort rechter Gewalt aus der
Nachbarschaft und fremdenfeindlichen Äußerungen ausgesetzt sind, was für
mich teilweise schwer erträglich war.
Conny war mir ja bereits
in den ersten beiden Bänden äußerst sympathisch. In diesem Fall kommt
ein neuer Charakter dazu, der des Dr. Faris Aydin, ebenfalls Syrer und
Arzt. Er unterstützt Cornelia und das Anbändeln der beiden hat mir gut
gefallen. Ich hoffe, dass in zukünftigen Fällen Faris dann auch wieder
mit dabei ist.
Die Fallermittlungen sind spannend und die
Ergebnisse erschreckend. Wie verrückt muss man sein, um so etwas zu tun?
Wirklich interessant, was sich Frau Pax da ausgedacht hat und
gleichzeitig so lebensnah und realistisch.
Der Fall kann gewiss auch ohne Vorkenntnisse der anderen gelesen werden, aber ich finde, dann verpasst man etwas.
Fazit:
Für mich der bisher stärkste Fall der Reihe. Wenn das Niveau jetzt so
bleibt, dann bin ich Cornelia Arents treu ergeben. Klasse!
Bewertung: 5/ 5 Sternen